Fünf Monate später
"Elias, bitte beeil dich doch."
Genervt laufe ich durch seine Wohnung und schaue ihm nach wie er die Hunde nach draussen bringt.
Wir hatten richtig Glück das seine Vermieterin sich als eine große Hundeliebhaberin herraus gestellt hat.
Deshalb durften wir auch den Garten als Freilauf einzäunen und Elias hat einen wirklich schönen Unterschlupf für unsere Rasselbande gebaut.
Doch heute bin ich viel zu unruhig, wir haben noch zwei Stunden Fahrt vor uns und ich halte es schon so kaum aus.
Mit zwei großen gut gefüllten Hundenäpfen marschiert mein Freund gerade an mir durch , als ich aufschnaube.
Gestresst stelle ich mich in die Küche und richte für unseren kleinsten Hund das Futter als Elias hinter mich tritt.
"Du bist ganz schön nervös", er schlingt seine Arme um mich und ich lehne mich kurz an ihn.
"Ich weiß, tut mir leid. Aber ich bin so aufgeregt, seid dieser Anruf heute morgen kam, kann ich an nichts mehr anderes denken."
Ich befreie mich aus seinen Armen und trage den letzten gefüllten Napf nach draußen.
Gott sei Dank haben wir nur einen der Welpen behalten, sonst ging es hier wirklich zu wie im Zoo.
Als ich das Tor schliese, fängt Emmi zu jaulen an doch ich ignoriere ihr Gejammer und kehre in die Wohnung zurück.
"Sie wird es nie lernen", beschwerde ich mich als ich zu Elias ins Schlafzimmer komme.
"Sie ist doch noch klein, oder zumindestens noch sehr jung. Groß ist sie in den paar Monaten ja schon geworden, sie wird es schon noch lernen ohne uns auszukommen", wehrt Elias ab während er in ein frisches T-Shirt schlüpft.
Langsam lasse ich den Blick über seinen straffen Bauch und seine muskulösen Oberarme wandern.
Immer noch bin ich fasziniert wie schön er ist und wie anziehend ich ihn finde.
Als er meinen Blick bemerkt, stiehlt sich ein sexy Lächeln auf seine Lippen, "haben wir doch noch ein bisschen Zeit?".
Grinsend schubse ich ihn gegen die Schulter, "nein Mister Sexy, wir müssen los. Ausserdem will ich unterwegs noch kurz was besorgen."
"Schade, du kannst aber auch eine miese Spielverderberin sein", beleidigt schaut er auf und knöpft seine frische Jeans zu.
Als wir Startklar sind, spähe ich noch einmal in den Garten, die Hunde liegen zufrieden in der Sonne.
Der Verkehr zieht sich ziemlich zäh und meine beiden Stopps um meine Geschenke zukaufen ziehen die Fahrt noch weiter in die Länge.
Elias ist sichtlich genervt, doch ich lasse mir meine Hochstimmung durch Stau und viele Autos nicht vermiesen.
Nach gut zwei Stunden stehen wir endlich in Parkhaus des Klinikums und mein Herz schlägt mir bis zum Hals.
"Elias ich bin total nervös", ich nehme seine Hand und schlendere mit ihm zum Eingang.
Sein Lachen klingt so ungezwungen, "ich kann dich gar nicht verstehen. Es ist alles gut, du musst überhaupt nichts machen."
"Trotzdem, ich bin aufgeregt."
Zur Sicherheit ziehe ich meine Handy aus der Tasche und überprüfe nochmal das Stockwerk und die Zimmernummer bevor wir in den Aufzug steigen.
Als Elias den Aufzugknopf drückt fragt er mich lächelnd, "bereit?"
Ich nicke und stelle mich neben ihn, eine ältere Dame mit einem Rollator schiebt sich ebenfalls schwerfällig in den Aufzug und drückt den Knopf für ihr Stockwerk.
Sie beäugt mich etwas komisch, als dann auch noch der Heliumballon an meinem Arm hin und her schwingt als die Aufzugtüren sich schließen , grummelt die ältere Dame etwas undeutliches vor sich hin.
Gelassen spiele ich mit dem großen Herzballon bis wir unser Stockwerk erreicht haben und folge dann Elias eilig aus den Aufzug.
"Hätte es vielleicht auch kleinerer Heliumballon getan?"
Mit einem fetten Grinsen im Gesicht erwidere ich , "nö, es ist eine große Sache, also gibt es auch einen großen Ballon."
"Komm schon du Verrückte, suchen wir das Zimmer."
Gemeinsam gehen wir die Türen ab und bleiben bei der vorletzten stehen als wir ihren Namen lesen.
Mit wummerndem Herzen klopfe ich an die Türe und öffne sie vorsichtig.
Das erste Gesicht das mit entgegen strahlt ist meine Mutter und mein Vater lümmelt auf einem Stuhl in der Ecke.
"Hey" , ich begrüße sie leise und schaue dann um die Ecke und erblicke meine Schwester im Krankenhausbett sitzen, in einem pinken Jogginganzug und einem winzigen Bündel auf dem Arm.
Ich fange schon an zu schluchzen bevor ich überhaupt ein Blick auf das Baby geworfen habe.
Ich eile zu meiner Schwester und drücke sie ungeschickt an mich.
"Ich gratuliere euch von ganzem Herzen."
"Danke Jule, ich bin so glücklich."
Als ich mich von ihr löse, schiebt sie das weiche Tuch etwas nach unten und ein kleines wunderschönes Baby kommt zum Vorschein.
"Darf ich vorstellen, das ist unsere Tochter Medea."
Die kleine hat die Augen geschlossen und kuschelt sich an ihre Mutter, die kleine Nase ist noch etwas platt und die Haare kleben ihr noch matt an der Stirn doch sie ist wunderschön.
Mit liebe streichle ich zart ihre zerbrechlichen Finger und ihre kleine runde Wange.
"Gott Theresa, sie ist so schön."
"Danke", gerührt fährt sie ihrer kleinen Tochter zärtlich über den Kopf.
"Wo ist der frisch gebackene Papa?"
Ich schaue mich im Krankenhauszimmer um, links neben meiner Schwester steht ein leeres, frisch bezogenes Bett ansonsten ist der Raum leer.
"Amir ist nach unten in die Cafeteria gegangen, es war eine lange Nacht und er wollte in Ruhe etwas essen."
Elias stellt sich plötzlich hinter mich und räuspert sich, " herzlichen Glückwunsch Tessa", kurz schlingt er seinen Arm um sie.
"Erzähl wie ist es dir ergangen?" Und somit quetsche mich zu ihr auf Bett.
Eilig unterbricht Elias unser geplauder,
"Also bevor hier Details der Geburt bekannt werden , gehe ich mal Amir Gesellschaft leisten."
Ein kichern erfüllt den Raum, "danke Elias, geh ruhig Amir wird sich über männliche Unterstützung sicher freuen."
Als Elias schon fast zur Tür draußen ist, erhebt sich auch mein Vater.
"Warte Elias, ich brauche glaube auch einen Kaffee. "
Fast schon fliehend verlässt er das Zimmer und verschwindet mit Elias im Flur.
"Möchtest du sie mal halten?", erstaunt schaue ich meine Schwester an.
"Meist du mich?", ich schaue Tessa ins Gesicht, sie wirkt müde aber so unglaublich zufrieden.
"Ja ich mein dich. Komm schon Tante Jule, du musst dich daran gewöhnen. Ausserdem muss ich super dringend aufs Klo. Bevor ich euch alles erzähle."
Stocksteif setzte ich mich auf und lasse mir das kleine schlafende Mädchen in den Arm drücken.
Mein Mutter tritt neben mich während Theresa im angrenzenden Bad verschwindet und streichelt ihre frischgebackene Enkelin über den winzigen Kopf.
"So ein Baby steht dir gut."
Ich spüre wie mir die Röte ins Gesicht schießt und blicke verlegen zu Medea.
Ja, irgendwann. Die kleine hat mich total verzaubert und ich genieße den Augenblick.
Als Tessa wieder zurück kommt , will unsere Mutter alles über die Geburt wissen und ich lasse mich mit Medea in den Stuhl sinken und beobachte glückselig das schlafende Baby.
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Tief im Gefühl
RomanceJuliana lernt in einer Diskothek Matz kennen und freundet sich mit ihm an. Ohne zu ahnen wer dieser ist. Doch zur selben Zeit, stolpert Elias in ihr Leben. Mit einem verletzten Hund im Arm steht er auf einmal in der Tierarztpraxis in der sie arbeite...