27: Clarification

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-Madison-

,,Schlafen sie?", hörte ich eine männliche Stimme flüstern. ,,Ja. Beide.", erwiderte eine weibliche Stimme flüsternd. Langsam öffnete ich die Augen. Die Kälte war verschwunden und machte stattdessen einer wunderbaren Wärme Platz. ,,Heyy...", flüsterte Cindy, die neben meinem Bett stand. Ich wollte mich aufsetzen, wurde aber mit einer hektischen Bewegung von Cindy davon abgehalten. ,,Sonst weckst du ihn noch.", flüsterte jemand, den ich erst jetzt bemerkte. Es war Derek, der hinter seiner Frau stand. Ich drehte vorsichtig meinen Kopf und bemerkte da erst, dass mein Kopf auf etwas gebettet war, was sich hob und senkte. Als ich meinen Kopf gedreht hatte, sah ich in Jamie's schlafendes Gesicht. Er sah friedlich aus und hielt mich fest umklammert. Auch ich hielt ihn fest umklammert. Die Wärmefolie, die eigentlich um mich lag, war schon längst vom Bett unten. Stattdessen war es Jamie, der mir diese Wärme schenkte. ,,Was'n passiert?", fragte ich leise. ,,Ihr habt euch anscheinend gestritten und du bist dann heulend davon gerannt. Du wurdest im Wald gefunden. Auf dem Boden und zusammengerollt. Du warst total unterkühlt. Als du hier eingeliefert wurdest, kam Jamie hier auch irgendwie her. Er hat mit seiner Hand einen Spiegel zerschlagen. Da war er sich selbst nicht mehr ganz so sicher. Die Verletzung war ziemlich böse entzündet und er hatte etliche Splitter in den Knöcheln stecken. Außerdem stand er total unter Schock. Er hat auf keine Frage oder sonst etwas reagiert. Erst als er dich gehört hat, ist er langsam aus seinem Schock hochgekommen. Aber bei seiner Behandlung war er dann immer noch unter Schock. Deswegen ist sich der Arzt nicht so sicher, ob das alles stimmt, was er gesagt hat.", erklärte mir Cindy leise. Mir kamen alle Bilder wieder hoch. Wie ich mit Jamie geschlafen hatte und der Streit danach. Seine Worte. Unweigerlich stiegen mir Tränen in die Augen und ich kuschelte mich enger an Jamie. ,,Nein, Madison, bitte nicht weinen.", murmelte Cindy und schaute nervös zu Jamie, der dadurch zweifelslos aufwachen würde. Doch als ich an diesen Streit dachte, konnte ich nicht anders als zu weinen.

-Jamie-

Ich wurde halb wach, als ich spürte, dass es in meinen Armen zuckte und bebte. Außerdem war da ein regelmäßiges nach Luft schnappen. ,,Madison, bitte wein nicht. Du weckst sonst Jamie.", flüsterte eine Stimme. Madison weinte? Ich schlug die Augen auf und beachtete unsere Besucher gar nicht. Stattdessen zog ich Madison stärker in meine Arme und strich mit meiner verbundenen Hand immer wieder über ihren Rücken. ,,Pssst...", flüsterte ich beruhigend und küsste sie auf den Scheitel. Sie klammerte sich an mich und schluchzte weiter. ,,Alles gut... Ich bin ja da...", flüsterte ich und drückte sie mehr an mich. ,,Es tut mir so leid, Jamie...", schluchzte sie. ,,Mir auch, Süße...", murmelte ich und küsste sie wieder auf den Scheitel. ,,Ich war absolut unfair, dir gegenüber.", schluchtze sie. Doch das wollte ich nicht. Ich wollte nicht, dass sie sich selbst Vorwürfe machte. Deswegen drückte ich sie komplett an mich. ,,Es ist alles gut. Ich bin nicht sauer. Wir waren beide dran Schuld.", meinte ich besänftigend. Sie hob den Kopf an und schaute mich an. Dann drückte sie mir einen Kuss auf die Wange. ,,Danke, für alles.", flüsterte sie und kuschelte sich mehr an mich. Ich fing bei diesem kleinen Kuss an zu strahlen. Dann nahm ich sie mehr in die Arme und bettete mein Kinn auf ihrem Kopf. ,,Immer gerne...", flüsterte ich lächelnd.

-Derek-

Ich hatte echt Panik, dass Jamie aufwachte. Denn Jamie war absolut kein Morgenmensch. Wenn er aufwachte, war er vor seinem ersten Kaffee ein unerträglicher Morgenmuffel. Und wer ihn ansprach, bevor er Kaffee getrunken hatte, war am Arsch. Der musste dann seine schlechte Laune ausbaden. Umso überraschter war ich, als er aufwachte. Es dauerte keine Sekunde, bis er gemerkt hatte, was hier los war. Statt loszumeckern, schloss er Madison fest in die Arme und murmelte ihr beruhigende Sachen zu. Cindy und mich hatte er anscheinend noch nicht bemerkt. Trotzdem kuschelten er und Madison sich immer mehr zusammen und er beruhigte sie, so gut er konnte. Als sie ihm dann einen Kuss auf die Wange gab, fing er an, wie ein Idiot zu strahlen, was mich zum Schmunzeln brachte. Also wenn die Beiden nicht bald wieder zusammen kamen, wusste ich auch nicht. Es war so klar, dass er sie immer noch liebte. Anfangs war ich noch nicht so sicher gewesen, beim Klassentreffen. Doch seine Reaktion, als er Pablo gesehen hatte, war schon verdächtig. Und als er Pablo dann diese Pflichtaufgabe gegeben hatte, war es für mich glasklar gewesen. Wäre es mir da noch nicht klar gewesen, dann spätestens als er auf Pablo losgegangen war. Nur die Beiden verbauten sich ihre Chancen gegenseitig. Durch diese ganzen Aussagen bei den Interviews, taten sie sich gegenseitig weh und trieben den Anderen von sich weg. Ich wusste nicht, was zwischen den Beiden so heftiges vorgefallen war, dass sie beide im Krankenhaus landeten, aber anscheinend, hatten die Beiden es gerade geklärt. Jamie schloss seine Augen wieder und vergrub sie in Madison's Schopf. ,,Derek, wenn du schon so blöd gaffen kannst, könntest du mir ja auch einen Kaffee holen, oder?", grummelte Jamie. Oh, er hatte uns doch bemerkt. Madison kicherte leise und kuschelte sich noch mehr an Jamie. ,,Gentleman, wie immer.", lachte ich und verschwand aus dem Zimmer. Ich holte Jamie einen schwarzen Kaffee, so wie er es mochte. Diesen gab ich ihm dann. Doch er stelle ihn nur neben sich ab, da Madison sich gerade aufrichtete und ihn ansah. ,,Und es ist wirklich okay, für dich? Du bist nicht sauer?", fragte sie vorsichtig. Jamie lächelte sie daraufhin beruhigend an. ,,Alles okay.", meinte er und strich ihr eine Strähne hinter's Ohr. Dann nahm er sich seinen Kaffee und trank einen Schluck. Madison mobste ihm diesen dann und trank auch einen Schluck. Ich lachte leise vor mich hin, da sie sich jetzt schon wieder, wie ein Paar verhielten. Auch Cindy grinste breit. Jamie lächelte nur weiter Madison an und sah dabei fast verträumt aus. Er musste aufpassen, dass er nicht noch auffälliger wurde. Madison gab ihm die Tasse zurück. Er trank wieder und irgendwie teilten sie sich die Tasse dann. Mich ließ das einfach schmunzeln. Wenn sie nicht bald wieder ein Paar waren, würde ich einen Besen fressen. Sie gehörten einfach zusammen. Dieses Gefühl hatte ich schon, seit Madison und Jamie ihre erste Begegnung auf unserem alten Schulhof hatten.

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Irgendwie passt zu Madison und Jamie das Lied: True Love von Pink. Findet ihr auch?

It's been a little while now, since I last saw your face Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt