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Zeitsprung: 24.12. - Weihnachten

Shaunas Sicht

Aufgeregt lief Mason die ganze Zeit durch die Wohnung und fragte alle fünf Minuten wann es denn endlich losgehen würde.

"Mason! Wir fahren erst in einer Stunde also beruhige dich", fuhr Jake Mason an der daraufhin traurig auf den Boden sah.

"Leute ich geh' mich dann mal fertig machen", informierte ich meine beiden Jungs und verschwand in meinem Zimmer.

Ich zog meine Kleidung für heute Abend aus dem Schrank und begann mich umzuziehen.

Sie bestand aus einem roten Pullover, einer schwarzen Hose und schwarzen mit Nieten besetzten Schuhen.

Ich setzte mich an meinen Schminktisch der schon fast überfüllt war vor lauter Sachen und begann mir Smockey Eyes zu schminken. Ich trug noch etwas Puder und Rouge auf und schon war mein Make up fertig. Ebenfalls steckte ich meine Haare noch elegant nach oben.

Als ich fertig war, warf ich einen kurzen Blick auf die Uhr und stellte fest dass wir nurnoch 15 Minuten hatten.

Ich schnappte mir eine schwarze Clutch und warf mein Handy sowie auch anderen unnötigen Kram hinein.

Zufrieden mit meinem Aussehen verließ ich mein Zimmer nur um zu sehen wie Jake immernoch in seiner Jogginghose und seinem T-Shirt versucht Mason für heute Abend tauglich anzuziehen.

"Jake! Warum bist du noch nicht umgezogen?", rief ich panisch.

"Frag das mal den kleinen hier", gab dieser nur zurück und versuchte Mason in sein Hemd zu zwingen.

"Gib' her. Ich mach das schon und du gehst dich jetzt erst einmal umziehen", sagte ich und nahm ihm das Hemd aus der Hand.

"Ja mum", murmelte Jake und verschwand in sein Zimmer.

Lustigerweise zog Mason bei mir das Hemd an ohne auch nur den geringsten Wiederstand zu leisten. Auch den darauffolgenden schwarzen Blazer ließ er sich problemlos über die Schultern ziehen.

"Du sollst Jake nicht immer so ärgern", kicherte ich und wuschelte ihm einmal durch seine weichen Haare.

Ich hörte ein genervtes Stöhnen hinter mir und sah zu Jake der in einer schwarzen Jeans, einem ebenfalls weißem Hemd und auch einem schwarzen Blazer vor mir stand.

"Ich glaube ich frage gar nicht erst warum du das machen darfst", seufzte er und schmunzelte leicht.

Ich grinste ihn nur frech an und zog mir meine Winterjacke über.

Als ich gerade den Reißverschluss zu ziehen wollte, hörte ich Jake aus der Küche fluchen.

"Was ist passiert?", fragte ich als ich zurück in die Küche lief nur um zu sehen wie Mason Jake ein Glas Wasser über die Klamotten geschüttet hatte. Naja, eigentlich nur über das Hemd das sich nun durchsichtig über seine Muskeln spannte.

Mason kicherte nur vor sich hin und lief schnell zu mir.

"Ally würde es sicher gefallen", girnste ich. Diesen Kommentar konnte ich mir leider nicht verkneifen.

Die beiden hatten in den letzten Wochen ziemlich viel zu zweit unternommen und mein Plan die beiden zu verkuppeln funktionierte immer mehr. Sogar jeder Blinde sah dass die beiden etwas für den jeweils anderen Empfand aber sie selber wollen es sich nicht eingestehen. Gut, ich darf mich in solchen Themen nicht einmischen denn ich hatte mich auch anfangs gegen meine Gefühle für Ethan gewehrt.

Jake schenkte mir nur einen genervten Blick und zog sich das Hemd aus um es im Bad trocken zu föhnen.

Nach weiteren fünf Minuten war Jake fertig und kam angezogen wieder in den Raum.

Plötzlich klingelte es an der Tür und wir sahen uns nur verdutzt an. Wer wollte denn jetzt noch etwas von uns wo wir doch jetzt los mussten? Da Jake noch seine Haare machen musste (und die von Mason) ging ich also zur Tür.

Doch als ich die Tür öffnete setzte mein Herz einen Schlag aus. Vor der Tür standen die beiden Personen die ich gerade am wenigsten von allen Menschen auf der Welt sehen wollte. Unsere 'Eltern'.

"Was macht ihr hier?", fragte ich bissig. Ich konnte einfach nicht mehr nett zu ihnen sein seit ich wusste was sie Jake angetan hatten. Er hatte mich früher als wir noch klein waren dort immer rausgehalten doch vor vier Jahren hatte er mir alles erzählt und seitdem glich ich einem Eisklotz meinen Eltern gegenüber. Ich würde meinem 'Vater' jedes mal am liebsten ins Gesicht springen und ihm seine grauen Augen die wir alle von ihm geerbt hatten am liebsten auskratzen. Von meiner 'Mutter' hingegen war ich einfach nur enttäuscht.

"Begrüßt man so etwa seine Eltern?", fragte mein Erzeuger und zog seine Augenbrauen hoch. Solche Rabeneltern wie euch schon.

"Willst du uns nicht reinbitten?", seufzte mein Vater nachdem ich seine vorige Frage ignoriert hatte.

Ich hielt die Tür nur weiter auf und beobachtete das Ehepaar das sich an mir vorbeiquetschte.

Meine Mutter hatte noch nie etwas zu sagen weshalb sie eigentlich alles immer nur Stumm beobachtete und ab und zu ihren Kommentar abgab.

Ich überholte die beiden nachdem ich die Haustür geschlossen hatte und stellte fest das Jake wohl immernoch mit seinen Haaren beschäftigt war.

"Jake! Komm bitte", rief ich ihn. Meine Stimme zitterte leicht da ich vor den beiden Personen die den Raum gerade betraten zugegebenermaßen panische Angst hatte. Ich konnte sie nicht mehr einschätzen.

"Wer war denn an-", brach Jake ab als er die beiden Personen sah.

"Was wollt ihr hier?", fragte er kalt. Seine kalte, emotionslose Maske erschreckte mich immer wieder. Er setzte sie eigentlich nur bei Leuten die er nicht ausstehen konnte und bei unseren Eltern auf. Doch wenn ich ihn nicht kennen würde und er würde diese Maske tragen, würde ich mich so schnell wie möglich aus dem Staub machen denn sie war wirklich Angsteinflößend.

Unser Erzeuger Carl lachte einmal herzhaft auf wobei er seinen Kopf in den Nacken warf.

"Mummy! Daddy!", rief auf einmal Mason hinter uns und die Gesichter der beiden hellten sich auf. Sie gingen sogar in die Hocke um Mason in die Arme zu schließen der gerade auf sie zugerannt kam doch sie hatten die Rechnung ohne Jake gemacht. Als Mason an ihm verbeilaufen wollte, packte Jake unseren kleinen Bruder am Arm und zog ihn zurück. Er drückte mir Masons Hand in meine Hand den Blick starr auf unsere Eltern gerichtet.

"Fahrt jetzt, Shauna", schaffte er an.

"A-Aber d-du-", fing ich an.

"Fahrt jetzt", unterbrach er mich harsch und betonte jede Silbe während er mich kalt anstarrte. Ich nickte leicht und zog Mason mit mir der anfing sich zu wehren als wir im Flur waren.

Da er sonst zurück gelaufen währe, nahm ich ihn auf den Arm und nahm seine Schuhe in meine Hand. Ich musste sie ihm wohl oder übel erst anziehen wenn wir bei den O' Donnel's waren.

Ich öffnete die Wohnungstür und zögerte kurz. Sollte ich Jake wirklich mit diesen beiden Monstern alleine lassen?

Ich dachte an Jakes Blick zurück und verließ die Wohnung. Mason der auf meinem Arm saß begann zu weinen doch er ignorierte mich vollkommen als ich versuchte ihn zu beruhigen und weinte nur noch mehr.

Verzweifelt schüttelte ich den Kopf und lief mit einem mehr als schlechtem Gefühl zu unserem Auto.

Allein unter BrüdernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt