Xenias Sicht:
Mein Schädel brummte und meine Lippe wollte einfach nicht aufhören zu bluten. Zitternd hielt ich mir ein Taschentuch an die blutende Wunde und wartete.
-eine Stunde zuvor-
Als ich aufgewachte, fand ich mein Zimmer verwüstet vor. Es war das reinste Chaos. Scherben eines Blumentopfes langen am Boden, Kleidung war wahllos aus meinem Kasten geworfen worden und das Foto von mir und meiner Mutter lag zersplittert am Boden. Mein Sparschwein war zerschlagen und all meine Ersparnisse, um von hier wegzukommen, waren verschwunden. So wie mein Vater.
Ich war noch immer nicht ganz bei Sinnen und so stolperte ich durch die Wohnung. Blut tropfte mir von der Lippe und malte ein rotes Muster auf den Boden. Ich leckte mir über die Lippe und kostete von der dickflüssigen Flüssigkeit. Ich sah mich um. Mein Schädel pochte wie verrückt und ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Eigentlich wollte ich mich am liebsten im Bett verkriechen und einfach losheulen. Doch dafür hatte ich jetzt keine Zeit. Es reichte mir. Ich musste von hier weg. Sonst würde er mich eines Tages noch umbringen......
Also schnappte ich mir eine große Tasche und stopfte das Nötigste hinein. Zum Schluss steckte ich meinen Laptop ab, auf dem all meine Dateien gespeichert waren, und verließ die Wohnung. Ich humpelte los. Schneller immer schneller. Einfach weg von diesem schrecklichen Ort, den ich zuhause nannte. Ich wusste nicht einmal wohin......
Ich eilte benommen durch kleine Gassen und große Einkaufsstraßen, vorbei an Wohnhäusern und Bürogebäuden. Die Leute, an denen ich vorbei ging, glotzen mich an. Zwei Mädchen tuschelten sogar, als sie, auf ihren hohen Stöckelschuhen, an mir vorbeitänzelten. Ich fühlte mich unwohl und setzte meine Kapuze auf. Ich hatte das Gefühl ich würde Ewigkeiten laufen, ohne ein Ziel vor Augen zu haben. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie hatte mich mein Unterbewusstsein zu einem Gebäude geleitet, das mir mehr als nur bekannt war.
– das Apartment von BTS –
Als ich davorstand, zögerte ich anzuklopfen. Ich hatte meine Faust bereits auf das dunkle Holz gelegt, doch mein Verstand riet mir, einfach umzudrehen. Es war mir peinlich. Würden sie mir aufmachen, würden sie sich um mich kümmern, mich versorgen. Das würde mich in die Position einer Abhängigen bringen, und das war das Letzte was ich wollte. Hilfe annehmen, das fällt mir verdammt schwer.
Gerade wandte ich mich wieder von der Tür ab, als mich ein erneuter Schwindelanfall überkam. Ich stützte mich ab, lehnte meinen Kopf an die Wand und wartete darauf, dass ich wieder zu mir kam.
Doch nix da, es wurde einfach nicht besser. Ich stöhnte erschöpft auf. Mit letzter Kraft klopfte ich an die Tür.
Sugas Sicht:
Erschrocken schrie ich auf, als ich ihr Gesicht sah. Ein fettes blaues Auge, ein Bluterguss auf der Wange und eine aufgeplatzte Lippe. Sie stütze sich and der Wand ab und versuchte die Blutung mit einem Taschentuch zu stillen. Xenia keuchte erschöpft. Schnell ging ich zu ihr und legte ihren Arm um meine Schulter, um sie nach drinnen auf die Couch zu legen.
Sie musste mir gar nicht erst sagen, was geschehen war. Ich musste sie nur ansehen, und wusste genau was passiert war. Ich kochte innerlich. Dieser Arsch. Wie konnte man seiner eigenen Tochter so etwas antun.
Ich stütze sie und geleitete sie behutsam ins Wohnzimmer. Sie schein etwas abwesend zu sein, denn sie hatte die Augen geschlossen und atmete schwer.
Als wir fast bei der Couch angekommen waren, öffnete sie ihre Augen und sah mich verzweifelt an. Ich sah wie sie sich mit Tränen füllten, die langsam über ihre roten Backen kullerten. „Lass mich", schluchzte sie. „Ich kann das alleine! Ich brauche deine Hilfe nicht!" „So ein Sturkopf", dachte ich genervt und packte sie nur noch fester. Verzweifelt versuchte sie sich von mir wegzudrücken, doch ich lies sie nicht los. Sie ächzte laut und zog die Nase hoch. Ihr ganzer Körper zitterte. „Suga, geh weg. Ich kann das! Bitte, lass mich los!", weinte sie nun und schlug mit geballten Fäusten auf meine Brust ein.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte. So zog ich sie einfach an mich und umarmte sie.....
Sie war etwas kleiner als ich und war viel dünner als man unter ihren weiten Klamotten vermuten würde.
Für kurze Zeit wehrte sie sich und boxte mir in die Seite, doch irgendwann schienen sie ihre Kräfte zu verlassen. Beruhigend strich ich ihr über die Haare. „Shhhht, wir finden schon eine Lösung!" Noch einmal schluchzte sie auf, dann wurde es still und wir beiden standen da, ineinander verschlugen in der großen Eingangshalle und warteten.......
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Liebe, das gibt es nicht! (Suga Ff) - Teil 2
FanfictionHey ich bin Xenia! Mein Leben läuft momentan nicht gerade rosig... Woran das liegt? Fragt meine Eltern... Liebe ist für mich etwas, dass nicht wirklich existiert, es ist etwas, dass wir Menschen uns gegenseitig vorspielen, um uns einzubilden glüc...