Ich flitzte zu meinen neunen Freunden und zog dabei, den sich im Halbschlaf befindenden, Suga hinter mir her. „Jetzt rechts oder links?", fragte ich und sah mich nach beiden Seiten um. „Links meinte RM und nickte in die Richtung. Ich folgte seinem Blick und musterte die Geschäfte, die sich entlang der Hauptstraße befanden. Das hatte V also mit Rotlichtviertel gemeint. Ich entdeckte zahlreiche junge Frauen, die am Straßenrand standen und auf einen potentiellen Kunden warteten. Ich fröstelte. Das musste ein grausamer Beruf sein. Ich war froh, dass ich mich mit der Musik über Wasser halten konnte, sonst würde ich vielleicht auch dort stehen.
„Müssen wir da wirklich durch?", erkundigte ich mich leise und sah RM und Sofie flehend an. „Ach, komm schon. Dir wird nichts passieren!", beruhigte mich J-Hope. „Wir sind ja bei dir. Und die Straße ist auch nicht lang. Da vorne links geht es schon in unser Viertel!" „Wir lassen einfach Jungkook vorgehen! Der kennt sich hier schließlich aus!", scherzte Jin und boxte dem jüngsten in die Seite. „Hä?", Jungkook hatte nicht zugehört und war wieder einmal in seiner eigenen Welt versunken. Vermutlich auch besser so. Die anderen Mitglieder grinsten sich an. „Also auf geht's", kommandierte Jimin und schritt gemeinsam mit V voran.
Ich fühlte mich verdammt unwohl und klammerte mich fest an Suga, was ein Vorteil für uns beide war. Ich fühlte mich dadurch um einiges sicherer und Suga viel nicht direkt auf den Gehsteig, wenn er wieder einmal hin und herschwankte. Außerdem schien er, zur Freude meines Rückens, der schon etwas schmerzte, endlich wieder nüchterner zu werden. Er brabbelte nicht mehr so viel unverständliches Zeug und auch seine Haltung wurde immer besser. Das lag vermutlich an der vielen frischen Luft.
Wir gingen vorbei an kleinen Bars, die mit bunten Neon-Reklamen beleuchtet waren und bemühten uns dabei, den Eingängen nicht zu nahe zu kommen. Es torkelten betrunkene Männer im mittleren Altern an uns vorbei und machten sich an die jungen Frauen am Straßenrand heran. Ich roch die Alkoholfahnen, die sie ausatmeten und hielt instinktiv die Luft an. Ein Wunder, dass ich hier meinen eigenen Vater nicht antraf.....
Aber, nein wie kam ich nur darauf, der war doch viel zu faul um auch nur einen Fuß außer Haus zu setzen, selbst für so etwas.
Ein Auto fuhr vor uns an den Straßenrand heran und parkte vor einer leicht bekleideten Dame, die wohl etwas älter als der Rest der Frauen war.
Das Fenster wurde heruntergelassen und ein alter, hässlicher Mann steckte seinen dicken Kopf durch das Fenster. „Wie viel", fragte er? „50 die Stunde!", antwortete die zerbrechliche Gestalt. Ich zuckte zusammen. Die Stimme kannte ich doch. Ich verschnellerte meinen Schritt. „Xenia? Was ist los?", erkundigte sich Suga besorgt und hielt meinen Arm fest, als ich mich von ihm losreißen wollte. „Warte hier", meinte ich und lief los.
Als ich bei der Frau angekommen war, blieb ich direkt hinter ihr stehen. Sie verhandelte gerade mit dem grauslichen Mann über den Stundenlohn als ich sie am Ärmel zupfte und ansprach:" Mama?"
Sie drehte sich langsam um. Plötzlich verlor ich den Boden unter den Füßen. Ich taumelte nach hinten und hielt mich an dem erst besten Laternenpfosten an. „Mama?", rief ich erneut.
Die Frau sah mich entgeistert an. Das war meine Mutter, doch sie hatte sich verändert. Ihre Wangen waren eingefallen und ihre Augen lagen in tiefen Schatten. Ihre Kleidung hing ihr wie Fetzen vom Lieb und ihre Finger zitterten. Sie musste unter einer schweren Droge stehen, denn so hatte ich meine Mutter noch nie erlebt. Einst war sie eine Frohnatur, doch nun.....
Ich schluckte. Alles drehte sich um mich. Noch einmal ging ich auf sie zu und sah sie flehend an. „Komm Mama, lass uns von hier weggehen. Ich bringe dich an einen sicheren Ort. Du musst das hier nicht machen!" Mir stiegen Tränen in die Augen und ich wischte sie mir schniefend mit meinem Ärmel vom Gesicht. Sie sah mich mit einem verstörten Gesichtsausdruck an und lächelte dann abscheulich.
Es war ein Lächeln, aus dem Verzweiflung, Hass und Hilflosigkeit sprach. „Ich kenne dich nicht, mein Kind. Du musst mich verwechseln. Bitte gehe jetzt. Ich mache hier Geschäfte." Mein Kopf dröhnte. Ich griff nach ihrer Hand. „Komm hier weg! Bitte, bitte." Ich zog an ihr doch sie schüttelte meine Hand mit ihren schwachen Armen ab. Auch ihr kamen die Tränen. „Ich kenne dich nicht", sagte sie noch einmal mit zitternder Stimme und stieg dann in den Wagen des hässlichen Mannes.
Die Autotür wurde mir vor der Nase zugeknallt und der Wagen fuhr brausend davon. Ich sah im nach. Ich weinte. Dann sank ich auf die Knie und drückte die Hände auf meine Ohren. Dieses Dröhnen, die Autos, das Hupen. Das alles machte mich wahnsinnig. Wütend schrie ich auf und Tränen der Verzweiflung tropften auf den Boden.
Ich konnte es nicht fassen. All die Tage an denen meine Mutter mich alleine gelassen hatte, war sie hier gewesen. Sie hatte als Prostituierte gearbeitet......
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Liebe, das gibt es nicht! (Suga Ff) - Teil 2
FanfictionHey ich bin Xenia! Mein Leben läuft momentan nicht gerade rosig... Woran das liegt? Fragt meine Eltern... Liebe ist für mich etwas, dass nicht wirklich existiert, es ist etwas, dass wir Menschen uns gegenseitig vorspielen, um uns einzubilden glüc...