Ich höre wie Elias die Badezimmertür öffnet und zu mir in die Küche kommt.
"Du hast es schön hier", er stellt sich dicht hinter mich und reicht mir ein frisches Handtuch.
"Hier, ich war so frei dir einfach eins mitzubringen, deine Haare sind ja noch tropfnass."
Freudig nehme ich das Handtuch entgegen und rubble meine Haarspitzen, "möchtest du einen Kaffee trinken?"
"Klar, gerne", er dreht sich zur Maschine und betrachtet das Bedienfeld. Schnell lege ich das Handtuch auf die Ablage und öffne den Küchenschrank um zwei saubere Tassen raus zu nehmen.
"Nein,nein",
Elias streckt mir wieder das Handtuch hin, "mach deine Haare fertig. Ich werde es bestimmt fertig bringen zwei Kaffee da raus zu lassen."
Er ist so ungezwungen , als würde er hierher gehören.
"Okay Barista, die Milch ist im Kühlschrank, ein Cappuccino, bitte."
Schnell lasse ich mich auf einen Küchenstuhl sinken und rubble meine Haare trocken.
" Gerne, meine Dame" ,
er schaut über die Schulter zu mir und sein sexy Lächeln fährt mir durch die Glieder.
Ich beobachte seinen breiten Rücken und seine starken Arme, wie die Muskeln sich bei jeder Bewegung anspannen. Erst als mein Handtuch auf den Boden fällt, merke ich das ich völlig ins anstarren versunken war. Hastig hebe ich das Handtuch auf,
" ich bringe das hier schnell ins Bad", mit eiligen Schritten verschwinde ich im Badezimmer und kämme meine feuchten Haare nach hinten und klemme sie mit einer Spange am Hinterkopf fest.
Als ich wieder nach vorne komme, stehen zwei Cappuccino auf dem Küchentisch und Elias handtiert geschäftig auf der Arbeitsfläche. Beim näherkommen breche ich in Gelächter aus, verlegen schaut Elias mich an.
"Ich kann nichts dafür ehrlich, sorry."
Vor ihm liegt mein Kuchen in viele Einzelteile zerbrochen, der Rest klebt noch in der Form.
"Der Kuchen stand da und ich dachte ich stelle ihn dazu, ich hatte jetzt total Lust darauf. Aber er ließ sich nicht aus der Form lösen und beim stürzen ist die Hälfte in der Form hängen geblieben. Jule, kann es sein das du vergessen hast du Form einzufetten?"
Er schaut so geschockt aus der Wäsche das ich immer noch lache, meine Seiten ziehen schon.
"Kann schon sein, ich war nicht so bei der Sache heute Mittag. Dann müssen wir jetzt eben Bruchstücke essen. "
Elias fängt an zu lächeln, als ich einen Löffel aus der Schublade nehme und den restlichen Kuchen aus der Form breche. Elias schaufelt alles in einen Suppenteller und setzt sich dann an den Küchentisch.
Ich hole zwei Kuchenteller aus dem Schrank und suche Schoko und Vanillesoße aus dem Regal als ich mich ebenfalls dazu setze.
Mit einem Lächeln schiebe ich ihm einen Teller mit Löffel vor die Nase,
" dann lass es dir schmecken."
Gemeinsam verteilen wir Kuchenstückchen und ich gieße großzügig Schokosoße darüber. Skeptisch betrachtet mich Elias doch dann greift er selbst zur Vanillesoße und lässt einen großen Spritzer über den Kuchen laufen, danach schnappt er sich die Schokosoße und macht das gleiche. Interessiert beobachte ich ihn, wie ein kleines Kind grinst er vor sich hin, als er den ersten Löffel in den Mund schiebt. Erstaunt reißt er die Augen auf und ein brummen ist aus seiner Kehle zu hören.
"Und gut?",
ich schiebe mir selbst Kuchen in den Mund.
Ein weiteres brummen seinerseits und der nächste riesen Löffel landet in seinem Mund.
So locker und entspannt hab ich ihn noch nie erlebt, wie gern ich ihn gerade berühren würde.
Irgendwann blickt er mich finster an, "beobachtest du alle Leute beim essen?
Ich kichere los,
"nein, aber es war ein Genuss dir zuzuschauen, wie du meine Kuchenkatastrophe verspeist."
"Ganz falsch, unser Kuchenmeisterwerk. Ehrlich Jule, der beste Kuchen für alle Zeiten."
"Danke".
Wenn du fertig bist sollen wir uns dann ein bisschen auf Sofa setzen?"
Elias schnappt sich seine Tasse , "darf ich mir noch einen raus lassen?"
"Klar", ich nicke und räume unsere Teller zusammen.
Im Wohnzimmer haben sich beide Hunde auf Mila ihrer Decke zusammen gerollt, ein süßes Bild , wie die beiden Rücken an Rücken da liegen.
Wir setzten um gemütlich auf mein Sofa, Elias macht es sich zwischen den Kissen bequem und legt die Beine überkreuzt auf die Kante.
"Du fühlst dich gerne wie Zuhause?"
Ein unwiderstehliches Lachen ist zu hören und er schaut mir in die Augen,
" Du machst es mir ziemlich leicht, dass ich mich hier Zuhause fühle."
Mein Herz schlägt höher, ohne es wirklich wahrzunehmen rutsche ich näher zu ihm.
Er zieht mich zu sich und legt den Arm um meine Schulter.
"Was dagegen ein bisschen fern zu sehen, ich finde es gerade so schön mit dir im Arm."
Wortlos reiche ich ihm die Fernbedienung und kuschele mich noch näher an ihn dran."
Eine ganze Weile starren wir schweigend zum Fernseher, dann rutscht Elias etwas unbehaglich hin und her.
"Jule, ich würde dich gern was fragen."
Ich schaue irritiert auf,
" Okay, und was?"
"Meine Familie hat in zwei Wochen am Samstag, so eine spießige Feier und ich wollte dich fragen ob du mich dahin begleiten möchtest?"
Mein Bauch fängt an zu kribbeln, beigeistert schaue ich ihn an. Klar begleite ich ihn.
Bevor ich jedoch glücklich Zustimmen kann fällt es mir wir Schuppen von den Augen. Ich habe Matz ja schon zugesagt, ihn auf eine Jubiläumsfeier zu begleiten. Verdammtes Schicksal, warum muss das auch am selben Abend stattfinden. Ich winde mich innerlich,
" Elias es hört sich jetzt bestimmt an wie eine Ausrede, aber mich hat ein Freund schon gefragt ob ich ihn auf eine geschäftliche Feier seiner Familie begleite und ich habe leider schon zugesagt. Es tut mir leid."
Enttäuscht blickt er mich an,
"ein Freund also?"
"Nur ein Freund, mehr nicht. Versprochen." Flüstere ich.
"Gut so", zärtlich streicht er mit seiner Hand über meine Wange und schiebt mich zurück in seinen Arm. "Lass uns den Film fertig schauen, dann geh ich nach Hause, wir müssen morgen schließlich beide wieder früh raus."
Ich nehme seine Wärme wieder auf meiner Haut war und atme tief seinen Duft ein. Wie ich mir wünsche dass dieser Film noch Stunden andauert.
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Tief im Gefühl
RomanceJuliana lernt in einer Diskothek Matz kennen und freundet sich mit ihm an. Ohne zu ahnen wer dieser ist. Doch zur selben Zeit, stolpert Elias in ihr Leben. Mit einem verletzten Hund im Arm steht er auf einmal in der Tierarztpraxis in der sie arbeite...