Traurige Vergangenheit

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Sofies Sicht:

Ich war den ganzen Tag schon auch 180. Ich konnte es nicht fassen, dass ich tatsächlich gefragt wurde ein Mini-Album gemeinsam mit einer international bekannten Band aufzunehmen. Mein Lebensziel hatte ich damit mir nur 18 Jahren erreicht. Aufgedreht ging ich in meinem Zimmer auf und ab und wartete darauf von BTSs Produzenten angerufen zu werden. Ich konnte es kaum erwarten endlich loszulegen. Gespannt starrte ich das Handy an. Doch nichts passierte. Nach vier Stunden gab ich schließlich auf und ließ mich auf mein Bett fallen.

Wer weiß, vielleicht ist ihm was dazwischengekommen, versuchte ich mich selbst zu beruhigen und drückte meinen Kuschel Fuchs an mich. Kurz lauschte ich. Papa war anscheinend nicht zuhause, denn sonst würde er schon längst nach mir schreien um ihm etwas zu essen zu bringen. Es war bereits 16:00.... Bald war es soweit und er würde wieder zum Monster werden.

Ich atmete tief aus und ein. Seitdem mein Vater trank, war er kaum wiederzuerkennen. Er schlug mich und meine Mutter, kümmerte sich nicht mehr um sich selbst, müllte unsere Wohnung zu und dachte nicht mehr daran arbeiten zu gehen. Würde ich nicht genug Geld wegen meins DJ Jobs verdienen, würden wir vermutlich schon längst auf der Straße sitzen.

Es gab einst eine Zeit in der wir, Mama, Papa und ich, eine glückliche Familie waren. Ich vermisse diese Zeit. Damals dachte ich, die Welt wäre ein schöner Platz ohne Ängste und Gefahren, doch nur ein paar Jahre Später – ich war etwa 14 Jahre alt – wurde ich vom Gegenteil überzeugt. Weil ich eine Freizeit mit arbeiten und Hausarbeit verbrachte, hatte ich auch nie Zeit gehabt mich mit Schulkollegen oder Freunden zu treffen. So hatte ich sie mit der Zeit vergessen und sie mich. Anfangs brach mein Leben deswegen für mich zusammen, doch je älter ich wurde, desto mehr schaffte ich es mit dieser Situation klarzukommen. Schon bald stellte ich fest, dass ich nicht viele Menschen um mich brauchte. Ich hatte gelernt mich selbst zu beschützen und meine Probleme selbst zu lösen. Ich hatte schließlich die Musik, die mir in all meinen Lebenssituationen beistand.

Manche Bekannten meinten, dass ich immer ruhiger und kälter gegenüber Menschen geworden war, ohne zu wissen, dass das für mich ein Schutzmechanismus war, um nicht verletzt zu werden.


„Riiiiiiinnggg!" Meine Handy läutete und ich sprang aus dem Bett. Schnell hob ich ab und drückte das Handy ans Ohr. „Hallo?" Kurze Stille am andern Ende.

„Ja, hier ist Kim Nam Lee, ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass wir Sie in der nächsten Stunde im Tonstudio erwarten." Mein Herz hüpfte vor Freunde. „Ich bin sofort da!" „Das, freut mich. Ich schickte Ihnen die Adresse per SMS. Dann sehen wir uns gleich, bis dann!" „Bis gleich!" Ich legte auf und hüpfte aufgedreht auf und ab. Dabei schnappte ich mit meinen schwarzen Pulli und zog ihn über. Schnell schlüpfte ich in meiner schwarze zerrissene Jeans und band meine Haare in einem hohen Pferdeschwanz zusammen. Ich warf einen kontrollierenden Blick in den Spiegel. Ich war zufrieden mit dem was ich sah. Trotzdem aber, setzte ich mir die Kapuze auf und zog sie tief in mein Gesicht.

Geschmeidig wie ein schwarzer Panter schnappte ich meine Laptoptasche und meinen Rucksack und verließ die Wohnung.

Sugas Sicht:

Alle hatten sich bereits im Tonstudio zusammengefunden und gammelten auf der Couch herum. V war mittlerweile wieder auf Jimin eingeschlafen und auch Jimin döste langsam ein. Sofie und RM hatten sich gemeinsam auf den Rand der Couch gekuschelt und kicherten dämlich herum. Ich verdrehte die Augen. Ich hatte bis jetzt noch nie eine Freundin gehabt, und so konnte ich ihr Pärchengehabe mit bestem Willen nicht immer nachvollziehen. Jungkook saß auf einem Drehstuhl und rollte mit voller Geschwindigkeit auf mich zu. Ich stoppte ihn mit einen Füßen und sah ihn genervt an.

„Schau nicht so schlecht gelaunt! Freust du dich denn gar nicht auf Xenia?" „Geht so", erwiderte ich kalt und wandte mich ab. „Hier koste mal", Jin drückte mir mit seinen Stäbchen etwas Warmes, Krustiges in den Mund, das mich nach Hähnchen erinnerte. „Und wie schmeckts?" Gezwungener Weise kaute ich den Brocken und schluckte ihn herunter. „Sehr gut Jin", log ich. „Du hast dich mal wieder selbst übertroffen!" Er sah mich entgeistert an. „Das habe ich gerade vorher in dem Laden um die Ecke gekauft!" Ich hustete los und hätte mich selbst ohrfeigen können.
Ich sollte in Zukunft erst denken und dann reden. Peinlich berührt wandte ich mich an ihn. „Oh, also das schmeckt so gut, ich hätte wetten können, das hast du gemacht!" Zufrieden grinste er mich an und wandte sich wieder seinem Essen zu. Schnell spuckte ich das Essen in ein Taschentuch und versenkte es im Mülleimer.

Plötzlich ging die Tür auf und eine schwarze Gestalt betrat den Raum. Sie blieb kurz stehen und sah einige Sekunden in die Runde. Dann nahm sie die Kapuze ab und mir viel die Kinnlade herunter.....


Liebe, das gibt es nicht! (Suga Ff) - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt