*Elias *
Wieder einer dieser Sonntage, unfähig aufzustehen liege ich im Bett.
Als mein Wecker ein weiteres mal anfängt zu piepsen, schalte ich ihn aus und setzte mich auf die Bettkante.
Pancho kommt in mein Schlafzimmer gehumpelt und wirft sich gegen mich.
"Na mein großer, sollen wir eine Runde laufen? Willst du raus?"
Ich streiche Pancho über seinen Rücken und dieser wirft sich freudig auf mich, sein Gips poltert gegen mein Holzbett.
Mit Schwung stelle ich mich auf die Füße und laufe in mein Badezimmer um mich kurz unter die Dusche zu stellen.
Mit feuchten dunklen Haaren und frischen Klamotten, trinke ich meinen ersten Kaffee, Pancho schleicht immer und immer wieder um mich herum. Als ich die Milch aus dem Kühlschrank hole setzt er sich brav neben mich. Ich kontrolliere das Innere meines Kühlschranks und nehme einen Rest Reis heraus und stelle ihn auf die Arbeitsfläche, Pancho wedelt schon hektisch mit dem Schwanz. Wie wild stürzt sich Pancho auf seinen Napf als ich ihm sein Reis Hundefutter Gemisch hinstelle. Belustigt sehe ich ihm zu wie er denn Napf durch die komplette Küche schiebt. Als er fertig ist ,spüle ich den Napf aus und schnappe mir die Leine von der Garderobe.
"Komm schon, gehen wir."
Gelassen laufen wir eine Runde durch die Nachbarschaft und ich genieße die Ruhe.
Als ich kurz vor Mittag Pancho Zuhause zurück lasse und in mein Auto steige überkommt mich ein ungutes Gefühl. Wieder ein Sonntag bei meinen Eltern, wieder die gleiche Leier.
Frustriert gebe ich Gas und fahre zu ihnen, der einzige Lichtblick ist Jule. Wenn ich dieses Essen überstanden habe sehe ich sie wieder.
Bei meinen Eltern schliese ich auf und betrete das große Esszimmer , doch noch ist sitzt niemand am Tisch.
"Hallo, bin da."
Aus der Küche höre ich Geräusche und geselle mich dort hin.
Mit einer großen Auflaufform in der Hand versucht meine Mutter mit dem Ellenbogen die Backofentür zu schließen. "Warte, ich helfe dir. "Schnell schließe ich zu meiner Mutter auf und lasse die Backofentür zu schnappen.
"Hallo Elias,danke dir. Du kannst den Ofen ausschalten. Wir können dann auch direkt essen, bringst du noch den Salat mit."
Ich nehme die große Glasschlüssel und folge meiner Mutter an den Esstisch.
"Wo sind den die anderen?"
"Im Wohnzimmer , sie besprechen noch etwas wegen der Jubiläumsfeier."
Mit einem geltenden Blick schaut sie mich an,
"dein Vater möchte das du auch kommst, bitte tu ihm diesen Gefallen."
Innerlich winde ich mich, doch ich wiederspreche nicht sofort.
Als Matz und mein Vater ins Esszimmer kommen sind die beiden so in ihr Gespräch vertieft das sie mich gar nicht bemerken. "Hallo ihr beiden", versuche ich es.
"Hallo Elias", erwidert mein Vater, Matz bleibt stumm. Was ist den wieder über dem seine Leber gelaufen.
Wir lassen uns am Tisch nieder und verteilen das Essen. Kaum stecke ich mir die erste Gabel in den Mund , kommt mein Vater auch schon auf den Punkt.
"Elias die Jubiläumsfeier steht an und ich erwarte das du kommst."
Er wirft mir einen Blick zu der keinen Widerspruch zulässt.
"Ich hasse solche Partys, brauche ich einen Anzug?"
"Ja", poltert er zurück.
"Und du wirst dich anständig benehmen und uns nicht blamieren und das wichtigste ich will das ihr in Begleitung kommt, du und dein Bruder."
Irritiert schaue ich ihn an,
"Wieso das den?"
"Ich möchte ein anständiges Bild meiner Söhne mit hübschen Damen an ihrer Seite. Du wirst doch wohl ein Mädchen finden dass es mit dir einen ganzen Abend aushält."
Am liebsten würde ich ihm eine blöde Antwort entgegen schleudern doch ich schlucke diese hinunter.
Matz räuspert sich auf der gegenüberliegenden Seite ,
"also ich habe mein Date heute morgen schon klar gemacht."
Zufrieden nickt mein Vater ,
"nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder vielleicht kann er dir ja eine Verabredung besorgen."
Wütend schaue ich zwischen beiden hin und her,
"wenn ich tatsächlich jemand mitbringen lasse ich mir bestimmt keine Frau von meinem Bruder suchen."
Vorwurfvoll schaue ich zu meiner Mutter , kann sie vielleicht auch Mal was dazu sagen.
Sie nimmt meinen Blick wahr und dreht sich zu Matz,
" wie läuft dein Projekt?"
Als mein Bruder daraufhin anfängt sprudelnd von seinem Projekt zu erzählen, stürze ich mich auf meinen inzwischen kalten Auflauf.
Wie ich diese Essen satt habe.
Etwas später reißt meine Mutter mich aus den Gedanken,
"Was gibt es bei dir neues Elias?"
Im Moment fällt mir gar nichts ein was ich ihr erzählen könnte, doch dann ringe ich mich durch und platze herraus,
" ich habe einen Hund seit kurzem."
Verwundert schaut sie mich an, " wirklich? Wie bist du an einen Hund gekommen und warum hast du ihn nicht mitgebracht?"
"Es war ein Zufall daß ich an ihn gekommen bin und eigentlich wollte ich ihn nur vorrübergehend betreuen, aber ich hab mich jetzt schon so an ihn gewöhnt dass ich ihn behalten werde."
Unsicher ziehe ich mein Handy aus der Hose und zeige ihr ein Bild von Pancho.
Als ich ihr Strahlen sehe bin ich froh es ihr erzählt zu haben.
"Was willst du mit einem Hund?"
Blafft mein Bruder auf der anderen Seite des Tisches.
"Was ist eigentlich mit dir ? "
Wütend schaue ich ihn an,
"ich mag Hunde, also wo ist dein Problem?"
"Schluss", laut knallend lässt mein Vater seine Hand auf den Tisch patschen. "Benehmt auch verdammt nochmal wie Erwachsene."
Schweigend essen wir weiter, in mir brodelt es immer noch. Was hat er nur für ein Problem.
Kaum habe ich das liebevoll hergerichtete Dessert meiner Mutter aufgegessen, verabschiede ich mich auch schon mit der Ausrede nach Pancho sehen zu müssen. Meine Mutter drückt mich kurz an sich und ich kann Traurigkeit in Augen sehen. Wie immer verlasse ich mit einem erleichterten Gefühl mein Elternhaus, jetzt kann es heute nur noch besser werden.
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Tief im Gefühl
RomanceJuliana lernt in einer Diskothek Matz kennen und freundet sich mit ihm an. Ohne zu ahnen wer dieser ist. Doch zur selben Zeit, stolpert Elias in ihr Leben. Mit einem verletzten Hund im Arm steht er auf einmal in der Tierarztpraxis in der sie arbeite...