62 (Sonntag)

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Am nächsten Morgen wache ich auf und mache mich langsam fertig.
Ich habe mir gestern zum schlafen Jonas T-Shirt angezogen und hopse nun so durch mein Zimmer zu meinem Schrank.
Als ich mich gerade zwischen Rock, Hose und Jogginghose entscheiden wollte höre ich ein lautes Vibrieren von meinem Bett.
Schnell laufe ich hin und nehme ab.

"Morgen" sage ich verschlafen und Strecke mich auch endlich mal.
"hey mein Engel, o Gott hab ich dich geweckt?" fragt Jonas geschockt
Leicht lache ich "nein nein, ich war schon wach, was gibt's?"
"Ja also, ich wollte fragen ob du vielleicht meine Mutter kennenlernen willst?"
-Schweigen-
"also du musst nicht... Nein besser nicht... Die frage war dumm... Vergiss es einfach..."
"Jonas"
Hm
"Liebendgerne" antworte ich nur und lächle verträumt aus meinem Fenster.
"oh wirklich?? Dann ähmm willst du her fahren oder soll ich dich abholen?"
"Quatsch ich fahre" lache ich leicht.
"oh OK" antwortet er und man hört wie überfordert er mit der Situation ist, was mich Schmunzeln lässt.
"Willst du so um 3 herkommen"
"Ja gerne"
"Okey mein Engel..."
"Jonas!! Was soll ich denn anziehen?"
"ähm, egal, du siehst immer schön aus"
Ich lache leise.
"wie gut, dass du mich jetzt nicht sehen kannst... Okey ich ziehe einen Rock an. Bis später"
"Ja bis später" antwortet er noch, bevor ich auflege.

Gerade als ich mich umdrehe steht mein Vater im Türrahmen...

"Wer war das?" fragt er neugierig.
Geschockt versuche ich nicht rot zu werden und halbwegs souverän zu antworten.
"Jonas, wir treffen uns heute."
"Welcher Jonas?"
"Brown" antworte ich nur in der Hoffnung, dass mein Vater jetzt geht und ich mich einfach fertig machen kann.
"Ou ich kenne seine Eltern, sehr angesehene Menschen, aber haben scheinbar extreme Probleme zuhause... Aber das darf keiner wissen."
"Vater ganz ehrlich, was interessiert es dich? Die Lage bei Browns zuhause geht dich und alle anderen nichts an okey? Ja, vielleicht haben sie Probleme, aber du kannst keinem erzählen, dass das bei uns nicht so ist.
Wenn du mich jetzt also bitte allein lassen würdest, ich will mich fertig machen"
Antworte ich mit einer unterschwinglich aggressiven Stimme.

"Warum denn so gereizt jetzt? Ist da etwa mehr?"
Fragt mein Vater mit hochgezogenen Augenbrauen und grinsend.

"Naja, mehr als zwischen uns auf jede Fall, denn im Gegensatz zu uns, kann ich mit ihm über Probleme reden, und im Gegensatz zu dir, tut er mir nicht weh."

"Also wirklich, Anna zügle deinen Ton, ich tue dir doch nicht wirklich weh, ich rücke nur deinen Jugendlichen Leichtsinn wieder zurecht."
Antwortet er aufgebracht.

"Achso, meinen Jugendlichen Leichtsinn." ich lache kurz auf.
"Welchen denn, den der Einkaufen geht, damit ich wenigstens was essen kann, oder den, der meine UND deine Wäsche wäscht?
Oder doch der, der teilweise Monate lang alleine zuhause ist und trotzdem den ganzen Haushalt schmeißt, oder der der lernen musste, nicht nur ohne Mutter, sondern auch ohne Vater groß zu werden?
Der, der den Führerschein gemacht hat, oder doch der Jugendliche Leichtsinn, der mir beigebracht hat mich selber zu verarzten wenn mein Vater dann doch mal zuhause ist.
Also sag nichts zum Thema Reife, denn da bin ich dir um einige Schritte voraus. "
Antworte ich wutentbrannt.
" Junge Dame jetzt reicht es mir aber mit dir!! "
Schreit er mir hinterher während ich, mit meinen Klamotten, auf dem Weg ins Bad bin.

" Wow! Und jetzt? "schreie Ich zurück als er mir hinterher kommt.
" Schlägst du jetzt wieder zu?"
Vorwurfsvoll Blicke ich ihn an und knallte die Tür zu, um sie dann abzuschließen.

Ich mache laut Musik an und reagiere gar nicht auf meinen Vater, der draußen steht und versucht mit mir zu reden.

Bei dem Gedanken daran, dass ich schon bald wieder bei Jonas sein werde, breitet sich ein wohliges Gefühl in mir aus.

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Nachdem ich mich noch weitere 3 Male an meinem Vater vorbeigedrängt, und ihn ignoriert habe, hat er aufgegeben und ich konnte mich endlich vernünftig fertig machen und sitze jetzt im Auto auf dem Weg zu Jonas.

Pünktlich um 5 vor schreibe ich ihm, dass ich geparkt habe und mache mich auf den Weg zur Haustür des riesigen Anwesens.

Schon kurz nachdem ich geklingelt habe, wird mir die Tür von einem kleinen Zwerg, welcher sich als Alli rausstellt, geöffnet. Sie umarmt mich sofort was mich lächeln lässt.

"ich hab ja gesagt, ich komme jetzt öfter."

Nach der Umarmung trete ich ein um zu Jonas zu gehen, welcher lächeln an einem Türrahmen angelegt steht, und uns beobachtet hat.
Wenn ich es mir recht überlege, will ich gar nicht zu ihm und hallo sagen, ich will einfach so stehen und ihm zusehen wie er sich an den Türrahmen lehnt, und sehen wie gut er dabei aussieht.

Trotzdem gehe ich zu ihm und er nimmt mich in den Arm. Sein unglaublich himmlischer Geruch steigt in meine Nase und er setzt mir einen leichten Kuss auf die Stirn, was meine Haut zum gribbeln bringt.

Lächelnd lösen wir uns voneinander und er flüstert:
"sie ist im Wohnzimmer, aber sollte es dir zu anstrengend werden, gib mir ein Zeichen, und wir verschwinden. Okey?"

Ich schmunzle kurz und nicke daraufhin.

Dann gehen wir in Richtung Wohnzimmer.

"achso Anna" ich drehe mich um.
"sie weiß nichts von dem zwischen uns, und das soll sie auch nicht. Sie will einfach Teil meines Lebens werden, also stelle ich ihr meine beste Freundin vor" flüstert er hektisch, dreht mich um und schiebt mich ins Zimmer.

Ich hab mich dazu entschieden, jetzt immer den Wochentag zu der Überschrift zu schreiben, das macht es für mich als Autor und für euch als Leser einfacher, und verringert einfach Logikfehler.
Fühlt euch geküsst :-*

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