Zeitsprung: 1 Woche
Jetzt war schon eine Woche vergangen und meine Brüder haben jeden Tag versucht mit mir zu reden doch ich blockte immer ab. Dad hatte mich jeden Tag besucht und mich abgelenkt.
Heute war Freitag und ich kam gerade in mein Hotelzimmer als mir einfiel dass ja heute Abend das Essen mit meiner Mutter war. Ich hatte mir noch alle Briefe durchgelesen und es tat sehr weh zu sehen dass meine Brüder ihr komplettes Leben in den letzten sieben Jahren in diesen Briefen niedergeschrieben hatten doch ich war trotzdem sauer auf sie.
Mein Handy vibrierte und eine Nachricht von Dad blinkte auf. Ich öffnete sie und ging zu meiner Tasche.
Hallo mein Schatz. Vergess das Dinner heute Abend nicht, ja? Und zieh dir etwas hübsches an... Ich habe dir übrigens das cremefarbene Kleid aus deinem Schrank vorbeigebracht. Lg, Dad, stand in der Nachricht und ich lächelte schwach. Ich sah zu meinem Bett auf dem das Kleid lag mit passenden Schuhen, passender Clutch und einer schwarzen Jacke (siehe Bild).
Ich sah auf die Uhr und stellte fest dass ich noch gute vier Stunden hatte da es gerade mal 14:00 Uhr war. Also schmiss ich mich auf das Bett und schaltete den Fernseher ein um mich noch einmal zu entspannen.
***
Seufzend erhob ich mich von meinem Bett und begab mich ins Bad. Ich hatte jetzt noch zwei Stunden und schälte mich aus meiner Kleidung bevor ich unter die Dusche stieg.
5 Minuten später wickelte ich mich in ein Handtuch ein und stellte mich vor den Spiegel. Ich tuschte meine Wimpern ein wenig und puderte mein Gesicht bevor ich begann meine Haare zu föhnen.
Als ich das dann erledigt hatte, ging ich zurück ins Zimmer. Dort schnappte ich mir meine Unterwäsche und zog sie an bevor ich das Kleid in die Hand nahm.
Ich fand es wirklich schön mit dem schwarzen Gürtel unter der Brust und der Beigen Farbe. Ich streifte es mir über und nahm die schwarze Strickjacke in die Hand die ich mir ebenfalls um die Schultern legte. Ich schlüpfte in die ebenfalls Beigen Schuhe und nahm mir meine Handtasche in die Hand. Dort warf ich Geld, den Zimmerschlüssel, mein Handy und nach kurzem überlegen auch die Briefe hinein. Mittlerweile war ich stinkwütend geworden.
Mit einem kurzen Blick auf die Uhr stellte ich fest dass es langsam so weit war und verließ mein Zimmer. Schon im Fahrstuhl rief ich mir ein Taxi in das ich stieg als ich das Hotel verließ.
Die Fahrt versank ich in meinen Gedanken wie ich wohl meiner Mutter am besten gegenübertreten sollte.
"Das wären dann 20 $", riss mich die Stimme des Taxifahrers aus den Gedanken. Überrascht stellte ich fest das wir schon vor dem noblen Restaurant standen. Ich gab dem Taxifahrer sien verlangtes Geld und stieg dann aus dem gelben Auto aus.
Sofort schlug mir der Wind ins Gesicht und ich zog die leichte Jacke enger um mich. Auf meinen High Heels ging ich mit eingezogenem Kopf auf das Restaurant zu. Sobald ich das Gebäude betrat, kam mir die warme Luft entgegen und ich entspannte mich wieder. Die Tür fiel hinter mir mit einem leisen Klacken in ihr Schloss und die kalte Luft wurde ausgesperrt.
"Kann ich ihnen helfen?", fragte eine freundliche, junge Frau. Sie hatte blonde Haare die sie nach hinten zusammengebunden hatte und trug ein schwarzes, enganliegendes Kleid welches bis zu ihren Knien reichte.
"Ähm ja, ich bin mit einem Mr O'Donnel verabredet", sagte ich woraufhin die Dame nickte und mir deutete ihr zu folgen. Ihr lief ihr hinterher und bestaunte den Raum.
Überall saßen entweder Pärchen oder Geschäftsmänner die sich angeregt unterhielten. Der Raum hatte goldene Wände, die durch die riesigen Kronläuchter aus Diamanten bestrahlt wurden. Die Frau blieb stehen und deutete in eine Richtung. Ich folgte ihrem Arm und erkannte meine Brüder die mit Dad und Olivia an einem Tisch saßen.
Ich bedankte mich noch bei der Frau bevor ich mich auf den Weg zu meiner Familie machte. Dad sah in meine Richtung und fing an zu strahlen. Er erhob sich von seinem Stuhl und kam auf mich zu.
"Du siehst wundervoll aus", flüsterte er mir ins Ohr als er mich in seine Arme zog.
"Danke", grinste ich ihn an als wir uns lösten und er nahm mir meine Jacke ab.
Ich sah wie die Jungs auf mich zu kamen und mich ebenfalls umarmen wollten doch ich wich elegant aus und ließ mich auf einen Stuhl sinken. Sie seufzten alle frustriert aus und ich spielte mit der Tischdecke herum.
Es herrschte eine bedrückende Stille am Tisch, denn niemand traute sich so richtig etwas zu sagen. Dad hatte seit fünf Minuten aufgegeben etwas zu sagen da ihm keine Gesprächsthemen mehr einfielen.
"Hallo meine Lieben", erklang plötzlich eine fröhliche Stimme hinter mir und ich ließ genervt meinen Kopf in die Hände sinken.
Die Jungs sahen sich nur überfordert an und Dad grüßte die zwei die die letzten waren und im nächsten Moment setzte sich Mum mit ihrem Freund auf meine linke Seite.
"Ach seit ihr groß geworden", grinste sie meine Brüder an welche nur ein 'Danke' murmelten.
Die Bedienung kam und teilte uns unsere Karten aus welche ich sofort aufschlug und versuchte mich hinter ihr zu verstecken.
"Und wie geht es dir Schätzchen?", wandte sich Mum an mich und ich seufzte innerlich genervt auf.
"Gut", sagte ich gespielt fröhlich und versteckte mich wieder hinter meiner Karte.
***
Ich hatte noch nie so ein schlimmes Essen. Das einzige was man hörte war das klirrend von Besteck welches auf die Teller traf und das stetige gemurmel der anderen Gäste.
Als jeder seinen Teller aufgegessen hatte, sah jeder einfach nur stumm auf den Tisch. Plötzlich fielen mir die Briefe ein die ich eingepackt hatte. Ich kramte sie aus meiner Tasche und warf sie vor meiner Mutter auf den Tisch.
"Was soll das sein?", fragte sie und ich hörte ihren wütenden Unterton.
"Erklär du es mir", sagte ich bockig und verschränkte die Arme.
Sie öffnete einen der Briefe und begann zu lächeln.
"Ja das habe ich gemacht warum?", sagte sie und auch stolz schwang in ihrer Stimme. Das brachte das Fass zum Überlaufen.
"Sag mal schämst du dich nicht?", fragte ich erstaunlich ruhig.
"Nein", erwiderte sie kakendreißt.
"Du schreibst Briefe im Namen deiner Tochter um an deine Söhne zu kommen und schämst dich nicht?!", rief Dad sauer und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
Dies schien auch die Jungs aus ihrer Starre geholt zu haben denn sie begannen loszuwettern.
"DU HAST UNS NUR VERARSCHT?!", schrie Luke aufgebracht.
"WEGEN DIR STREITEN WIR UNS MIT ALLY?!", machte Liam weiter.
Mir wurde es zu viel weshalb ich kurzerhand aufstand, meine Sachen packte und das Restaurant verließ.
Draußen angekommen merkte ich erst das mir Tränen aus den Augen liefen und ich war das erste mal an diesem Abend froh, dass es kalt war. Schluchzend ließ ich mich auf den kalten Steinboden sinken und vergrub mein Gesicht in den Händen.
"Ally", hörte ich jemand leise und wehmütig sagen und wurde kurz darauf in eine Umarmung gezogen.
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Sooooo, ich hoffe es hat euch gefallen :)
Das nächste Kapitel kommt dann vorraussichtlich am Montag...
Die Widmung geht an ckuckucko - Danke für die votes und die süßen Kommentare :* :)
Lg,
FrieRi
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Allein unter Brüdern
HumorNachdem die 17-jährige Ally nicht mehr mit ihrer Mutter klar kommt, fliegt sie spontan nach Miami zu ihrem Vater und ihren acht Brüdern die sie seit sieben Jahren nicht mehr gesehen hat. Wie wird das Verhältnis zu ihr und ihren Brüdern sein und wir...