Ein schöner Tag geht zu Ende

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Er reichte ihr grinsend das riesige, rosa Glitzereinhorn. „Da für dich!" „Oh.....danke!", lächelte sie freundlich und nahm das Geschenk entgegen. Wütend bohrte ich meine Finger der einen Hand in den Pandabären und ballte die andere zu einer Faust. Ich wusste gar nicht auf wen ich böse sein sollte. Auf J-Hope, der von allem keine Ahnung hatte, oder auf Xenia, die mein Verhalten zu ihr nicht wahrzunehmen schien.

Eigentlich wollte ich den Pandabären Xenia schenken, doch im Gegenteil zu J-Hopes Einhorn konnte ich einpacken. Enttäuscht steckte ich den Bären in den Rucksack.

Xenias Sicht:

Ich hielt das große Einhorn in meinen Händen und wusste nicht so recht, was ich damit anfangen konnte. Es war wirklich lieb von J-Hope mir seinen Preis zu schenken und ich fühlte mich sehr besonders dadurch, aber es war schon richtig.......na wie soll ich sagen.....nun ja rosa? 

Im Augenwinkel bemerkte ich Suga, der mich enttäuscht anstarrte. Er hatte den Pandabären ausgewählt, den ich mir vorher angesehen hatte. War das etwa Zufall?

Ich bedankte mich noch einmal schenkte J-Hope zum Dank eine kurze Umarmung. Er war wirklich süß, wenn er sich freute. Suga dagegen war richtig seltsam seit wir aus dem Geisterhaus gekommen waren. Er hatte wieder aufgehört zu lachen und einen finsteren Blick aufgesetzt. Hatte er etwa mich und J-Hope gesehen? Oder war es etwas anderes? Ich wurde einfach nicht schlau aus ihm....

Nach kurzem Überlegen beschlossen wir dann uns zur Feier des Tages noch den Sonnenuntergang anzusehen. Es dämmerte bereits und die Sonne verschwand langsam hinter den metallenen Gerüsten der Achterbahnen. „Ich kenne einen Ort, an dem wir über die ganze Stadt sehen können! Lasst uns doch dort den Sonnenuntergang anschauen!", schlug Jungkook erfreut vor. „Ist der weit weg", jammerte Jin. „Meine Füße tun schon weh!" „Nein, gleich hier um die Ecke", grinste der jüngste der sieben. „Na dann auf geht", kommandierte RM und marschierte Jungkook hinterher.

-eine viertel Stunde später-

Jungkook hatte uns auf einen Hügel gebracht, der am Rande Seouls war und eigentlich direkt hinter dem Freizeitpark lag. Wir setzten uns auf die Wiese zwischen Gänseblümchen und Löwenzahn und hielten unsere Gesichter in letzten Sonnenstrahlen. Der Wind wehte mir durch die Haare und der ich roch das Essen der Foodtrucks, die unter uns vorbeifuhren. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass dieser schöne Tag, der mir acht neue Freunde beschert hatte, von einem schrecklichen Ereignis verursacht wurde. Ich sah zu Suga.

Er war es gewesen, der mich wiederaufgebaut hatte, der mich weinen gelassen hatte. Weinen..... das war etwas, dass ich selten tat. Und wenn überhaupt, dann nicht vor anderen Menschen, doch bei ihm hatte mich das keineswegs gestört. Ganz im Gegenteil, ich war froh, dass er gesehen hatte, dass ich kein kalter gefühlloser Stein bin.

Bei den Gedanken an meinen Vater ballte ich die Hände zu Fäusten. Ich kochte innerlich. Was sollte ich denn jetzt machen? Ich konnte nicht mehr nach Hause. Wenn ich jetzt zurückging, würde er wieder wütend werden, weil ich ihm den ganzen Tag kein Essen und kein Bier gebracht habe. Er wird wieder austicken und das Ganze würde nur von vorne beginnen. Vorsichtig tastete ich meine Verletzungen ab. Auf der Lippe hatte sich bereits eine Kruste gebildet. Das würde bald verheilen. Doch der Fleck auf meiner Wange, würde dreimal die Farbe wechseln, bis er endgültig verschwinden würde. Er war so ein Monster geworden......

Sugas Sicht:

Ich beobachtete Sofie, wie sie Jimin und V einen Gänseblümchenkranz flocht. Es war gut, dass sie jetzt bei uns wohnte. Sie brachte eindeutig die nötige Ruhe und Leichtigkeit in unsere kleine Familie, die uns immer gefehlt hatte. Ein Lächeln huschte mir über die Lippen, als ich Jungkook sah, der vor Erschöpfung auf Jin eingeschlafen war. Das war wohl auch J-Hope und RM aufgefallen, denn die beiden waren gerade dabei Jungkooks Haare mit den verschiedensten Blumen zu verzieren, was Jin äußerst amüsant zu finden schien.

Als ich Xenia sah wurde mir wieder warm ums Herz. Ich versuchte eigentlich ihr böse zu sein, schließlich schien sie meine Zuwendung gar nicht wahrzunehmen, doch bei diesem Anblick konnte ich das nicht. Ihre langen silbernen Haare tanzen im Wind und das Sonnenlicht spiegelte sich in den goldenen Sprenkeln ihrer grün-blauen Augen wieder. Sie hatte die Beine an ihren Körper angezogen und die kleinen Hände zu Fäusten geballt. Auch ihr Gesichtsausdruck war etwas verkrampft. Worüber sie wohl nachdachte?....

Ich sah noch einmal zu J-Hope, aber der war vollkommen vertieft damit die Blumen in einem Muster anzuordnen. Schnell fasste ich also den nötigen Mut und setzte mich neben Xenia......


Liebe, das gibt es nicht! (Suga Ff) - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt