Deutschland, 20. Januar 2050
Die Tage zogen sich ellenlang. Ein Tag war wie der andere, mit der einzigen Veränderung, dass es immer wärmer wurde.
Wir standen auf, wir aßen und brachten irgendwie die Zeit rum. Zed verbrachte Stunden vor dem Bildschirm oder verschwand in die Stadt um noch mehr Vorräte zu besorgen. Ginger schien nicht recht zu wissen, was er mit sich anfangen sollte. Ich hatte begonnen immer mehr Zeit allein zu verbringen und überließ ihn sich selbst.
Ich wollte auf meine Art mehr über das Gravar erfahren. Und ich glaubte, dass ich mehr erfahren konnte als Zed. Schließlich war ich wortwörtlich hautnah dran.
Ich verbrachte Ewigkeiten in der Dusche und übte weiter es zu kontrollieren. Oder ich stieg den Schacht hinauf. Inzwischen waren die Temperaturen bei über fünfunddreißig Grad und stiegen rapide weiter. Während die anderen es vermieden, sich draußen herumzutreiben, suchte ich den freien Himmel.
Das Gravar hatte mich vor der Hitze des Flimmerns geschützt. Es hatte mit mir geredet. Und ich hoffte es so wieder hervor locken zu können. Aber nichts.
In meinem Kopf blieb alles stumm. Ich wusste nicht ob das gut oder schlecht war."Die Temperaturen steigen global weiter an. Meterologen stehen vor einem Rätsel. Die Erderwärmung hat unsere Eiskappen zum Schmerzen gebracht und den Schnee aus West- und Mitteleuropa vertrieben, so Ernst Freund, Wetterforscher an der Heidesheimer Fakultät. Doch ein so rascher Anstieg ist aus meterologischer Sicht unmöglich. Die Erde müsste sich schon der Sonne nähern, um einen solchen Temperaturanstieg zu erreichen."
Wir saßen um einen Tisch in der Kantine und aßen eine Dosensuppe, während wir dem Radiobericht lauschten.
"Die Südhalbkugel hat es besonders schlimm getroffen. In einer Zeit, wo die Temperaturen dort schon an sich hoch sind, wird der Anstieg zu einer wahren Katastrophe. Wassermangel und Ernsteverlust sind nur zwei der vielen Probleme.
Doch wie wird sich der Anstieg auf Deutschland auswirken? Bereits jetzt haben die Termometer vieler Orts die vierzig Grad Celsius überschritten. Durch dem Verlust seiner Energielieferanten, den Windrädern, und der massiven Zerstörung durch das immer noch unerklärliche Erdbeben, ist das Land amgeschlagen. Der Transport von weiter entfernten Wasserquellen könnte sich so als problematisch erweisen, wenn die lokalten Trinkwasserspeicher aufgebraucht sind.
Die Behörden versuchen immer noch Ordnung zu schaffen und hoffen auf die Mithilfe der Bevölkerung.
Und wir können euch nur raten, sucht euch einen schön kühlen Platz, um die nächsten Tage zu überstehen!
Das war Sabine Klinke auf-"
Zed würgte die Reporterin ab und fuhr nachdenklich mit dem Finger über den Rand des Radios. "Wie weit wird das noch gehen?"
"Noch viel weiter...", murmelte ich. "Das ist erst der Anfang."
"Erdbeben, Hitzewellen... Das verfluchte Gravar hat uns die verdammte Apokalypse beschehrt!" Zed schlug mit der Faust auf den Tisch und brachte unsere Schüsseln zum Springen. Ginger warf ihm einen bösen Blick zu.
"Natürlich bringen sie die Apokalypse. Falls es dir nicht aufgefallen ist, sind sie dabei die Menschheit auszulöschen!"
"Jungs, beruhigt euch.", unterbrach ich den Streit und beugte mich vor.
Dabei stützte ich meinen Arm auf den Tisch und für alle offensichtlich war mein "Tattoo".
Zed und Ginger unterbrachen ihren Streit und starrten es an. "Ist es noch größer geworden?", fragte Zed mit zusammen gezogenen Braunen.
Ich schüttelte den Kopf. "Dafür hat es angefangen zu brennen. Nicht schlimm.", schob ich schnell nach, als ich ihre besorgten Gesichter sah. Tatsächlich fühlte es sich an, als würde heißes Wasser über meine Haut laufen. Und mit jedem Tag würde es schlimmer.
Zed griff vorsichtig nach meinem Arm um sich die ganze Sache genauer anzusehen und zuckte heftig zurück. "Scheiße! Ich hab voll den Schlag gekriegt!"
"Sorry." Ich zog meinen Arm vom Tisch. "Fass das besser nicht an." Ich erinnerte mich schaudernd daran, was mit Gaver passiert war, als er die schwarzen Linien berührt hatte. Es hatte ihn getötet.
Ich hatte ihn getötet.
Schnell schob ich meinen Stuhl zurück und damit meine Gedanken. Ich schnappte mir unsere leeren Schüsseln und trug sie in die Küche. Zu viel spukte mir in letzter Zeit durch den Kopf. Ich wollte nicht noch die Sorge dazusetzten, dass ich womöglich Zed oder Ginger verletzen könnte. Wenn auch unabsichtlich.
Inzwischen hatten wir einen ganz beachtlichen Vorrat an Lebensmitteln angelegt. Die Tüten und Konserven waren in drei Schränken verteilt. Ein kleiner Kühlschrank brummte daneben, gefüllt mit Butter, Käse und Marmelade. Alle möglichen verdärblichen Lebensmittel. So mussten wir zumindest die nächsten Tage noch nicht ständig auf das Fertigessen zurückgreifen.
Ich lehnte mich einen Moment gegen die Anrichte und legte den Kopf in den Nacken. Mein Blick blieb an der hellen Leuchtstoffröhre hängen und ich kniff leicht die Augen zusammen. Wir waren keinen Schritt weiter gekommen. Wir drehten uns ständig nur im Kreis. Was sollte passieren? Was würde ich heute machen? Wieder hinausgehen und stundenlang durch den Wald streifen, in der Hoffnung irgendwas möge passieren? Oder würde ich auf meinem Bett sitzen, Zed beobachten und über die Streitereien der beiden Männer hinweghören? Stunden in der Dusche verbringen, nur um dann völlig erschöpft in die Kantine zu taumeln und mir besorgte Blicke einzufangen?
Ich entschied, nichts von alle dem zu machen. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen, jeden Tag das selbe zu tun. Wie in einer verdammten Zeitschleife, dabei drehte sich die Erde doch unaufhaltsam weiter auf ihre Zerstörung zu.
Seit dem Tag, an dem ich wortwörtlich über das Massengrab gestolpert war, hatten wir uns im Bunker nicht weiter umgesehen. Das hieß aber auch, dass wir nichts mehr herausgefunden hatten. Nicht darüber, warum diese Menschen gestorben waren. Warum und wie.
Ich verließ die Küche und schnappte mir zwei Taschenlampen aus einem der Rucksäcke. Noch einmal würde ich nicht in einem dunklen Raum festhängen, weil meine Lampe den Geist aufgab. Ich warf Zed nur einen kurzen Blick zu. Er saß bereits wieder vor seinen Monitoren und hackte auf die Tastatur ein. Ginger war nirgendwo zu sehen, aber er verbrachte in letzter Zeit Stunden im Überwachungsraum. Weiß der Teufel, was er da tat.
An unserer Toilette und Duschraum vorbei gelangte ich in den selben Gang , wie schon vor einigen Tagen. Das Licht, das durch die Tür fiel beleuchtete den Gang nur spährlich, aber es reichte für mich, um den Lichtschalter zu finden. Bei weitem nicht alle, aber einige Lampen an der Decke flackerten auf. Ich ließ die ehemaligen Schlafzellen links liegen - oder besser gesagt recht und wandte mich den Türen zu meiner Linken zu.
Die Computerzentrale hatte immer noch nicht mehr zu bieten, als ein paar alte verstaubte Rechner und leere Tische. Ich versuchte ein paar mal einen der Computer hochzufahren, aber ohne Erfolg. Ich durchstöberte jede Schublade und fand auch ein paar Dinge, Belangloses. Stifte, Blöcke, ein paar Ordner. Aber keines der Papiere half mir weiter.
Wie Zed gesagt hatte: Der Bunker war aufgegeben worden. Man hatte das Meiste, alles Wichtige mitgenommen und nur Wenig zurückgelassen. Genug um ein Leben und Arbeiten für vielleicht ein knappes Dutzend Leute zu ermöglichen. Ein knappes Dutzend Leute...
Wie viele Skelette hatten in diesem anderen Raum gelegen? Ich wurde den Anblick immer noch nicht los, und doch konnte ich mir nicht alles ins Gedächtnis rufen. Ein innerliches Jucken überfiel mich. Das Gefühl etwas machen zu müssen. Etwas Dringendes, Wichtiges. Ich wollte herausfinden, was mit diesen Menschen passiert war. Nein ich musste es sogar!
Leider hatte ich dafür nur einen Anhaltspunkt und der Gedanke behagte mir überhaut nicht. Ich würde in das Massengrab zurückkehren müssen.
Ich zog die Tür des Computerraumes hinter mir zu und lauschte dem Nachhall, der durch den Gang geisterte. Ich könnte weiter in das Labor gehen. Könnte mich dort umsehen und hoffen noch etwas zu finden. Aber ich würde meine Zeit verschwenden. Schaudernd lief ich an besagter Labortür vorbei und ans Ende des Ganges. Er machte einen scharfen Knick nach rechts und direkt dort lag die Tür. Mein Blick fixierte sich ganz auf das grünlich angelaufene Metallding und alles in mit sträubte sich die Tür zu öffnen. Sie nur anzufassen. Aber dort lagen vielleicht auch Antworten. Diese nagende Ungewissheit...
Noch bevor ich es mir anders überlegen konnte, hielt ich die Türklinke in der Hand und drückte sie nach unten. Die Tür schwang auf. Ich knippste meine Lampe ein und betrat den Raum. Direkt neben der Tür war ein Lichtschalter. Ich wollte das Grauen wirklich nicht sehen, aber im Dunkeln herumstolpern, mit nichts als einer kleinen Leuchte... Nein danke.
Meine Hand zitterte, als ich auf den Schalter hieb und flackernd zwei Leuchtstoffröhren ihr weißes Licht in den Raum warfen. Das Erste was ich sah, waren wieder die Metallregale, in denen sich Kartons stapelten. Blätter, die auf dem Boden verteilt lagen. Und ungefähr in der Hälfte des langgestreckten Raumes lag das umgekippte Regal, das verhinderte, dass man das Grauen, das dahinter verborgen lag, sofort sehen konnte.
Ich entschied mich schwer schluckend, zuerst die Kisten näher zu untersuchen. Da die Deckenlampe ihr Licht nicht überall verteilte, leuchtete ich mit der Taschenlampe über die Kartons. Sie waren in einer verblassten Druckschrift beschrieben. Jeder einzelne trug eine sechsstellige Ziffern, darunter ein Name. Projekt- oder Forschungsnamen wie es schien. Und ganz unten stand jeweils eine Jahreszahl.
Ich war mir sicher, der Grund, warum all diese Akten hier zurückgelassen worden waren, war ganz einfach der, dass Zeds Geheimorganisations inzwischen alles digitalisiert hatte. Mein Gott, wir lebten im Einundzwanzigsten Jahrhundert und das nicht erst seit gestern! Wobei mir gerade auffiel, dass ich Zeds Geheimorganisation immer noch 'Zeds Geheimorganisation' nannte. Hatten die keinen Namen oder war er einfach zu fein mir den zu nennen?
"Neunzehnhundertsechsundsiebzig.", las ich leise von einem der Kisten ab. Das waren ja wirklich verdammt alte Akten!
Ich verschaffte mir einen kurzen Überblick über die Kisten und staunte nicht schlecht. Die Jahreszahlen reichten mehrere hunder Jahre zurück! Die älteste Kiste die ich finden konnte, war auf das Jahr 1763 datiert. Die Zettel darin waren in einer altertümlichen Schrift verfasst, bei der ich beim besten Willen nur jedes dritte Wort entziffern konnte. Sütterlin, hieß das, glaubte ich. Davon gehört hatte ich schon und sogar einmal ein paar Zeilen in dieser Schrift gesehen, aber ich hatte nie gelernt sie zu lesen. War das dort ein 'f'? Aber machte 'fichtung' denn überhaupt einen Sinn...? Nein, das konnte unmöglich 'fichtung' heißen...
Ich schob den Ordner zurück in die Kiste. Diese Akten waren viel älter als der Bunker selbst. Irgandwann musste sie jemand hierher geschafft haben. Und nun lagen sie hier vergessen herum.
Die jünste Kiste die ich fand, war von 2002. Das war schon fast fünfzig Jahre her! Meine Mutter war erst acht Jahre später geboren worden, die EU hatte noch existiert und niemand hatte je erwartet, wie drastisch sich das ändern konnte. Es hatte noch keine Smartphones gegeben, keine Laptops, nur riesige, langsame und klobige Computer. Das alles war so lange her. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie die Zeit gewesen war, in der meine Mutter aufgewachsen war.
Zed hatte erzählt, dass sein Großvater in diesem Bunker einige Zeit verbracht hatte. Ein paar Jahre, bevor er geschlossen worden war. Im Kopf rechnete ich nach, wie lange das her sein könnte und beschloss, dass der Bunker wohl tatsächlich um das Jahr 2002 herum geschlossen worden war. Allerdings waren es genau die Kisten aus diesen letzten Jahren, deren Inhalt überall auf dem Boden verstreut lag oder unter dem umgestürzten Regal.
Ich zog einen der übrig gebliebenen 2002er Kartons aus dem Regal und stellte ihn auf dem Boden. Im Schneidersitz ließ ich mich davor nieder, klemmte mir die Lampe zwischen die Zähne und befreite den Karton von seinem Deckel. Eine kleine Staubwolke wurde aufgewirbelt und die Partikel tanzten Sekundenlang in dem Strahl meiner Lampe. Das Schauspiel wurde erst durch einen heftigen Nieser meinerseits unterbrochen und ich besann mich wieder auf die wichtigen Dinge.
Die Papierordner hatten ausgefranste Ecken, waren aber gut erhalten. Ebenso wie die einsortierten Dokumente. Es waren Personalakten. Wow, die Geheimorganisation führte echt Personalakten! Sie mussten sich sicher gewesen sein, dass dieser Ort nie gefunden wurde. All ihre Dokumente hier zurückzulassen... Aber vielleicht waren sie auch dazu gezwungen worden. Vielleicht hatte auch nie jemand erfahren, dass die Akten nicht vernichtet worden waren...
Der Titel auf dem Karton lautete nämlich: Aufräumteam, C-Abteilung
Ich zählte elf verschiedene Personalakten. Wie es aussah, waren diese Leute tatsächlich noch hier gewesen, um die Arbeiten abzuschließen, alles Wichtige fortzuschaffen und dann den Bunker zu schließen. Aber was war passiert, dass diese Menschen nun tot in diesem Raum lagen?
Es führte wohl kein Weg mehr daran vorbei, über das Regal zu klettern. Ich musste herausfinden, ob es tatsächlich diese Menschen waren. Zitternd wagte ich mich bis zu dem Hindernis vor und streckte den Kopf so weit, bis ich nach hinten sehen konnte. Die Lampe an der Decke brannte nicht und nur meine Taschenlampe beleuchtete die Szenerie. Augenblicklich zuckte ich wieder zurück. Aber ich musste das hier tun.
So vorsichtig wie möglich kletterte ich über das Regal, suchte mir den sichersten Weg, den ich finden konnte, immer darauf bedacht, bloß nicht auf der anderen Seite herunter zu rutschen. Und ich schaffte es tatsächlich unbeschadet auf die andere Seite. Mein Herz wummerte laut in meiner Brust, alles was ich hörte, war das Rauschen meines Blutes in den Ohren. Ich atmete viel zu kurz. Ich musste mich beruhigen, bevor ich in Panik geriet.
Ein- und ausatmen.
Mein altes Matra.
Ich zählte bis zehn, dann öffnete ich die Augen, die ich während meiner Atemübung geschlossen hatte. Meine Hände zitterten nicht mehr so heftig.
Direkt zu meinen Füßen lag ein Skelett. Die Knochen hatten teilweise ihren Halt verloren und fügten sich nicht mehr so aneinander, wie sie es zu Lebzeiten getan hatten. Stofffetzen, die die Jahre überstanden hatten, bedeckten die Knochen. Lächerliche Fetzen, alles was die Toten schützte. Sie hatten nie ihre Grabesruhe gefunden. In den kleinen hinteren Teil eines Raumes gestopft, dazu verdammt fünfzig Jahre vor sich hinzurotten, bis ein verwirrtes Mädchen über die stolpern würde.
Sie mussten gewaltsam gestorben sein. Es gab keine andere Möglichkeit. Elf Menschen setzten sich nicht einfach hin und starben. Ich ließ meinen Blick weiter schweifen. Fand keinen Überblick unter den Knochen. Es war für mich unmöglich zu sagen, wo das eine Skelett aufhörte und wo das nächste anfing. Also zählte ich die Schädel. Es waren elf. Genau elf.
Ein Glitzern am hinteren Ende des Raumes, keine drei Schritte von mir entfernt, erregte meine Aufmerksamkeit. Ich suchte mir meinen Weg nach dort, wich jedem Knochen aus. Auf keinen Fall würde ich auch nur auf einen treten. Zwischen den Knochen eines Skelettes, halb verborgen unter einem grauen Stofffetzen, lag eine Kette. Ein Medaillon. Ich hob es vorsichtig auf, strich mit den Fingern darüber. Ich hatte es auf einem Foto in den Personalakten gesehen. Da war ich mir fast sicher.
Ich suchte mir den Weg zurück und schlug den Deckel noch einmal auf. Es dauerte nicht lange die entsprechende Akte zu finden.
"Diana Anderson.", laß ich ihren Namen leise und strich mit dem Finger über das verblasste Bild. Sie wirkte so freundlich, so voller Lebenslust. Ihre braunen Haare in einen Pferdeschwanz gefasst, und auf dem weißen Kittel, den sie trug, ruhte das Medaillon.
Dieses Bild war vor über fünfzig Jahren aufgenommen worden. Diese, auf dem Bild, junge Frau, war voller Hoffnungen gewesen. Träume. Und doch trug sie ihre Vergangenheit wie einen Schatz mit sich herum. Das Medaillon war eine Erinnerung an ihre Wurzeln. Und heute hockte ich hier, hielt eben dieses Medaillon in der Hand und die Frau lag tot, nur wenige Meter von mir entfernt.
Warum hatte ihr jemand alles gestohlen? Ihre Hoffnungen und Träume?
Die Gedanken trieben mir Tränen in die Augen.
Ich musste es wissen. Diese Menschen hatten es verdient nicht einfach vergessen zu werden.
Ich blätterte durch jede Akte, sah mir jedes Bild und jeden Namen an. Und ich würde sie nie wieder vergessen. Nie wieder.
Diana, Eloy, Ralph, Tina, Felix, Ahmed, Lars, Max, Tatjana, Paul und Walter.
So lange ich lebte, würden diese Namen unvergessen bleiben.
Wie hatte das passieren können? Was war passiert?
Diese Fragen wollten mir nicht aus dem Kopf gehen.
'Ich kann es dir zeigen.'
"Was?", ich war völlig perplex, als sich die Stimme in meinem Kopf plötzlich wieder meldete.
'Die Erinnerungen sind hier. In den Mauern, den Wänden, der Luft, überall. Ich kann es dir zeigen.'
Einen Moment wusste ich nicht, was ich tun sollte. Was ging hier vor sich?
'Es wird dir helfen zu verstehen... Aber es wird dir nicht gefallen.'
"Okay. Zeig es mir.", forderte ich mein inneres Stimmchen auf. Einen Moment passierte nichts, dann erklang die Stimme erneut in meinem Kopf.
'Versprich mir nur, dass du nicht hassen wist.'
"Hassen? Was soll ich hassen?", ich war restlos verwirrt. Mein Kopf drehte sich, ich stützte mich gegen die Wand und glitt an ihr hinab.
"Wen soll ich nicht hassen?"
'Mich.'
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2050 - Rule one
Ciencia Ficción- Schwer atmend hielt ich in einer Querstraße zu seiner Wohung an und keuchte: "Da ist es." Zed beugte sich vor (kein Stück aus der Puste übrigens) und zog sogleich den Kopf wieder zurück. "Oh shit!" "Was?!" Ich sah jetzt meinerseits um die Ecke und...