Irrtum

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Ich stolperte im Dunkeln aus meinem Zimmer und stieß mir dabei die große Zehe an dem Türstock. Fluchend hüpfte ich auf einem Bein weiter den Flur hinunter. Ich humpelte vorbei an den vielen Zimmern bis ich an meinem Ziel angekommen war. Mein Herz klopfte, als ich vor der Tür stand. Kurz überlegte ich umzudrehen, doch ich sprang über meinen eigenen Schatten und öffnete die Tür.

Auf Zehenspitzen betrat ich das Zimmer. Ein leises Schnarchen lies mich wissen, dass J-Hope tief und fest schlief. Ich kniete mich an sein Bett und versuchte seinen schemenhaften Körper in der Dunkelheit zu erkennen. „J-Hope, wach auf! Ich muss dir was sagen!" Ich rüttelte an seiner Schulter. Nichts geschah. Er schnarchte nur einmal auf und drehte sich auf die andere Seite. „Komm schon, es ist wichtig!" Nochmals rüttelte ich an seinem Arm und boxte ihn vorsichtig in die Seite.

Doch keine Reaktion. Schließlich suchte ich nach seinen nackten Füßen und kitzelte ihn so lange, bis er sich kichernd aufsetzte. „Hey....wer....hör auf.....das kitzelt", kicherte dieser und wand sich im Bett, um meiner Kitzel Attacke zu entkommen. Als er mich erkannte, stockte er und sah mich erschrocken an. „Xenia? Was machst du denn da? Es ist mitten in der Nacht?" „Ich muss dir was sagen", erklärte ich schnell. Er setzte sich aufmerksam hin und drehte ein Nachtlicht auf. „Na, dann mal raus mit der Sprache! Was ist denn passiert?"

Etwas verlegen räusperte ich mich und sah in an. „Also wegen dem, was im Geisterhaus passiert ist...." „Was ist da denn bitte passiert? Ich weiß nicht wovon du sprichst, Xenia!" Etwas Wut kochte in mir hoch. Jetzt wo wir unter uns waren, brauchte er es doch nicht mehr verleumden. Jetzt konnten wir doch offen und ehrlich darüber sprechen, oder nicht. „Jetzt tu nicht so", meinte ich etwas harsch. „Du weißt genau was ich meine!" Er sah mich verdattert an. „Nein, Xenia ich habe keine Ahnung wovon du sprichst!" Ich funkelte ihn böse an.

„Verdammt J-Hope, du hast mich geküsst! Und jetzt möchte ich dir sagen, dass ich das gerne vergessen würde, weil ich dich zwar gernhabe, dich aber nicht liebe!" Völlig überrascht starrte er mich aus großen Augen an. „Äh...du....ich.....wir....", stotterte er vor sich hin. „Ich will nu das du weißt, dass das alles ein Versehen war und ich hoffe wir können das beide hinter uns lassen. Noch immer war J-Hope sprachlos.

Dann brach er in ein fürchterliches Gelächter aus. Er hielt sich den Bauch und kugelte sich durch sein Bett. „Also, ich find das gar nicht lustig!", kommentierte ich etwas enttäuscht über seine Reaktion. Er hätte dem Ganzen schon etwas mehr Respekt entgegenbringen können. Aber was daran lustig war, verstand ich beim besten Willen nicht.

Schließlich hatte er sich wieder beruhigt und nahm meine Hand in seine Hände. E sah mich lächelnd an. „Xenia, wir haben uns nie geküsst." Es war als hätte mir jemand ein Brett vor den Kopf geschlagen. Ich schluckte. „Haben wir.......nicht?" „Nein Xenia, haben wir nicht. Ich weiß zwar nicht was da damals genau passiert ist, aber als wir vor Schreck zurückgesprungen sind, habe ich gar nicht mehr zu dir und Suga zurückgefunden. Ich musste in irgendeinen anderen Raum hineingestolpert sein. Und als ich Suga dann wiederfand, warst du bereits fort."
Jetzt war ich baff. So war das also gewesen. „Das hießt du warst es nicht der mich geküsst hat?" Er lächelte und drückte vorsichtig meine Hand. „Nein, das war ich nicht!"

Und dann viel es mir wie Schuppen von den Augen. Denn das hieß ja, dass Suga derjenige gewesen sein musste, der mir damals einen Kuss auf die Lippen gedrückte hatte.

Meine Gedanken überschlugen sich in meinem Kopf und ich stand perplex auf. „Das ändert so einiges", murmelte ich. „Bist du mir eh nicht böse?", fragte J-Hope besorgt. „Nein, ganz im Gegenteil", lächelte ich. „Ich freue mich darüber." Schnell drückte ich J-Hope einen Kuss auf die Wange und hastete aus seinem Zimmer. „Was soll das denn nun wieder heißen?", schmollte er mit einem breiten Grinsten im Gesicht. „Dass ich dich lieb hab, aber auch nicht mehr", rief ich noch schnell zurück und setzte meinen Weg fort.

Denn jetzt musste ich erst recht etwas aufklären.....


Liebe, das gibt es nicht! (Suga Ff) - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt