Mit einem Mal drückte er seine Lippen auf meine und steckte mir seine Zunge in den Hals. Ich riss die Augen auf und versuchte ihn von mir wegzustoßen, doch er drückte meine Arme wie Schraubstöcke an die Wand. Tränen der Verzweiflung liefen mir über die Wangen und ich zappelte hilflos hin und her. Es war so ekelhaft. Er hatte Mundgeruch und stank nach Alkohol. Außerdem küsste er auf eine Art, die mich mehr an eine Vergewaltigung, als an einen romantischen Kuss erinnerte.
Verzweifelt ballte ich die Fäuste........und biss zu.
Mit einem Mal schreckte er zurück und fasste sich entgeistert auf seine blutende Zunge. „Verdammte Scheiße, was fällt dir ein?" Nun lachte er nicht mehr, ganz im Gegenteil, er biss die Zähne zusammen und sah mich mit einem verabscheuenden Blick an. Ich spuckte das Blut in meinem Mund auf den Boden, in der Hoffnung, den ekeligen Geschmack in meinem Mund loszuwerden.
Mit größter Anstrengung versuchte ich mein Zittern zu unterdrücken, welches sich langsam in meinen Gliedmaßen ausbreitete und machte einen Schritt auf ihn zu.
„Das sollte ich dich fragen, was fällt dir ein mich......." Doch dazu kam ich gar nicht mehr, denn plötzlich stand der Junge mit den weißen Haaren vor mir und verschränkte emotionslos die Arme vor der Brust.
Sugas Sicht:
Ich sah dem Arsch tief in die Augen und bemühte mich nicht mit der Wimper zu zucken. Der hatte mir wirklich meinen Abend hier versaut. Ich musterte ihn kurz. Für mich sah er aus wie ein typisch 30-jähriger, der die Kontrolle über sein Leben verloren hatte, und sich deshalb jeden Abend in Bars volllaufen lässt, und kleine Mädchen begrapscht. Ein schelmisches Lächeln umspielte meine Lippen. „Was ist du Zwerg", fuhr mich dieser an. „Findest du mich etwa unterhaltsam?" „Nein", erwiderte ich kurz. „Bloß bemitleidenswert!" Er rief rot an und die Pulsader an seiner Stirn pochte immer schneller. „Du.....du.....blöder...!" Tja, jetzt hatte ich ihn wohl aus dem Konzept gebracht.
Selbstbestätigend grinste ich ihn an und drehte mich um.
Sie sah mich immer noch überrascht an, doch in ihrem Blick lag noch etwas anderes, etwas Abschätziges. Trotzdem fasste ich sie kurzerhand an ihrem Handgelenk und zog sie zu den anderen, die weiter hinten noch immer zur Musik tanzen. Wäre ich nicht auf dem Weg zur Bar gewesen, hätte ich ihr vermutlich nie zur Hilfe kommen können. Ich war stolz auf mich, wieder einmal eine gute Tat vollbracht zu haben und wartete gerade auf ein „Dankeschön" ihrerseits, als sie sich plötzlich von meiner Hand losriss und stehen blieb.
„Sag mal geht's noch?", fuhr mich das silberhaarige Mädchen entrüstet an. „Ähhh...bitte?" Verwundert zog ich die Augenbrauen nach oben. Kein „Danke", kein „Du bist mein Held, wie kann ich dir das jemals danken?". Jetzt war ich sprachlos.„Ich brauche deine Hilfe nicht", spie sie mir entgegen. Ihre Lippen bebten und sie hatte ihre kleinen Hände zu Fäusten geballt. „Aber..., ohne mich wärst du ihn doch nie losgeworden!" „Woher willst du das wissen? Ich wollte ihm gerade meine Meinung sagen, als du mich unterbrochen hast." Ihre Kapuze rutschte etwas nach hinten und enthüllte eine kleine Stupsnase und ein rotes Bandana. „Ach komm schon", meinte ich beschwichtigend und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Du hättest ihn doch nie loswerden können, wenn er handgreiflich geworden wäre." „Achja, ist das so?" Ihre Augen blitzten.
Mit einem Ruck packte sie meine Hand und verdrehte sie mir hinter dem Rücken. Ich ächzte auf. „Ich sag dir jetzt mal was! Wenn ich was nicht bin, dann ist das hilflos. Ich habe nicht um sonst jahrelang Karate gelernt. Und der Grund warum ich mich nicht gleich befreit habe, war der, dass er mich einfach überrascht hat.....Ich hätte die Situation auch ohne dich in den Griff bekommen." Ich schluckte. Dann lies sie mich los.
Alle Achtung, dieses Mädchen war alles andere wonach sie aussah, das stand fest....
Xenias Sicht:
So ein aufgeblasener Mensch. Ich wette er hat das nur gemacht, um die Anerkennung und den Dank von mir zu bekommen. Es ist ja nicht so als wäre es nicht nett von ihm mir zu Hilfe zu kommen, doch ich müsst wissen, wenn ich etwas überhaupt nicht leiden kann, dann ist es das, wenn mich andere Menschen für hilflos oder bemitleidenswert halten. Ich habe in meinem Leben schon so einiges überstanden und das habe ich auch alleine ohne fremde Hilfe geschafft.
Sein Grinsen verschwand. Er wirkte fast ein bisschen enttäuscht.
Plötzlich kamen sieben Personen auf uns zu und hoben die Hände zur Begrüßung. „Hey, wen haben wir denn da?" Ein gutaussehender großer Junge grinste mich an und fuhr sich durch seine schwarzen Haare. Dazu stellte sich ein kleinerer Junge mit schönen Lippen, ein weiterer der immerzu tanzte, einer der ebenfalls ein Bandana trug, einer der etwas schüchtern zurückblieb und ein großer junger Mann der ein hübsches Mädchen an der Hand hielt, dass mich irgendwie an Schneewittchen erinnerte.....
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Liebe, das gibt es nicht! (Suga Ff) - Teil 2
FanficHey ich bin Xenia! Mein Leben läuft momentan nicht gerade rosig... Woran das liegt? Fragt meine Eltern... Liebe ist für mich etwas, dass nicht wirklich existiert, es ist etwas, dass wir Menschen uns gegenseitig vorspielen, um uns einzubilden glüc...