Kapitel 14

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*Elias *

Unsicher fahre ich Jule hinterher, was mache ich hier nur. Warum habe ich mich nur auf dass alles hier eingelassen. Unruhig zappelt Pancho im Kofferraum und ich hoffe das er sich nicht verletzt.
"Hey Pancho, mach Platz. Du unruhiger Kerl."
Im Rückspiegel sehe ich dass er wild anfängt zu wedeln , aber hinlegen tut er sich nicht. Nach einer kurzen Strecke , halten wir an einem Parkplatz in der Nähe des Flussufers. Ich sehe wie Jule parkt und kurz darauf aussteigt und ihre weiße Hündin vom Rücksitz holt. Jule beugt sich zu Mila und macht ihr die Leine um, dabei beugt sie sich etwas nach unten.
Langsam lasse ich den Blick über ihren Hintern schweifen und die graue Jeans schmiegt sich eng an ihre Kurven, die langen braunen Locken fallen ihr ins Gesicht und ich würde ihr am liebsten die Haare nach hinten streichen. Als sie sich aufrichtet lächelt sie mich an und mir wird warm ums Herz.
Sie ist wunderschön, ohne Schminke ,ohne irgendwelchen Schnickschnack, und das Funkeln in ihren Augen fasziniert mich.
Als sie auf mein Auto zusteuert reiße ich mein Gedanken wieder in eine anständige Richtung und steige aus.
"Wir können hier am Flussufer laufen, müssen halt schauen wie viel Pancho schafft. Diesmal lasse ich Mila an der Leine." Ich nicke und hole Pancho aus dem Kofferraum.
"So mein Junge, unsere erste Tour." Freudig wedelt Pancho mit dem Schwanz und humpelt dann auf Mila zu.
Etwas verlegen, laufen wir neben einander her, unbemerkt beobachte ich Jule wie sie immer wieder Mila über den Kopf fährt.
"Wieso bist du Tierarzthelferin geworden?" Freudig dreht sie sich zu mir,
"Naja, ich liebe Tiere. Sie sind die dankbarsten Wesen die es gibt. Und ich liebe die Abwechslung , ich wollte nicht nur an einem PC sitzen und auf die Tastatur hämmern. Deshalb mach ich dass was ich mache. Es gibt so viele Facetten, ich habe einfach mit allem zu tun. Operationen, Labor und in der Behandlung kann es ganz schön abgehen. Katzen können ganz schön fies sein."
Sie zwinkert mir zu.
"Und du bist Zimmermann?"
Langsam gleitet ihr Blick über mich und ihr scheint zu gefallen was sie sieht. Arrogant mustere ich sie und prompt färben sich ihre Wangen leicht rosa.
"Mir ging es so ähnlich wie dir, nach meinem Abitur wollte ich auch nicht nur am PC sitzen und Pläne machen, sondern was handwerkliches tun. Dann kam ich über Umwege zu meinem Ausbildungsbetrieb und ich mag die Arbeit. Was mit seinen Händen zu arbeiten, abends zu sehen was man selbst erschaffen hat gibt einem ein tolles Gefühl. Ich bin mehr für das bauen geschaffen, wie für das gestalten."
Wie wahr und wichtig mir diese Worte sind ,kann Jule nicht erahnen. Sie sieht mich liebvoll an und hebt dann einen Stock auf um ihn Mila vor die Schnauze zu halten, die ihn freudig mit schleift.
"Sollen wir uns da vorne auf den Baumstamm setzten? Pancho wird immer langsamer, dann kann ich Mila kurz von der Leine lassen, sie muss sich noch auspowern."
Eng setzten wir uns auf ein Stück Baumstamm und ich rieche ihr Shampoo, am liebsten würde ich mich das kleine Stück zu ihr rüber lehnen und meine Nase in ihrer Halsbeuge vergraben. Mila springt aufgeregt auf und ab und flitzt um uns herum.
Pancho lässt sich neben mir auf den Hintern plumpsen und lässt immer wieder ein leises fipsen hören.
"Hat Pancho wieder Schmerzen?"
Ich sehe besorgt zu Jule.
"Nein, er macht seiner Unmut Luft, er würde gern mit rennen doch er merkt das es noch nicht geht. Er ist einfach unzufrieden." Erleichtert streichle ich ihm über seinen braunen Kopf. Ich sehe zu wie Jule mit Mila spielt ihr immer und immer wieder ein Stock wirft. Nach einer Weile kommt sie ganz ausser Atem bei mir an und lässt auf den Stamm sinken.
"Sollen wir langsam zurück laufen."
Ich erhebe mich, und zu allem Überfluss fängt mein Magen an zu grummeln. Kichernd leint Jule ihre Hündin an
"Na für dich wird es wohl Zeit zum nach Hause gehen. Du hast Hunger."
Bis jetzt habe ich es nicht mal gemerkt dass ich Hunger habe. Schulterzuckend laufen ich neben ihr her
" Nicht so schlimm."
Am liebsten würde ich sie bitten mit mir was Essen zu gehen, so gerne möchte ich in ihrer Nähe bleiben. Am Auto knuddeln sie Pancho und gibt ihm einen Kuss auf den Kopf. Dieser Hund hat so ein Glück , ich würde gerne ihre vollen Lippen auf meinen spüren. Ohne weiter darüber nachzudenken hole ich mein Handy aus der Hosentasche und halte es ihr hin.
"Würdest du mir deine Nummer geben. Falls was ist könnte ich ja erstmal dich anrufen. "
Es klingt schon etwas verzweifelt , aber ich will sie wieder sehen.
Mit einem sexy Lächeln auf den Lippen gibt sie ihre Nummer ein und reicht es mir. "Melde dich einfach jederzeit, wenn was ist." "Danke dir , es war ein schöner Spaziergang. Wir sehen uns dann ja die Tage. "
Schnell hebe ich meinen neuen Mitbewohner in mein Auto.
"Macht's gut, bis dann Elias"
"Danke, bis dann".
Damit ich nicht doch noch was dummes sage fahre ich hastig los.
Im Rückspiegel sehe ich wie sie ihrer Hündin die Beifahrertür aufhält und auf sie einredet. Ich muss sie wieder sehen, sie zieht mich magisch an.
Aber jetzt muss ich erstmal Pancho nach Hause bringen. Auf was hab ich mich nur eingelassen, daß schlechte Gewissen und eine heiße Helferin und siehe da, schon hab ich einen Hund.

Tief im GefühlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt