Sugas Sicht:
Langsam öffnete ich die Augen. Mein Nacken schmerzte, er war wohl eingeschlafen. „Selber Schuld", dachte ich. „Hab mir ja auch eine echt blöde Position ausgesucht!" Ich hob langsam den Kopf und merkte erst jetzt, dass mein Kopf, auf dem von Xenia gelegen hatte.
Ich musterte Xenia genau. Zärtlich strich ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht hinter ihr Ohr. Ich lauschte. War jemand in der Nähe? Ich sah mich schnell um. Keiner da. Die waren sicher alle in ihren Zimmern. Ich warf einen kontrollierenden Blick auf die Uhr. Schon 15 Uhr? Wir hatten ja den ganzen Vormittag geschlafen. Bei dem Gedanken mit Xenia stundelang auf einer Couch geschlafen zu haben, huschte mir ein Lächeln über die Lippen.
Ich strich sanft über ihren blauen Fleck auf der Wange, hinunter zu ihrer aufgesprungenen Lippe. Beim Anblick ihrer Verletzungen kam erneut die Wut über ihren Vater in mir hoch. Wie konnte man seine eigene Tochter nur so misshandeln? Ihre Augenlieder zuckten und ich sah schnell weg. Sie sollte nicht merken, dass ich sie so anstarrte, wenn sie aufwacht. Doch nichts regte sich. Wahrscheinlich träumte sie nur.
Sie war wirklich hübsch. Bei ihrem Anblick biss ich mir verlegen auf die Lippen. Doch ich konnte einfach nicht anders. Langsam kam ich ihr näher. Mein Bauch kribbelte und ich schloss die Augen.
„Bin wieder zuhause!" J-Hope kam um die Ecke und stellte zwei Körbe im Wohnzimmer ab. Ich zuckte zurück und wandte mich schnell ab. „J-Hope wo warst du?", fragte ich ertappt. „Einkaufen fürs Abendessen siehst du doch!" „Ihr beiden habt übrigens das Mittagessen verpasst. Es steht aber noch was in der Küche bereit!" „Danke Hyung, das ist lieb von dir!", antwortete ich schnell, um ihn los zu werden. Gerade wollte er sich umdrehen, da stockte er. „Du bist irgendwie komisch gerade. Ist was passiert?" „Nein, nein", lachte ich beschwichtigend und wies ihm mit einer Handbewegung an, das weiterzumachen, was er vorgehabt hatte."Suga, wenn du freundlich bist, machst du mir Angst. Lass das!" Mit einem fragenden Blick wandte er sich ab und schleppte die Körbe in die Küche, um das Essen in den Kühlschrank zu räumen.
Erleichtert atmete ich durch, als J-Hope sich verdrückt hatte.
Neben mir bewegte sich etwas. Sie wurde gerade wach. Ihre Haare waren noch immer zerzaust. Sie war anscheinend nicht dazu gekommen, sich in der Früh die Haare zu bürsten. Gähnend streckte sie beide Arme von sich und kuschelte sich gleich danach verschlafen in meinen Ärmel. „Wie lang habe ich geschlafen", murmelte sie und blinzelte ins Licht. „Es ist schon 15:15", grinste ich breit. „Was?" Sie sprang auf und sah sich verwirrt um. „Ich habe J-Hope doch versprochen, dass wir uns um 10 Uhr zusammensetzen, um an seinem Lied weiterzuarbeiten. „Kein Stress!", erklärte ich beruhigend. „Wir haben noch den ganzen Nachmittag Zeit." „Geh erst mal duschen!", meinte ich verspielt und wuschelte ihr durch die Haare." Beleidigt streckte sie mir die Zunge raus und rümpfte die Nase. „Würde dir auch nicht schaden!"
„Touché, 1:0 für dich!", grinste ich und machte mich auf ins Bad. Der Albtraum heute Nacht war diese Erfahrung wert gewesen dachte ich. Worüber Xenia wohl geträumt hatte?
-eine Stunde später-
Es klopfte an meine Tür. „Herein!", grummelte ich und nahm meine Kopfhörer ab. Xenia betrat mein Zimmer und setze sich gegenüber von mir an die Bettkante. Sie hatte ihre Haare hochgesteckt und einen weiten Oversize Pulli von Sofie zu einer engen Jeans kombiniert. „Suga?" „Ja?" Schnell versteckte ich meine getragenen Socken unter der Bettdecke. Sie sollte nicht denken ich sei unordentlich. „Tust du mir einen Gefallen?" „Kommt drauf an was es ist", erwiderte ich. Doch das war gelogen, ich hätte ihr jeden Gefallen der Welt gemacht, wenn es sein musste. „Gehst du mit mir nachhause und holst mit mir meine restlichen Sachen aus meinem Zimmer? Ich trau mich nicht alleine hin."
Jetzt war ich baff. Von Xenia Frost um Hilfe gebeten zu werden, war ein wirkliches Privileg. Ich wusste mittlerweile wie sturköpfig sie sein konnte, da überraschte es mich umso mehr, dass sie jemanden bat ihr zu helfen. Und vor allem mich und nicht J-Hope.....
„Sollen wir gleich los?", erkundigte ich mich. „Heißt das ja?", fragte sie überrascht. „Klar", murmelte ich und stieg aus dem Bett. „Danke", lachte sie erleichtert auf. Es war so, als zögerte sie, um mich zu umarmen, doch dann überlegte sie es sich anders und rannte schnell aus dem Zimmer. „Ich hol nur noch meinen Rucksack!"
Ich wollte noch etwas sagen, doch sie war schon in ihr Zimmer gelaufen. Ich starrte aus dem Fenster. Hoffentlich war ihr Vater nicht zuhause......
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Liebe, das gibt es nicht! (Suga Ff) - Teil 2
FanfictionHey ich bin Xenia! Mein Leben läuft momentan nicht gerade rosig... Woran das liegt? Fragt meine Eltern... Liebe ist für mich etwas, dass nicht wirklich existiert, es ist etwas, dass wir Menschen uns gegenseitig vorspielen, um uns einzubilden glüc...