20: Broken

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-Derek-

Diese Auseinandersetzung war echt heftig. Ich nickte Cindy zu und sie rannte ihrer besten Freundin hinterher, während ich mich an meinen besten Freund wandte. Er zitterte am ganzen Körper. Ich wusste nicht ob vor Wut, Frust oder doch Erschöpfung. Vorsichtig legte ich ihm die Hand auf die Schulter. Doch er wand sich unter meiner Hand hervor und wollte ebenfalls raus stürmen. Aber ich hielt ihn fest. ,,Cindy kümmert sich um sie. Sie werden zurück kommen.", sagte ich leise. Immer noch zitterte er am ganzen Körper. Er entriss mir seinen Arm und lief zur Bar. ,,Jamie...", fing ich an, doch da hatte er schon die Schnapsflasche angesetzt und fing an, diese auf Ex zu trinken. Als sie leer war, ließ er die Flasche klirrend fallen und suchte nach der nächsten. Doch ich entriss ihm diese. ,,Oh, nein! Damit fängst du jetzt nicht wieder an! Du wirst dich nicht wieder aus Frust betrinken!", mahnte ich ihn und stellte den Alkohol wieder weg. ,,Frust?!?", fuhr er mich herrisch an. ,,Dann halt Wut.", schnaubte ich entnervt. ,,Wut?!?", fauchte er. ,,Ja. Oder was bist du sonst?", erwiderte ich zweifelnd. ,,Leck mich, Derek.", schnaubte er und lief zur Tür. Gerade kamen Cindy und Madison wieder rein, doch er drückte sich einfach an ihnen vorbei und verließ den Bunker. ,,Was hat er gemacht?", fragte Madison, als sie die Glasscherben sah. ,,Er hat angefangen zu trinken.", seufzte ich. ,,Derek!", krisch Cindy aufeinmal. ,,Was?", fragte ich nachdem ich mir die Ohren zugehalten hatte. ,,Er hat die ganze Flasche mit 40% getrunken. Und er ist mit dem Auto da. Der Typ ist wahrscheinlich gleich stockbesoffen.", sagte sie panisch. ,,Fuck!", fluchte ich und stürzte Jamie hinterher. Doch sein Auto stand da. Er war nur nirgends zu sehen. ,,Cindy!", rief ich. ,,Ja?", kam es aus dem Bunker. ,,Er ist verschwunden!", rief ich. Keine Minute später waren alle draußen. ,,Wir müssen ihn suchen.", meinte Riley. Ich nickte. Und schon fing jeder an ihn zu suchen. Auch Madison.

-Madison-

Oh Gott. Wo konnte Jamie sein? Es war verdammt gefährlich, wenn er sturzbetrunken im Wald rumtaumelte. ,,Jamie!", halte es immer wieder von unterschiedlichen Personen durch den Wald. Auch ich suchte fieberhaft. Wo war er nur? Der Wald war riesig. Er könnte überall sein. ,,Jamie!", rief ich laut. Doch es kam keine Antwort. Aber plötzlich hörte ich ein Geräusch. Es war eine Schnappatmung. Ich eilte in die Richtung aus der das Geräusch kam. Und dort saß er. An einen Baum gelehnt, die Arme um die Schienbeine geschlungen, den Kopf auf den Knien gebettet. Er starrte mit leeren Augen vor sich hin und Tränen liefen über seine Wangen. Die Schnappatmung ging weiter, da er weinte. Ich trat langsam auf ihn zu. ,,Jamie?", fragte ich leise, doch er reagierte nicht. Mein Kleid war mir jetzt scheißegal. Ich kniete mich vor ihn und nahm sanft sein Gesicht in meine Hände. ,,Heyyy...", murmelte ich und strich ihm die Tränen weg. Seine leeren Augen kehrten langsam in die Realität zurück und er schaute mich an. Ein Schluchzen kam aus seiner Kehle. ,,Heyyy...", wiederholte ich mich leise. Er schluchzte wieder. ,,I-ich kann nicht mehr.", schluchzte er leise. Ich lächelte ihn sanft an. Gott, wie lange hatte ich das gedacht. Dass ich nicht mehr konnte. Dass diese Mobberei mich fertig macht und ich nicht mehr kann. Doch dann kam Jamie und hat mich hinter sich gezogen. Diesem Mobbing ein Ende bereitet und mich beschützt. Mich aufgeheitert und mir gezeigt, dass alles wieder gut wird. ,,Doch. Du kannst.", flüsterte ich und strich ihm wieder sanft über die Wange. Er schüttelte den Kopf und weitere Tränen kullerten aus seinen Augen. ,,Früher habe ich auch immer gedacht, dass ich nicht mehr kann. Aber du hast mir geholfen. Du hast mich oben gehalten. Ich konnte weiter machen, weil ich dich hatte.", sagte ich leise. ,,Aber ich habe dich nicht.", schluchzte er. ,,Jamie. Wir sind nicht mehr zusammen. Aber du hast mich noch. So wie du für mich da warst, bin ich auch für dich da, okay?", flüsterte ich. ,,Es tut mir so leid.", schluchzte er und vergrub sein Gesicht an seinen Knien. ,,Mir auch.", murmelte ich und strich ihm durch die Haare. Er schaute wieder auf und schlang seine Arme um meine Hüfte. Ich legte meine Arme um seine Schultern und wog ihn sanft hin und her. Er lag somit halb auf meinem Schoß, aber es war okay für mich. Derek trat hinter einem Baum hervor und betrachtete das Bild. Ich gab ihm ein stummes Zeichen, dass ich das hinbekommen würde und er zog sich zurück. Dabei nahm er auch alle Anderen mit. Jamie und ich bleiben eine Weile noch so sitzen, bevor ich ihm aufhalf und wir zu seinem Auto gingen. Er machte es auf und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen, während ich mich hinters Lenkrad setzte. Ich fuhr ihn nach Hause und brachte ihn hoch bis in sein Appartment. Dort staunte ich nicht schlecht. ,,Gut, dann geh ich mal wieder.", meinte ich, als ich Jamie sogar ins Bett gebracht hatte, da er kaum noch zu irgendwas fähig war. So wie ich ihn kannte, war er heute ohne etwas zu Essen zum Treffen gekommen und dementsprechend wirkte auch der Alkohol. Doch Jamie hielt mich am Arm fest. ,,Bitte...bleib...", nuschelte er im Halbschlaf. Ich seufzte. Keines Wegs wollte ich mich mit seinem betrunkenen-Ich streiten. Also ließ ich mich ergeben neben ihm fallen. Er zog mich an sich und schlummerte, das Gesicht in meinen Haaren vergraben, weiter. Ich seufzte nochmals. Ihm das nüchtern zu erklären, könnte witzig werden.

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