Die letzten Tage vergingen wie im Flug, meine Gefühle schweben wie auf einer Wolke. Dutzende Nachrichten sind von Elias angekommen und bei jeder einzelnen hat mein Herz einen kleinen Hüpfer gemacht.
Als ich nach der Mittagspause in die Praxis komme , stürmt mir Mailin entgegen.
"Jule meine liebste Freundin , kannst du bitte heute Abend für mich Schluss arbeiten?"
Ich schaue sie interessiert an,
"Was ist los? "
Sie tänzelt vor mir her,
" ich habe gerade eben einen Besichtigungstermin für die tolle Wohnung bekommen und Theo ist auch Zuhause, wir sollen in einer Stunde kommen. Martin ist einverstanden dass ich gehe wenn du den Schluss übernimmst."
Achseln zuckend werfe ich meine Tasche in mein Fach,
"von mir aus, aber dann hab ich einen gut bei dir."
"Klar, du bist die Beste. Wenn wir die Wohnung bekommen gibt's eine riesen Party versprochen."
Ich schnaube frustriert auf,
"geh schon und viel Glück."
"Danke",sie umarmt mich hektisch bevor die zur Tür raus rennt.
Kurze Zeit später öffne ich die Praxistüre und lasse die Patienten eintreten. Das beste an meinem Job sind die Welpen und ehrlich heute könnte mein Herz überquellen von Freude. Gleich der erste Termin sind fünf kleine Katzenwelpen zum Routinecheck und die erste Impfung. Als die Besitzerin den Korb auf den Tisch stellt ,jammert und fiepst es schrecklich und man hört es wusseln. Schnell richte ich die Impfpässe und ziehe die Impfstoffe auf, lege alle spritzen passend zu den Impfpässen der Reihe nach an und warte bis Martin mit dem Gespräch fertig ist.
"Jule dann fangen wir mal an, nimmst du die erste Katze bitte raus." Der braune Weidenkorb knackt als ich ihn auf mache und das erste Kätzchen streckt den Kopf raus in dem Moment packe ich gleich zu und nehme es zu mir, lasse den Verschluss von Korb wieder zu schnallen und streichle das kleine Tier über den Kopf. Die kleine wehrt sich heftig doch ich setzte sie auf den Behandlungstisch und Martin hört erstmal das Kätzchen ab , kontrolliert die Temperatur und tastet den Bauch ab.
Noch ist die kleine Katze ausgelassen und neugierig, doch als ich sie fest auf den Tisch drücke und sie im Nacken packe , fängt sie an zu jammern und mit den Pfoten zu scharren. Martin setzt die Spritze und die kleine lässt einen fürchterlichen Laut aus. Danach beruhige ich unseren kleinen Patient und kuschle sie kurz an mich bevor ich sie zurück setze und die nächste raus nehme. Gott wie süß die sind, ich liebe meinen Job.
Abends nach einer langen Sprechstunde , schreibt Mailin mir das sie warten müssen. Vier weitere Bewerber gibt es für die Wohnung, doch sie hoffen auf eine Zusage.Mit einem Sandwich in der Hand und einem Glas Cola sitze ich frisch geduscht in der Küche und rufe meine Schwester an.
"Hey Tessa, wie geht's dir?"
"Hi Jule, mir geht's noch immer nicht besonders. Und was gibt's bei dir?"
Ich stutze etwas,
"mir geht es sehr gut, was ist mit dir? Warst du beim Arzt?
Genervt stöhnt Theresa auf,
"natürlich war ich beim Arzt, es ist alles gut, nur eine Magenverstimmung."
" Bist du dir wirklich sicher?"
"Ja und jetzt hör auf zu fragen. Was macht dein heimlicher Freund?"
Erschrocken ziehe ich die Luft ein, "Heimlicher Freund?"
"Du weißt schon, der aus der Diskothek?"
,sie kichert in den Hörer.
"Achso du meinst Matz, tja ich denke wir sind jetzt Freunde. Er ist nett."
"Nett? Erzähl, da ist doch was im Busch? Du hast einen anderen am Start oder?"
"Ich hab keine Ahnung von was du sprichst?"
"Lügnerin" brüllt Theresa in den Hörer.
Ich schnaube frustriert auf,
"na gut, ich habe jemand kennen gelernt und ja, verdammt ich hab mich in ihn verliebt. Aber mehr erzähle ich dir nicht. "
"Das ist fies, wenigstens ein bisschen könntest du doch raus rücken."
"Bist du Samstag Zuhause? Ich wollte euch doch sowieso besuchen, dann komm ich Samstag und wir gehen aus und ich erzähl alles über Elias. Was hältst du davon?"
"Aha, Elias also. Jule sei mir nicht böse aber ich fühl mich nicht fit genug um Samstag auszugehen. Aber ich hab Mama versprochen am Sonntag mit Amir zum Kaffee trinken zu kommen, ich möchte das du auch kommst. Dann können wir uns dort ein bisschen zusammen setzten."
"Ist bei euch wirklich alles in Ordnung?"
,ich runzle die Stirn.
"Komm einfach. Und jetzt erzähl mir wenigstens wie dein neuer Schwarm aussieht? Kann er gut Küssen?"
"Gott Theresa, geht es bei dir immer nur um das eine?"
"Klar, das ist doch die schönste Sache der Welt."
Ich kichere,
" Naja, wie er küssen kann weiß ich nicht. Er hat mich bisher nicht geküsst. Aber er sieht so wahnsinnig gut. Er..., ach Tessa ich weiß gar wo ich anfangen soll."
Lachend höre ich Teresa im Hintergrund umher laufen.
" Schön dich auch mal so verliebt zu erleben. Lass uns Sonntag nochmal drüber reden. Und bring ein Bild von ihm mit, eins ohne Klamotten ist auch in Ordnung."
Entsetzt kreische ich in den Hörer,
"Du spinnst doch , Theresa."
"Bis Sonntag Jule, ich muss los",
ich höre immer noch ihr gekicher.
"Bis Sonntag. Hab dich lieb."
Als ich nachdem Gespräch mein Telefon auf den Tisch lege, wird mir klar das ich es gerade zum ersten gesagt habe.
Ich habe mich in Elias verliebt, wirklich richtig verliebt.
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Tief im Gefühl
RomanceJuliana lernt in einer Diskothek Matz kennen und freundet sich mit ihm an. Ohne zu ahnen wer dieser ist. Doch zur selben Zeit, stolpert Elias in ihr Leben. Mit einem verletzten Hund im Arm steht er auf einmal in der Tierarztpraxis in der sie arbeite...