Nachtspaziergang

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Sugas Sicht: 

Ich merkte wie ich leicht errötete und wandte mich schnell ab. Ihre Persönlichkeit war außergewöhnlich für ein Mädchen ihres Alters. Irgendwas hatte sie an sich, dass ich faszinierend fand. „Du magst sie was?" Sofie grinste mich breit an und stupste mich liebevoll in die Seite. „Stimmt gar nicht." Ich schmollte und zog die Unterlippe vor. „Ach, erzähl mir keinen Blödsinn. Ich hab doch bemerkt wie du sie angesehen hast. Du magst sie, weil sie dir widersprochen hat und nicht so naiv und kindlich wie die meisten Mädchen hier ist."

Ich grummelte kurz etwas Unverständliches dann setzte ich mich an die Bar. Das war Sofies nervigste Angewohnheit. Sie war gut im analysieren und kannte uns mittlerweile schon besser als wir uns selbst. Ab und an war das echt gruselig....
Wir bestellten unsere Getränke und unterhielten uns über die verschiedensten Themen. Auch wenn ich Malta sehr schön gefunden hatte, war ich froh wieder in Seoul zu sein. Erst jetzt fühlte ich mich wieder wie zuhause....

Ich warf einen Blick über die Schulter zur Bühne. Xenia war mittlerweile wieder bei ihrem Pult angekommen und hatte sich die Kopfhörer aufgesetzt. Gerade legte sie ein Lied von Big Bang auf und riss das Publikum so total in ihren Bann. Ich lächelte. Sie sah glücklich aus....

Xenias Sicht:

-am Ende meiner Schicht-

Es war 04:00 Uhr morgens. Viele Gäste waren bereits gegangen. Nicht aber BTS.
Als ich mich vorsichtig die Stiegen hinuntertastete, standen sie bereits am Ausgang und warteten auf mich. „Wir haben gedacht, du freust dich sicher, wenn wir dich nachhause bringen. Wir wollen ja, dass du sicher zuhause ankommst." Namjoon nickte mir freundlich zu und legte den Arm um Sofies Schulter.

Ich war überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass sie wirklich auf mich warten würden. Mein Blick blieb kurz bei Suga hängen.
„Also eigentlich wohne ich hier gleich um die Ecke", erklärte ich entschuldigend. „Ach, macht doch nichts", meinte Jimin. „Wir bringen dich auch bei einem kurzen Weg nachhause!"
Ich lächelte verlegen. Das war ich gar nicht gewohnt....Sie waren alle so nett zu mir. 

Ich nahm die Kapuze ab und ließ so meine langen silbernen Haare über die Schultern fallen. „Na dann würde ich mich sehr über eure Gesellschaft freuen", brachte ich verlegen hervor.
Ich stockte kurz. Es war schön....dieses Gefühl, dass sich jemand um dich kümmerte....

„Na dann geh mal vor", Sofie forderte mich mit einer einladenden Geste auf die Richtung vorzugeben.
Als wir durch die dunklen, engen, verwinkelten Gassen schlichen, tauchte plötzlich Suga neben mir auf und verwickelte mich in ein kurzes Gespräch.

„Du bist also schon zwei Jahre lang DJ?" „Ja, das ist eigentlich noch nicht lange, aber für mich fühlt es sich nach einer halben Ewigkeit an!" „Dafür bist du schon echt gut", erklärte er und sah verlegen auf den Boden. „Ähm...danke." Unsicher strich ich mir die Haare aus dem Gesicht und warf einen Blick in den tiefschwarzen Nachthimmel. Schnell wechselte er das Thema, um die beklemmende Stille zwischen uns zu überwinden. „Und hast du Geschwister?" „Nein, ich bin ein Einzelkind. Ich hab nur Mama und Papa. Und du?" „Ich auch." Suga grinste. "Meine Eltern meinten, sie hatten damals auch schon genug Arbeit mit einem Kind!" Ich lachte Kurz auf. „Das erinnert mich an meine Eltern, als ich noch klein war, das haben sie mir damals auch so erklärt." „Sind sie jetzt etwa anders?", erkundigte sich Suga interessiert.

Ich schwieg kurz. Dann antwortete ich schnell: „Nein, sie sind immer noch so!" Ich starrte eine Straßenlaterne an. Das war eine gewaltige Lüge, doch das musste er doch nicht wissen. Das ging schließlich niemanden außer mich und meine Eltern etwas an.....


Liebe, das gibt es nicht! (Suga Ff) - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt