Kapitel 25

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*Matz POV*

Unruhig laufe ich in meinem offenen Wohnzimmer auf und ab, heute Abend ist die Feier und ich bin unschlüssig ob ich wirklich mit Jule hingehen soll. Einerseits möchte ich das blöde Gesicht von meinem Bruder sehen wenn ich mal etwas habe was er will, anderseits habe ich auch kein anderes Date am Start. Genervt lasse ich mich auf die großzügige Couchgarnitur fallen und nehme mein Handy in die Hand.
*Hey Jule, bist du Startklar für heute Abend?,
schnell drücke ich auf senden und werfe mein Handy in die Kissen. Jetzt habe ich es in Gang gesetzt,dann ziehe ich es auch durch.
"Matz, kommst du mal kurz", meine Mutter steht im Flur und schreit zu mir nach unten.
Ich polterte zu ihr,"was gibt's? Stress wegen heute Abend?"
"Dein Vater ist etwas neben der Spur, frag ihn doch ob du ihm noch was abnehmen kannst. In kürze kommt die Catering Firma und baut schonmal alles für heute Abend auf. Es ist eigentlich alles organisiert, aber dein Vater hat Sorgen das irgendwas schief läuft."
Ich knurre vor mich hin.
"Na gut",ich drehe mich um als sie mich plötzlich am Arm packt.
"Du bist großartig und du wirst heute Abend die Geschäftsfreunde deines Vaters beeindrucken. Ich glaub an Dich."
Sie küsst mich auf die Wange und verschwindet in der Küche. Heiß brennt das schlechte Gewissen in meinem Bauch, dann klopfe ich an der Bürotüre meines Vaters.
Gerade als ich den Kopf hinein strecke knallt er den Hörer auf das Telefon und schaut dann auf.
"Ach Matz, du bist es , komm rein. Es ist unglaublich wie inkompetent manche Menschen sind."
"Ich wollte dich fragen ob ich dir noch was helfen kann? "
Langsam schlendere ich an seinen Schreibtisch und lasse meine Hände in die Hosentaschen gleiten.
" Ja , es wäre gut wenn du unsere Anzüge aus der Reinigung holen könntest, die haben heute nicht genug
Personal und ich habe keine Zeit dort hin zu fahren. Es ist einfach wichtig das heute Abend alles da ist."
Ich nicke,
"Okay, dann gibst du mir die Adresse und ich fahre da hin. "
Er reicht mir einen Auftragszettel und die genau Adresse.
"Danke Matz, es wir ein bedeutender Abend."
Als ich mich zum gehen richte , bekomme ich eine Nachricht.
*Jule: Ich bin immer Startklar, wann holst du mich ab?
Schell tippe ich eine Antwort.
*Matz: so gegen Sechs
*Jule: Super. Nur noch eine winzige Frage, was soll ich anziehen?"
Grinsend schießen mir viele unanständige Bilder in den Kopf, doch ich schreibe gelassen zurück,
*Matz: es gibt keine Vorschriften, egal was du anziehst wird toll Aussehen.
*Jule: dann bin ich ja beruhigt, schließlich habe ich extra noch einen übrigen Kartoffelsack.
*Matz" dann hole ich dich um sechs ab mit oder ohne Kartoffelsack.
Geschickt lasse ich mein Handy in die Hosentasche gleiten und begebe mich zu meinem Auto und fahre in die Innenstadt um die Anzüge abzuholen. Es ist wie immer ein Gedränge und ich habe das Gefühl ewig im Verkehr zu stecken, als dann auch kein Parkplatz in der Nähe zu finden ist ,verdunkelt sich meine Laune immer weiter. Zwei Strassen weiter, stehe ich dann doch im Halteverbot und Eile zur Reinigung.
Erst als ich eine gefühlte Ewigkeit später, mich wieder aus der Innenstadt quäle,hellt meine Laune wieder auf. Es wird mein Abend da bin ich mir sicher und niemand wird mir heute im Weg stehen. Auf das idiotische Gesicht meines Halbbruders freue ich mich schon.

Kurz vor fünf , steige ich aus der Dusche und mache mich langsam für den Abend fertig.
Ich steige in meine Anzughose und schließe langsam , Knopf für Knopf mein Hemd.
Der Blick in den Spiegel zeigt mir wie müde ich aussehe, so verwirrt und unruhig habe ich mich noch nie gefühlt.
Um nicht noch in Eile zu geraten mache ich meine Haare und fahre mir übers Gesicht, die Schuhe stehen neben meinem Bett. Bevor ich die Anzugjacke überziehe schreibe ich Jule.
*Matz: ich hoffe dein Kartoffelsack ist hübsch angezogen, den ich hole dich gleich ab.
Ohne auf eine Antwort zu warten verlasse ich mein Schlafzimmer und betrete den Flur meiner Eltern.
Unruhig tigert mein Vater fertig angezogen auf und ab, sein schwarzer Anzug sitzt Perfekt und die graue Kravatte glänzt im Licht.
"Bist du soweit", fragt er mich, ohne den Blick vom seinem Spiegelbild zu nehmen
Ich fahre herum, "ich hole jetzt mein Date ."
Er nickt und richtet seine Kravatte zum hundertsten Mal vor dem Spiegel als meine Mutter in einem Taubengrauen Kleid auf uns zu kommt. "Elias kommt später, er wurde aufgehalten , es gab wohl Probleme auf einer Baustelle."
Wütend höre ich meinen Vater fluchen und ich unterdrücke ein Lächeln. Elias kann es auch nicht lassen unseren Vater zu provozieren.
Dann steige ich in meinen Wagen und fahre zur Adresse die mir Jule geschickt hat. Kaum habe ich geklingelt , erscheint sie in einem luftigen Sommerkleid, das dunkle Blau steht ihr gut , eine schmales weißes Band verläuft unter ihrer Brust und ihre Füsse stecken in flachen hellen Sandalen mit zierlichen Blümchen am Verschluss.
"Und ist der Kartoffelsack in Ordnung?", fragt sie, während sie sich einmal um die eigene Achse dreht.
Ich grinse , " aber sowas von. Du siehst wirklich toll aus."
Sie hakt sich freudig bei mir unter und ich rieche ihr süßen Duft, "dann lass uns los gehen."
"Warte", sie hält mich am Arm zurück,"muss ich irgendwas wissen ? Muss ich jemanden besonders ansprechen oder gibt es irgendwelche Regeln der Konversation?"
Ich schüttle den Kopf, "nein , lass es einfach auf dich zukommen." Dann nehme ich ihre Hand und ziehe sie zu meinem Auto.

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