Das grosse Holzhaus meiner Eltern liegt eine gute halbe Stunde von mir entfernt, ich finde dieses Haus viel zu protzig,doch es ist mein Zuhause.
Massives Holz und riesige Glasfronten prangen mir entgegen ,der Garten ist ordentlich bepflanzt und die Gartenwege sind mit weißen Kieselsteinen aufgeschüttet. Eigentlich eine Menge Arbeit doch mein Vater lässt als Top Architekt das meiste in Schuss halten. Wie ich dieses Getue verabscheue. Vor der Doppelgarage parkt das Cabrio meiner Mutter sonst ist alles wie geleckt, kein Grashalm, wo er nicht sein soll. Ich marschiere zielstrebig zur Haustüre ,klingle kurz und schließe dann aber doch auf.Ich gehe durch den Eingang ins Wohnzimmer, überwinde die drei Stufen hinab zu einer riesen großen Panoramafront und bleibe davor stehen.
Meine Eltern sitzen auf der Teakholz Terrasse und haben neben sich ein monströs grossen Gasgrill angefeuert.
Ich schlucke hart und straffe meine Schultern ,erst dann trete ich durch die große Glastür nach draussen.
"Hallo zusammen, bin da."
Ich greife meiner Mutter an die Schulter und gebe ihr einen Kuss auf die Wange.
Sie ergreift sofort meine Hand und drückt mir ebenfalls ein Kuss auf die Wange.
"Hallo mein Lieber, du siehst erschöpft aus." Ich reiche meinen Vater die Hand und begrüße ihn. Er mustert mich sagt jedoch nichts.
Ich lasse mich auf einen der freien Stühle plumpsen und streiche meine Haare aus den Augen.
" Ich soll euch noch ausrichten das sich euer anderer Sohn sich etwas verspätet. Es war wohl eine harte Nacht."
Ich kann mir ein fieses Grinsen nicht verkneifen. Mit gespielter Empörung schlägt mir meine Mutter mir auf den Oberarm und schüttelt den Kopf.
" Wir essen trotzdem gleich,die Steaks sind jeden Moment fertig. Liebling würdest du noch den Salat holen."
Meine Vater blickt meine Mutter liebevoll an und sie lächelt zurück und eilt in die Küche. Geschäftig höre ich meine Mutter in der Küche werkeln.Mein Vater legt seine Zeitung zur Seite und blickt mich fest an,die selben braunen starren mich an, in die auch mein Vater blickt. Wir sehen uns zu meinem Leidwesen wirklich ähnlich.
" Bist du immer noch entschlossen dein Handwerker Leben zu leben?"
Ich schnaube laut auf,
" War mir klar das du wieder damit anfängst, ich arbeite jetzt schon Jahre als Zimmermann ,ich hab sogar den Meisterbrief. Was willst du noch? "
Wütend funkle ich ihn an.
"Du hast ein super Abitur gemacht und für was? Als Zimmermann hättest du das nicht gebraucht. Ich hab von dir erwartet das du wie dein Bruder ein Studium machst und mich in der Firma Unterstützung. Du bist mein leiblicher Sohn ,du solltest die Firma einmal übernehmen."
Sauer steht mein Vater auf und nimmt die Steaks vom Grill und pfeffern sie auf einen großen Teller.
" Dieses Gespräch führen wir seit Jahren. Ich möchte kein Architekt werden. Ich möchte mein eigenes Geschäft gründen. Arbeite mit mir zusammen,lass mich eure
Zimmerrei arbeiten machen. Dann kann ich eng mit euch zusammen arbeiten. Mehr kann ich dir nicht anbieten."
Mir ist der Appetit vergangen, trotzdem öffne ich mir ein Bier und versuche ruhig zu bleiben.
"Niemals, wir werden dich nicht auch noch bei diesem Quatsch unterstützen. Wir kommen ja total in Verruf. Keiner würde dich Ernst nehmen. Alle würden glauben, dass wir dich aushalten, weil du es nicht bis zum Architekten geschafft hast."
Kalt schaut mein Vater auf mich runter.
Ich schweige und beiße mir unbemerkt auf die Zunge um nichts zu sagen was völlig unangebracht wäre.Als plötzlich die Eingangstüre zuknallt werden mein Vater und ich aus unserer Diskussion gerissen. Wir blicken uns böse an doch keiner sagt mehr ein Wort.
Ich höre meine Mutter und meinen Bruder in der Küche reden und schon steht mein Bruder auf der Terrasse mit Brot unter dem einen Arm und Wein in der anderen Hand.
Er begrüßt meinen Vater freundschaftlich und klopft mir auf die Schulter.
Endlich kann das Essen beginnen ich will hier raus."Was hast den du gemacht letzte Nacht? Was ist mit deinem Gesicht passiert?"
Ich grinse meinen Bruder wölfisch an. Er fährt mit seiner Hand über seine leicht zerschrammte Wange und grinst. Ein schmaler Kratzer ziert seine Wange.
" Eine wirklich heiße Mietze hat es nicht erwarten können mit mir..."
" Mhh.. mhhh" räuspert sich unsere Mutter in diesem Moment.
"Ich liebe euch beide wirklich sehr und möchte sonst alles aus euerem Leben erfahren,nur bitte nichts sexuelles. Bitte!" Sie verdreht die Augen und lächelt breit. Wir beide müssen erheitert schmunzeln und beobachten wie sie sich zu uns an den Tisch setzt.
Meine Mutter ist eine schlanke, kleine Frau mit hellbraunen Locken und einen runden liebevollen Gesicht. Sie ist der Mittelpunkt der Familie,sie hält alles zusammen. Ohne sie würde ich schon längst nicht mehr her kommen.Mein Bruder reißt das Gespräch während des Essens an sich und erzählt von der Abschlussfete und seinen mittlerweile ehemaligen Kommilitonen. Ich bin froh so selbst nicht reden zu müssen und esse in Ruhe auf.
Mein Vater trinkt nach dem Essen sein Espresso und blickt dann in die Runde.
"Ich muss leider nochmal in die Firma ein paar Unterlagen für morgen besorgen. Die nächsten Tage werde ich unterwegs sein. Komme aber am Donnerstag wieder zurück."
Meine Mutter fängt an den Tisch abzuräumem und gibt meinen Vater ein Kuss auf die Wange.
"Soll ich mit kommen in die Firma?"
Fragt mein Bruder und er schaut unseren Vater erwartent an.
"Das wäre gut. Dann kann ich dich für die nächste Woche etwas einweisen. Ich möchte dir dein erstes eigenes Projekt geben."
Mein Bruder springt vom Stuhl und klatscht sich vor Freude in die Hände.
"Ehrlich?"
Er führt sich auf wie ein fünfjähriger an Weihnachten.
Mein Vater lächelt schahl,
"Sicher Matz, wer hart arbeitet wird belohnt"
Das ist mein Stichwort,ich verabschiede mich schnell und haste aus dem Haus meiner Eltern. Wieder ein Sonntag geschafft, mit einem beklemmendem Gefühl fahre ich in meine Wohnung.

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Tief im Gefühl
RomanceJuliana lernt in einer Diskothek Matz kennen und freundet sich mit ihm an. Ohne zu ahnen wer dieser ist. Doch zur selben Zeit, stolpert Elias in ihr Leben. Mit einem verletzten Hund im Arm steht er auf einmal in der Tierarztpraxis in der sie arbeite...