Fünf Minuten waren vergangen die sich anfühlten wie Zehn Stunden.
Der Alarm wurde ausgeschaltet, von wem auch immer.
Der Lehrer hatte die Klassenzimmertür zu gesperrt.
Wir hatten uns alle so weit wie möglich von der Tür entfernt.
Die Mädchen hatten größtenteils angefangen zu weinen. Ich konnte nicht weinen ich war unter Schock.
Selbst unser Lehrer war überfordert, das sah man.
Plötzlich wurde geschossen und wir alle zuckten zusammen. Kurz danach erklang eine Durchsage.
"Hallo meine Lieben. Wenn ihr nicht tut was ich sage, dann werdet ihr bekanntschaft mit meiner Waffe machen. Ich hoffe ihr habt das verstanden. Wir werden uns sehen", sagte eine tiefe Stimme bei der mir ein Schauer den Rücken herrunterlief.
Die Mädchen begannen wieder loszuschluchzen und die Jungs bekamen langsam auch glänzende Augen.
Mit zitternden Hände holte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und suchte nach Ethans Kontakt.
Als ich Ethan endlich gefunden hatte, drückte ich mit zittrigen Fingern auf das Anrufsymbol und hielt mir das Telefon an mein Ohr.
Gerade als ich schon wieder auflegen wollte, da keine Antwort kam, klickte es in der Leitung und eine tiefe Stimme erklang. Automatisch hielt ich meinen sowieso schon stockenden Atem an und lauschte der Stimme.
"Ja?"
"Jake?", fragte ich verwundert und flüsternd damit nicht die ganze Schule mein Telefonat mitbekam.
"Ja was gibts?"
"Wo ist Ethan?"
"Der ist gerade los gegangen um etwas zu Essen zum holen, wieso?"
"Jake ihr müsst uns helfen", flüsterte ich panisch. Ich konnte jetzt nicht auf Ethan warten bis er zurück kam das würde zu lang dauern.
"Was ist los?", fragte Jake sofort alamiert und ich hörte leises Stimmengemurmel im Hintergrund.
Im nächsten Moment knallte es wieder ziemlich laut im Schulgebäude, was ich als einen weiteren Schuss identifizierte. Die Mädchen und Jungs zuckten alle zusammen und weinten nur noch mehr. Sogar unser Lehrer weinte leicht.
"Ally was ist los bei euch?!", rief Jake.
"E-Es kam vorher ein A-Alarm", ich atmete zittrig ein bevor ich weiter sprach "und jetzt ist hier ein Amokläufer im Haus."
"Ok. Ally beruhige dich. Weißt du wie es Shauna geht?", wurde er sofort sachlich.
"N-Nein", sagte ich knapp und versuchte mich krampfhaft zu beruhigen was das alles aber nur noch schlimmer machte.
"Ally. Atme ganz ruhig. Denk an schöne Momente und nicht daran in welcher Situation du dich gerade befindest. Wir werden jetzt alle zusammentrommeln und euch dann da raus holen. Erschreckt euch nicht denn wir werden vermutlich durch die Fenster kommen", erklärte Jake ruhig.
"Jake", sagte ich leise und schwach.
"Ja?", hörte ich ihn etwas angestrengt fragen. Vermutlich lief er gerade umher.
"Bitte lass mich nicht allein", flüsterte ich.
"Das tue ich schon nicht", beteuerte er.
"Ich muss mich kurz anziehen und muss dich kurz auf die Seite legen, ja? Ich bin sofort wieder da. Versuche dich zu beruhigen", sagte er bevor ich die Augen schloss und versuchte meine Sinne herrunterzufahren und an die schönen Momente zu denken.
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Allein unter Brüdern
HumorNachdem die 17-jährige Ally nicht mehr mit ihrer Mutter klar kommt, fliegt sie spontan nach Miami zu ihrem Vater und ihren acht Brüdern die sie seit sieben Jahren nicht mehr gesehen hat. Wie wird das Verhältnis zu ihr und ihren Brüdern sein und wir...