28.

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Shauna's Sicht

Ich kam vor dem Haus in dem sich unsere Wohnung befand zum stehen und stieg so schnell wie möglich aus.

Ich lief zur Beifahrertür, öffnete sie und half meinem Bruder beim aussteigen der das ganze mit nur einem keuchen kommentierte. Schnell schlug ich die Autotür wieder zu und schloss den Wagen ab.

Jetzt musste ich meinen Bruder nurnoch in den 5. Stock schleppen.

Als wir vor der Treppe zum 5. Stock standen, mussten wir eine kurze Pause einlegen, da ich nicht mehr konnte.

Plötzlich kam der Vater von einem von Masons Freunden uns entgegen.

"Shauna! Was ist denn mit euch passiert?", fragte er aufgebracht.

"Das ist schwer zu erklären aber ich kann es ihnen und ihrer Frau später erklären. Könnten sie mir vielleicht helfen ihn in sein Bett zu bringen?", fragte ich schnaufend.

"Na klar", willigte er schnell ein und griff Jake unter die Arme. Zusammen trugen wir ihn hoch wo ich dann schnell unsere Wohnungstür aufschloss und wir ihn in sein Zimmer brachten.

"Halten sie ihn bitte fest ich muss ihn nurnoch umziehen", murmelte ich und suchte eine Jogginghose aus Jakes Schrank.

Ich öffnete die Knöpfe und zog ihm die Hose dann von den Beinen. Viele Leute würden es  sicher komisch finden wenn wir uns gegenseitig aus- und umzogen doch wir hatten uns gegenseitig aufgezogen da war es ganz normal.

Ich griff nach der Jogginghose und zog sie über seine Beine wieder nach oben. Nachdenklich betrachtete ich sein T-Shirt und überlegte ob ich es auch wechseln sollte. Ich entschied mich dagegen da ich sonst noch mehr Schaden an seiner Wunde anrichten würde.

Ich lief zum Bett und schlug die Bettdecke zurück woraufhin unser Nachbar Jake sanft auf seinem Bett ablegte. Jake stöhnte nur einmal kurz bevor ich die Decke über ihn zog und er sich einkuschelte. Besorgt betrachtete ich meinen großen Bruder. Er war so blass und seine Lippen waren blau. Außerdem zitterte er am ganzen Leib und war kalt. Ich hoffe es würde ihm bald besser gehen. Eine Träne stahl  sich aus meinen Augen die ich so schnell es ging wegwischte. Ich musste stark sein, für ihn und auch für Mason. Sonst war Jake immer der starke, unberechenbare unter uns an den wir uns immer anlehnen konnten und dem wir unsere Probleme anvertrauten.

Ich verließ leise mit unserem Nachbar das Zimmer und lief hinter die Küchentheke um den Wasserkocher anzustellen. Unser Nachbar nahm währenddessen an dem Esstisch platz.

"Wollen sie auch einen Tee?", fragte ich nach als ich vor unserem Gläser- und Tassenschrank stand.

"Ja bitte. Und wie oft habe ich euch beiden schon gesagt dass ihr uns duzen sollt. Nenn mich doch einfach Carl und meine Frau Caroline", lächelte er und nahm die heiße Tasse an die ich ihm entgegen hielt.

"Also Shauna. Was ist passiert?", fragte Carl fürsorglich als ich gedankenverloren den Rand meiner Tasse nachstrich.

"Heute in der Schule war ein Amoklauf, ihr werdet davon sicher noch hören, und dann musste Jake eben anrücken. Es lief auch alles gut bis er selber eingreifen musste weil es Probleme gab. Man hat draußen nur einen Schuss gehört und erst zehn Minuten danach kam er mit einem blutverschmierten Gesicht und einer Schusswunde am linken Arm aus dem Gebäude raus. Sie haben die Kugel entfernt aber er sieht so schlecht aus. Ethan, mein Freund, hat dann gesagt ich soll ihn nach Hause bringen und schauen dass er sich schlafen legt und er braucht jetzt viel Ruhe und Pflege", wiederholte ich alles nocheinmal und begann wieder zu weinen. Carl kam um den Tisch und nahm mich in den Arm.

"Das ist schrecklich. Wir werden dir natürlich helfen dich um ihn zu kümmern damit es ihm so schnell wie möglich besser geht. Er ist so ein toller Kerl", sagte er beruhigend und strich mir über den Rücken bis ich mich beruhigt hatte.

Allein unter BrüdernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt