Tief im Gefühl

Kapitel 34

*Matz POV*

Wütend kehre ich in die Wohnung zurück als Jule weinend davon gestürmt ist.
Was soll ich jetzt nur machen, ich hatte nie erwartet dass ich so ein scheiss Chaos anrichte.
Aber Elias ist total ausgeflippt , ich werde bestimmt nicht zum ihm gehen.
Als ich leise die Treppe hinunter gehen will, hält meine Mutter mich zurück.
"Kann ich mit dir reden", ihre Augen durchbohren mich fast.
Geknickt folge ich ihr in die Küche und mache mich an der Kaffeemaschine zu schaffen.
"Was ist los, Matz?"
"Nichts ist los", genervt gieße ich etwas Milch in meinen Kaffee und lehne mich dann an der Arbeitsfläche an.
"Und wieso ist dieses Mädchen dann so verzweifelt, dass sie hierher kommt , obwohl du sie ja wohl nicht sehen willst."
"Ich bin erwachsen, hör auf mich aus zu fragen."
Wütend stemmt sie die Hände in die Hüften, "dein Bruder will nicht mehr nach Hause kommen und euer Streit ist Schuld. Also hör auf mit ihr seid Erwachsen. Benehmt euch auch so. Und was hat dieses Mädchen damit zu tun? Bist du in sie verliebt?"
Erschrocken reiße ich die Augen auf, " was?" Um einen Moment nachzudenken trinke ich von meinem Kaffee, "nein, ich will nichts von ihr" gestehe ich kleinlaut.
"Warum hat Elias dich dann geschlagen"
"Lange Geschichte" ich versuche mich langsam zur Türe zu schleichen.
"Matz, ich finde du musst mir jetzt endlich erzählen was hier los ist. Ich bin selbst verzweifelt. Bitte erzähl mir warum ihr Brüder gestritten habt. Unsere Familie leidet darunter."
Mein schlechtes Gewissen nimmt fast überhand, " es ist kompliziert ." wiegele ich ab.
"Komm schon Matz, Rück raus mit der Sprache. Deine alte Mutter war auch Mal jung und hat dumme Sachen gemacht." Das liebevolle lächeln meiner Mutter bricht alle inneren Dämme.
"Also gut, wenn du es unbedingt wissen willst. Die kurze Version,
ich habe Jule kennen gelernt und sie hat mich abgewiesen, dass hat mich mächtig genervt. Dann kam das Gespräch mit dir über Papa und ähm , naja über meinem richtigen Vater. Ich war einfach enttäuscht nirgends anzukommen, dazuzugehören. Dann hab ich es nochmal bei Jule versucht und sie kam mit dieser Freundschaftsschiene. Tja dann habe ich zufällig gesehen dass sie mich wegen Elias stehen gelassen hat und ich wurde wütend. Ich habe sie zur Firmenfeier eingeladen um Elias zu zeigen wie es ist etwas vor der Nase zu haben was er nicht bekommen kann. So wie es mir hier geht," brause ich auf.
Meine Mutter sitzt sprachlos gegenüber uns spielt mit einem Geschirrtuch während sie mich beobachtet.
"Und wieso hat er dich geschlagen?", kommt die erste Frage.
"Weil ich ihm vorgegaukelt habe, es würde mehr zwischen Jule und mir laufen."
Ihre Augenbraue zuckt nach oben, doch sie sagt kein Wort.
"Ich habe nicht damit gerechnet das Jule verschwinden würde.
Als sie kapiert hat das Elias mein Bruder ist da ist sie in Panik geraten. Ich habe ehrlich nicht damit gerechnet dass die beiden ernsthaft was am laufen haben.
Und dann war es mir auch egal. Sie hat mich mit ihren Abgang bloß gestellt. " Wütend knalle ich meine Tasse in die Spüle , das auch noch mit einem klirren der Henkel abbricht.
Genervt fahre ich mir durch die Haare.
"Bring es in Ordnung." sagt meine Mutter in einem eisigen Ton.
"Was? Nein, du spinnst."
Wutentbrannt lässt meine Mutter das Geschirrtuch auf die Arbeitsfläche knallen.
" Dein verletzter Stolz hat, das Fest deines Vaters zerstört , dein Bruder fortgetrieben und ein junges Mädchen verletzt. Bring es in Ordnung."
"Übertreib es jetzt aber nicht."
Sie steht schnaubend auf und kommt auf mich zu und nimmt meine Hände .
"Ich kann nicht glaube, das du sowas in Gang gesetzt hast. Du weißt genau das du in der Firma irgendwann Teilhaber wirst. Verdammt Matz, Papa ist stolz auf dich. Und ich versuche seit Jahren Papa und Elias wieder näher zu bringen, weißt du wie schwer es für mich ist. Und dieses Mädchen ist in deinen Bruder verliebt, es ist unglaublich wie du mit den beiden gespielt hast. Ausserdem hat es dir nichts gebracht."
"Ich kann es nicht mehr zurück drehen."
"Das nicht, aber stell es richtig, tu es bitte . Rede mit Elias und ich mit deinem Vater. "
Niedergeschlagen drücke ich meine Mutter kurz an mich. "Okay, ich versuche mit ihm zu reden. Es tut mir leid."
"Oh Matz, das ist ja wirklich ein Chaos. Aber man kann es wieder hinbiegen. "
Um meine Gedanken zur sortieren schlendere ich wieder nach draussen und lasse meine Gedanken etwas schweifen.
So ungern ich mit Elias reden will, ein kleiner Teil in mir genießt immer noch seinen entsetzten Blick als er Jule auf dem Bild erkannt hat. Aber Jule die vorhin weinend davon gelaufen ist, dass ist mir schon unter die Haut gegangen.
Jetzt muss ich wohl zu meinem Mist stehen denn ich gebaut habe.