In meinem weißen Bikini verließ ich mit zwei Handtüchern in der Hand das Badezimmer und tapste in den Garten an den Pool. Dort legte ich die Handtücher auf den Boden und stellte mich auf die erste Stufe. Das Wasser umschlang sofort meine Fußknöchel und war schön kühl weshalb ich langsam immer tiefer ging. Als ich dann hin und her schwamm, entspannten sich meine Glieder. Ich wusste gar nicht das streichen so anstrengend sein kann.
Ein paar Schwimmbahnen später, verließ ich den Pool, schnappte mir meine Handtücher und faltete das größere auf dem Boden aus. Ich legte mich darauf und legte mir das kleiner über das Gesicht damit ich keinen Sonnenbrand bekam. Meine Arme platzierte ich neben meinem Körper und schloss meine Augen.
***
Durch etwas schweres was auf mir drauf lag, wurde ich geweckt. Langsam schlug ich meine Augen auf und drehte meinen Kopf leicht zur Seite um zu sehen was auf meinem Rücken drauflag. Anscheinend hatte ich mich auf den Bauch gelegt.
"Es gibt essen", flüsterte mir auf einmal jemand ins Ohr weshalb einen halben Herzinfarkt bekam. Lachend rollte Josh von mir runter und ich schlug ihm auf die Brust.
"Du bist doof", schmollte ich.
"Sorry das musste sein", sagte er immernoch lachend.
"Wie spät ist es?", fragte ich.
"Ähm 19:00 Uhr", antwortete Josh nach einem Blick auf die Uhr.
"Was?! So spät?", geschockt sah ich ihn an.
"Hm. Und jetzt komm. Wir haben Hunger", sagte er und zog mich hoch. Zusammen liefen wir wieder ins Haus in dem schon alle am Esstisch versammelt saßen.
***
"Ich habe mit eurer Mutter telefoniert", sagte Dad plötzlich während des Essens. Da ich damit nicht gerechnet hätte verschluckte ich mich Glatt an einer Nudel und hustete nun was das Zeug hält.
"Und?", krächzte ich als ich mich beruhigt hatte und trank einen Schluck aus meinem Wasserglas. Die Jungs sahen Dad genauso gespannt an wie ich.
"Also: du kannst erstmal hier wohnen aber sie kommt übernächstes Wochenende vorbei und möchte sich davon selbst ein Bild machen", erklärte er. Ich schnaubte.
"Als ob sie sich jetzt Sorgen machen würde. Vorher hat es sie auch nie gekümmert wo ich war", sagte ich und schob mir eine weitere Gabel Nudeln in den Mund.
"Ally", ermahnte mich Dad.
"Tschuldigung", murmelte ich und konzentrierte mich wieder auf die Gabel.
"Dann noch etwas. Nächstes Wochenende ist wieder meine jährliche Party wo alle kommen die ich bisher produziert habe. Also wäre es nicht schlecht wenn ihr schaut ob eure Anzüge noch passen und du Ally schaust bitte nach einem hübschen Kleid", erzählte Dad. Wir alle nickten nur knapp.
"Und Allylein? Freust du dich schon auf morgen?", wechselte Luke das Thema. Fragend schaute ich ihn an.
"Na Schule?", erwiderte er auf meinem Blick.
"Ich gehe hier zur Schule?", fragte ich überrumpelt.
"Ähm ja. Dad hat dich bei uns auf der Schule angemeldet", schaltete sich nun auch Jas ein.
"Okeeeyyy", sagte ich gedehnt und hörte wieder den üblichen Tischgesprächen zu.
***
"ALLY AUFSTEHEN!!!", wurde ich angeschrien und fiel prompt vom Sofa. Kurz darauf hörte ich Jas, Josh, Luke und Lake lauthals lachen.
"Zum Glück habe ich ab heute mein eigenes Zimmer", nuschelte ich in den Teppich und stand auf.
"Los zieh dich an du hast noch 15 Min bis wir losfahren", sagte Jas fröhlich und ich warf einen kurzen Blick nach draußen. Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Ich schnappte mir Klamotten und lief ins Bad da ich nun wirklich nicht mehr viel Zeit hatte.
Dort sprang ich unter die Dusche und wusch in Rekordzeit meinen Körper und meine Haare. Schnell verließ ich die Dusche, zog mir meine Unterwäsche an und stellte mich vor den Spiegel. Während ich meine Haare mit der linken Hand föhnte, schrubbte ich mit der rechten Hand meine Zähne. Ach wie gut das Frauen Multitaskingfähig sind! Als meine Zähne sauber waren und meine glatten, dunkelbraunen Haare trocken, zog ich mir ein schwarzes Bandeau über den BH, darüber eine weiße, durchsichtige Bluse die ich in meine schwarze Skinny-Jeans stopfte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das ich noch 5 Min hatte, gerade genug Zeit um mich noch zu schminken. Schnell tuschte ich meine Wimpern, machte noch einen Kajalstrich und schon war ich fertig.
"Ally wir müssen los!", riefen schon die anderen und eilig verließ ich das Badezimmer. Auf dem Weg zur Tür schmiss ich noch einen Block und Stifte in meine Tasche und kämmte noch schnell mit meinen Fingern durch meine Haare.
"Zieh dir etwas anderes an", sagte Lake grimmig. Die anderen schauten mich nur wütend an während ich mir meine schwarzen, knöchelhohen Sneakers mit weißer Sohle und weißen Bändern anzog.
"Was? Warum sehe ich so scheiße aus?", fragte ich geschockt und sah zweifelnd an mir runter.
"Nein du bist viel zu freizügig", meckerte Jas.
"Oh bitte ist das euer ernst?", fragte ich belustigt.
"Ja das ist unser ernst und jetzt zieh dir was anderes an!", sagte Luke sauer.
"Nein!", langsam wurde ich auch sauer.
"Dann fragen wir eben Phil was er davon hält!", zickte nun auch Josh und zog mich am Arm zu Phil's Zimmer. Dort wartete er nachdem er geklopft hatte gar nicht erst auf ein herein sondern stürmte gleich mit mir am Arm ins Zimmer gefolgt von Jas, Luke und Lake.
Phil sah nur kurz in unsere Richtung und ließ seinen Kopf dann seufzend wieder fallen.
"Was wollt ihr?", fragte er verschlafen und sichtlich genervt.
"Sag Ally sie soll sich was anderes anziehen das ist viel zu freizügig!", motzte Jas. Phil hob kurz den Kopf und musterte mich.
"Das ist okey so. Man sieht ihre Unterwäsche nicht das geht. Aber nicht noch knapper werden liebe Ally", sagte Phil am Schluss leise kichernd.
"Oh danke, danke, danke Phillie! Die wollten doch wirklich das ich mich wieder umziehe und einmummel obwohl es total heiß ist", sagte ich überglücklich, rannte auf Phil zu und umarmte ihn stürmisch.
"Kein Problem, kleine. Und bitte nenn mich nicht mehr Phillie. Und jetzt geht in die Schule", lachte er.
"Oke Phillie. Hab dich lieb!", rief ich noch bevor ich den Raum verließ. Von Phil kam nurnoch ein Seufzen.
"Bei wem fahre ich eigentlich mit?", fragte ich auf den Weg nach unten.
"Bei uns", sagte Luke stolz und die vier lachten. Mein Gott was haben die denn für Stimmungsschwankungen? Wie auch immer.
In der Garage standen acht, sehr teuer aussehende Autos aber da ich mich mit diesem ganzen Kram nicht auskannte, lass ich es lieber es zu versuchen. Luke und Lake steuerten auf ein Auto zu, während Jas und Josh auf ein anderes zusteuerten. Ich folgte einfach mal Luke und Lake und setzte mich zu ihnen ins Auto. Und schon rasten wir aus der Einfahrt in Richtung des Tores durch das ich vor 2 Tagen in ein neues Leben startete.
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Allein unter Brüdern
HumorNachdem die 17-jährige Ally nicht mehr mit ihrer Mutter klar kommt, fliegt sie spontan nach Miami zu ihrem Vater und ihren acht Brüdern die sie seit sieben Jahren nicht mehr gesehen hat. Wie wird das Verhältnis zu ihr und ihren Brüdern sein und wir...