Kapitel 43

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Kurz bevor der letzte Patient heute die Praxis verlässt , ziehe ich mir gerade den Kittel aus, als Mailin herein schaut.
" Gehst du jetzt Mila holen?"
Ich nicke und schlüpfe in meine Strickjacke, " ja, Martin will bei ihr später den Ultraschall machen, ehrlich gesagt bin ich ganz schön aufgeregt."
"Das wäre ich auch, aber stell dir das vor, lauter kleine Hundebabys", ihr aufgeregtes quietschen lässt mich grinsen.
"Bist du noch da bis ich wieder komme?"
"Klar , ich warte auf dich."
Mit einer kurzen Umarmung stürme ich zu meinem Auto und flitze nach Hause zu Mila.
Als ich wieder an der Praxis halte sehe ich zu meinem erstaunen Elias sein BMW auf meinem Parkplatz.
"Hey, du stehst auf meinem Parkplatz", ich gehe grinsend auf ihn zu.
Liebevoll zieht er mich an sich und küsst mich hart auf den Mund, "tut mir schrecklich leid dass ich dein Parkplatz geklaut hab."
"Was tust du hier?", ich lehne mich ein Stück zurück.
"Ich dachte, ich komme durch und schaue persönlich vorbei. Schließlich bin ich ja irgendwie dafür verantwortlich."
"Müsste dann nicht eigentlich Pancho hier sein?", ärgere ich ihn.
Mit Schwung lässt er sein Kofferraumdeckel aufspringen und Pancho springt schwanzwedelnd heraus.
"Hey Hundedaddy", begrüße ich ihn.
"Elias, wir müssen jetzt wirklich rein. Würdest du Pancho vielleicht im Kofferraum lassen. Es geht nicht lang."
Er pfeift Pancho zu sich und lässt ihn wieder ins Auto hüpfen, mit Kraft wirft er den Kofferraumdeckel zu.
"Dann lass und mal schauen was uns demnächst erwartet."
Gemeinsam betreten wir die Praxis und Mailin kommt uns entgegen, "na ihr beiden,  Martin ist gleich soweit, soll ich helfen Mila für den Ultraschall vorzubereiten?"
Nach kurzen überlegen Stimme ich zu und ziehe Mila mit in das Ultraschallzimmer.
Elias bleibt zögernd an der Tür stehen, "Jule, soll ich überhaupt mit rein kommen?"
"Klar, setzt dich oben an die Kopfseite des Behandlungstisches und wenn Mila auf dem Tisch liegt kannst du ihren Kopf kraulen um sie ruhig zu halten. Mailin und ich rasieren kurz ihren Bauch, damit Martin gleich mit der Untersuchung beginnen kann."
Mit seinen langen Beinen lässt Elias sich auf einen kleinen Hocker fallen und quetscht sich hinter den Behandlungstisch.
Mailin hilft mit währenddessen Mila hoch zu heben und gekonnt auf die Seite abzulegen.
Ich halte Mila am den Beinen fest und rede ruhig mit ihr, während Mailin vorsichtig anfängt dem Bauch frei zu rasieren.
"Habt ihr schon eine Idee , wohin ihr die Welpen dann geben wollt?", Fragt mich meine Freundin.
" Ich weiß noch nicht. Kommt ja auch drauf an, wie viele Welpen es werden."
Ich habe höre Elias am anderen Ende die Luft einziehen, " wie viele?" , japst er.
"Wie viele könnten es den werden?"
Kichernd dreht sich Mailin zu Elias " naja , bis zu zehn im Höchstfall auch zwölf Welpen."
Mit entsetzt geweiteten Augen , fängt er an zu Husten.
"Zwölf ", keucht er und wir fangen beide an zu lachen.
In diesem Moment kommt Martin zur Türe herein und stutzt bei unserem gekicher.
" Hier ist ja eine gute Stimmung, seid ihr soweit können wir loslegen."
Zügig setzt er sich auf seinen Drehstuhl und streichelt Mila kurz über den Kopf.
"Mailin würdest du das Licht bitte kurz ausmachen, dann kann es losgehen."
Einige Minuten steht es tatsächlich fest, meine Handflächen sind vor Nervosität feucht und mein Herz hüpft wie wild, als ich selbst die kleinen Punkte auf dem Monitor erkenne.
"Okay Jule, also soweit ich es sehen kann sind es fünf Welpen."
Martin fährt nochmal mit dem Schallkopf über Mila ihren Bauch, diese wird langsam ungeduldig und fängt an zu zappeln.
Wenige Minuten später sind wir fertig und Martin steht auf und reißt das Ultraschall Bild ab.
"Also ihr lieben, wenn es keine Fragen mehr gibt würde ich mich an meinen Schreibtisch setzten."
Mit einem müden Blick schaut er in die Runde.
"Danke Martin, das du Mila noch angeschaut hast."
"Klar, gerne. Du weißt ja auf was du jetzt achten musst oder?"
Ich nicke und lasse Mila vorsichtig aufstehen.
"Ja, im Moment schon."
"Gut, dann macht auch Feierabend. Es reicht wenn ich nie hier rausskomme", obwohl er versucht witzig zu sein , wissen Mailin und ich das es wahr ist.
"Schönen Abend Martin",rufen wir im Chor bevor wir uns auf machen die Praxis zu verlassen.
Draussen verabschiedet sich Mailin von uns und fährt wie eine verrückte los mit ihren roten Flitzer.
Elias und ich bleiben allein auf dem Parkplatz zurück,
" Fahren wir auch, zu mir ,wir müssen schließlich noch feiern heute Abend."
Sein anzügliches Grinsen, lässt mein Bauch vibrieren,
"Klar, ich komm gleich. Aber ich habe meiner Mutter versprochen sofort anzurufen wenn ich weiß wie viele Welpen es werden und naja, deiner Mutter habe ich es auch versprochen."
Ein kurzes zucken um seinen Mundwinkel erscheint als er zur Überraschung antwortet, "warte jule, lass mich bitte bei meiner Mutter anrufen."
"Was? Ist dass dein Ernst?"
"Ja, der perfekte Vorwand um mich zu melden. Ich muss schließlich mit ihnen reden , vor allem mit meinem Vater und Matz."
Ich lächele ihn an , "dann lass uns unsere Mütter anrufen und dann werden wir feiern. Nur wir beide."
Ich küsse ihn gierig auf den Mund und lasse meine Zunge sanft über seine Lippen gleiten, ein wohliges Brummen dringt aus seiner Kehle.
"Fünf Minuten und keine Sekunde länger."
Ein weiterer scheller Kuss und Elias verschwindet in seinem schwarzen Auto vom Parkplatz.
Ich lasse Mila vorsichtig in mein Wagen steigen und wähle währenddessen die Nummer meiner Eltern.
"Hallo Mama", plaudere ich aufgeregt los als sie den Hörer abnimmt, "es ist tatsächlich so, Mila bekommt fünf Welpen." Kreische ich in den Hörer.
Ein herzliches lachen erklingt am anderen Ende, "na dann Glückwunsch, Hundemama! Und was macht ihr mit den Welpen wenn sie da sind?"
"Keine Ahnung, erstmal muss alles gut gehen." Ich blicke besorgt zu meiner Hündin, die es sich auf dem Rücksitz bequem gemacht hat.
"Sicher, es wird bestimmt alles super laufen. Kann mich mal umhören ob jemand einen Hund sucht."
"Wieso nicht. Dann melde ich mich wieder, ich will noch zu Elias."
"Viel Spass euch beiden, wir hören voneinander."
Ich verabschiede mich von meiner Mutter und fahre freudig zu Elias.

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