Elias, er heißt Elias.
Wahnsinn,er ist einfach umwerfend und er bringt mich völlig aus dem Konzept. Noch ist er bei Martin im Sprechzimmer,ich hoffe ihn nochmal zu sehen. Wenige Minuten später kommt Elias an die Anmeldung und blickt mich mit einem verschmitzem Lächeln an. Martin kommt hinter ihm zum Vorschein,ich bin etwas irritiert.
"Kann ich noch irgendwas tun?"
Frage ich an Martin gewand, lasse aber meine Augen sofort wieder zu Elias schweifen.
" Ja Jule, ich habe mit Herr Orthay vereinbart das er heute noch die Rechnung von unserem Findling bezahlt. Das wäre das erste und zweitens hat sich ja noch kein Besitzer gemeldet, deshalb würde Herr Orthay ihn vorerst zu sich nehmen. Bis eine dauerfristige Lösung gefunden ist. Könntest du dich darum kümmern das diese Woche alles glatt läuft. Du könntest ihn einweisen wie er mit dem Gips zu verfahren hat und Kontrolltermine bitte nicht vergessen."
Ich nicke und nehme meinen Chef die Karte aus der Hand.
"Dann wäre nur noch eine Sache, Sie könnten sich einen Namen überlegen. Dann könnten wir ihn auch schon anfangen so zu nennen, solange er bei uns ist."
Martin schaut nochmal in Elias seine Richtung.
Ein belustigtes Grinsen erscheint auf seinem attraktiven Gesicht.
" Also so ganz spontan, fällt mir jetzt Pancho ein, wäre das in Ordnung?"
Martin nickt und notiert den Namen auf der Akte.
" Gut, dann wäre vorerst alles geklärt. Den Rest können sie mit meiner Helferin besprechen. Auf Wiedersehen."
Die Männer schütteln sich die Hände und Martin geht mit wehendem Kittel davon. Mit einem strahlenden Lächeln Blicke ich auf
" Toller Name."
Ich schlucke hart, "du kannst ihn aber auch gerne anders nennen. Überleg es dir einfach nochmal."
Etwas verlegen nestle ich an meinem Kittel.
"Mir gefällt der Name wirklich. Lassen wir es dabei."
"Gut , dann müsste ich wissen, wann du ihn zu dir nehmen kannst?"
"Vielleicht Mittwoch oder Donnerstag?" Sagt Elias leicht zögernd.
Ich öffne den Terminkalender und überfliege die Termine für Mittwoch. Während der Sprechstunde habe ich keine Zeit mit ihm alles durch zu gehen.
"Könntest du vielleicht so gehen vierzehn Uhr vorbei kommen, am Mittwoch?"
Ich versinke in seinen warmen braunen Augen.
"Naja , ging auch etwas später , vielleicht so gegen siebzehn Uhr?"
Ich schnaube etwas frustriert auf, nochmal gehe ich den Mittwoch in Gedanken durch. Ich müsste ja so oder so nochmal her fahren und nach Pancho schauen, also stimme ich zu.
"Darf ich so direkt sein und fragen ob du schon Mal einen Hund hattest?"
Verlegen kratzt er sich im Nacken
"Als Kind hatten wir einen, zählt daß?"
"Muss ja" ich grinse ihn hoffnungsvoll an. "Dann müsstest du noch einige Sachen besorgen. Hundenäpfe, Futter, Leine und Halsband. Kannst du dir die Sachen vielleicht irgendwo ausleihen?"
Irritiert blicke er mich an,
"Ich kümmere mich darum. Muss ich auf irgendwas achten, spezielles Futter oder so?"
Ich schüttle den Kopf,
"Nein eigentlich nicht. Dann sehen wir uns am Mittwochnachmittag, wenn du dir unsicher bist kannst du ja die Sachen mitbringen dann kann ich ja ein Blick drauf werfen. "
" Gut einverstanden, dann hab ich ja was zu tun bis Mittwoch. Danke Juliana."
Ich schaue etwas unbehaglich aus der Wäsche , hoffentlich stellt er sich das nicht zu einfach vor.
"Jule, sag einfach Jule zu mir."
"Okay Jule, dann bis Mittwoch."
"Ja bis dann Elias".
Wehmütig sehe ich ihm nach, wie er die Praxis verlässt. Mittwoch sehe ich ihn ja wieder, unfassbar dass ich meine Freizeit opfere, was ist bloß los mit mir.Mittwoch arbeite ich mit unseren neuen Teilzeitkraft Lina zusammen, es läuft noch etwas chaotisch, doch sie hat den Dreh relativ schnell raus.
Ich flitze heute von einer Ecke zur anderen, Lina findet noch viele Dinge nicht und das Labor haben wir noch überhaupt nicht durchgesprochen. Deshalb Stelle ich zwischendurch die Blutröhrchen in die Zentrifuge und richte ein frisches Desinfektionsbad für die Instrumente her. Obwohl heute nur mäßig Betrieb ist, kann Martin nicht still stehen. Er ist unruhig und ungeduldig, ich Frage ihn erst gar nicht was los ist. Kurz vor Mittag lasse ich Pancho kurz aus seiner Box und er flitzt im Stationszimmer umher. Die restlichen Boxen haben wir gesäubert und Desinfiziert. Ich möchte mich noch gar nicht von unserem Patienten trennen, so sehr habe ich mich die Tage an Pancho gewöhnt, dass ich tatsächlich etwas traurig bin ihn abzugeben.
Die Türe geht einen Moment später auf und Lina mit ihren kurzen schwarzen Haare erscheinen dahinter " Jule, ich muss für Martin Tabletten richten aber in der Packung sind nicht mehr genug, wo habt ihr noch Medikamente? " Ich lächle "Warte, ich komme."
Schnell eile ich zu ihr und schließe die Türe hinter mir. Hoffentlich stellt Pancho nichts an wenn er frei im Zimmer herum spazieren kann.
Gemeinsam kehren wir in die Behandlung zurück und ich zeige Lina wo sie volle Packungen an Medikamenten findet und zeige ihr die Bestellzettel. "Danke, ich weiß es ist noch anstrengend mit mir. Tut mir leid.
" Quatsch Lina, alles gut. Du kannst es ja nicht von allein wissen. Frag soviel du willst."
"Okay, Jule wie bekommt man eigentlich Jod wieder aus einem Kittel?" Mit roten Wangen dreht sie sich zu mir um und ein großer gelb brauner Fleck ziert die rechte Seite ihres sonst strahlend weißen Kittels. " Oh Mist, wie ist das passiert?"
"Martin hat eine kleine Wunde versorgt und ich wollte das Fläschchen Weg räumen ,dabei ist es umgekippt. " Ich kann ein kichern nicht unterdrücken. "Naja , Versuch es mit Speisestärke und dann in die Sonne legen. Versprechen kann ich es dir nicht. Jod ist sehr hartnäckig. Mach dir nichts draus ist mir auch schon passiert."
Kichernd schiebe ich sie zur Anmeldung, "Deine Schicht ist zu Ende, wir sehen uns Freitag."
"Danke Jule." Lina verschwindet in der Umkleide und rauscht dann kurz darauf an mir durch. "Bis Freitag"
"Bis Freitag, Ciao" ich sehe ihr nach. Jetzt nur noch Pancho raus bringen,dann gehe ich auch. Komm schließlich später wieder um den Termin mit Elias wahrzunehmen. Plötzlich fällt mir siedend heiß ein dass Pancho noch frei im Stationszimmer herum läuft, bitte lass alles in Ordnung sein.
Ich stürze förmlich zur Station und lasse vorsichtig die Türe aufgleiten. Ertappt bleibt Pancho bei meinem Anblick stehen und lässt das Handtuch fallen dass er soeben im Maul hatte.
" Pancho, was hast du hier gemacht?" Ich schaue mich um, aus dem Regal hat er alle Handtücher gezogen und im Raum verteilt. So zerknittert wie diese aussehen hat er sie bestimmt durch den Raum gezerrt. Ich schüttle den Kopf, bin ja selbst Schuld, hätte ihn in die Box setzten sollen. Armer Elias, ich hoffe er weiß auf was er sich eingelassen hat.

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Tief im Gefühl
RomanceJuliana lernt in einer Diskothek Matz kennen und freundet sich mit ihm an. Ohne zu ahnen wer dieser ist. Doch zur selben Zeit, stolpert Elias in ihr Leben. Mit einem verletzten Hund im Arm steht er auf einmal in der Tierarztpraxis in der sie arbeite...