Herzstiche

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Vorab, kurze Info... ich hab das mit den Kapiteln leider nicht geschafft aber ich denke nicht dass das nicht so schlimm ist. Ich hoffe ihr hattet alle ein schönes Silvesterfest und einen guten Start ins neue Jahr...

Das Klingeln das meine Lehrerin unterbricht zaubert mir sofort ein lächeln ins Gesicht und ich packe schnell meine Sachen ein und verlasse den Raum. Weit komme ich aber nicht, da ich von zwei muskulösen Armen an die kalte Wand hinter mir gedrückt werde. Ich ziehe leise die Luft ein, da ich für einen Moment wieder das Bild meines betrunkenen Vaters im Kopf habe, doch um diesen Gedanken los zu werden schüttle ich einmal leicht meinen Kopf bis ich die Stille zwischen mir und meinem Gegenüber breche. "Was willst du jetzt schon wieder, Jonas?" Frage ich genervt und verdrehe meine Augen als ich sehe wie er mein Gesicht genaustens inspiziert. "Ich... ähmmm.... ich wollte fragen... ähhmmm..." stammelt er und versucht sich wieder zu fassen. "Du...ääähhhhmmm.... du wolltest fragen äähhmmm...?" Äffe ich ihn nach.
"Willst du mit mir und den Jungs was essen? Wir wollten so Pizza oder Pommes oder so kaufen?" Wurde ja auch mal Zeit dass er redet... Lass ihn doch, er hat dich was gefragt! "Ich ähhmm...." fang jetzt nicht auch so an! "Ich muss aber nochmal heim, ich habe kein Geld dabei, danach würde aber gehen..." versuche ich meinen Satz einigermaßen locker zu beenden.
Jetzt tippt er mir leicht gegen den Oberarm, und dort breitet sich ein leichtes Gribbeln aus. "Ich bezahle für dich! Also los, du fährst bei mir mit!" Er greift nun nach meinem linken unterarm und ich ziehe scharf die Luft ein und reiße meinen Arm aus seinem Griff. Mein Arm beginnt zu brennen und zu ziehen. Ich versuche den Schmerz zu unterdrücken, doch das führt dazu dass ich beginne zu Zittern, und Jonas mich nun mitleidig und fragend ansieht. "Ich kann auch alleine Laufen!" Gebe ich pampig von mir um zu überspielen was er gesehen hat. Ich kann ja schlecht erzählen dass mein Vater mich geschlagen hat. Er nickt stumm und geht langsam in Richtung Auto.

Ich lasse mich auf dem Beifahrersitz nieder und schalte den Bildschirm meines Handys an. Eine Nachicht von Tante Lauren.
Ich öffne unseren Chat und lese mir die Nachicht ruhig durch.

Hallo Süße,
Ich habe vorhin mit deinem Vater geredet und er meinte dass er sich mit seinen Freunden auf eine 'Geschäftsreise' nach Bayern begibt. Er hat dir genug Geld überwiesen und hat geplant ca. Einen Monat weg zu bleiben.

Soll ich kommen und dir helfen?
Liebe Grüße, deine Tante Lauren♡

Ich tippe als Antwort ein dass wir einfach heute Abend Telefonieren und schnalle mich an. Das Auto wackelt als sich Jonas in den Sitz fallen lässt. Als nächstes hört man wie der Motor des Wagens startet. Herrliches Geräusch! Das stimmt. Ich zucke kurz zusammen bis ich ernst aber ruhig heraus bringe:" Jonas schnall dich bitte an."  "Ich kann fahren, diese Gurte engen eh nur unnötig ein. " gibt er gelassen von sich, doch seine ruhige Art lässt mich böse werden. Das ist mein Ernst! Er soll sich anschnallen! "Jonas schnall dich an!" Gebe ich nun mit festerer und lauterer Stimme von mir. "Mir passiert nichts, also komm doch mal runter." Gibt er gelassen von sich und schaut nachdem er kurz zu mir gespickt hat wieder konzentriert auf die Straße. Ich atme tief ein. " JETZT SCHNALL DICH VERFICKT NOCHMAL AN! DAS IST MEIN ERNST, SCHNALL DICH AN ODER LASS MICH AUSSTEIGEN!" brülle ich jetzt weil ich immer total panisch werde wenn jemand sich nicht anschnallt. Er zuckt anfangs leicht zusammen legt dann aber den Gurt an und schaut mit gerunzelter Stirn auf die Straße. 

Als wir endlich langsamer werden und letztendlich stehen bleiben tauche ich wieder aus meinen Gedanken auf.
Ich ziehe erschrocken die Luft ein.
"Jonas ich muss heim! Ich habe meine Sachen für die Klassenfahrt morgen noch gar nicht gepackt!" Schreie ich schon fast hysterisch.
Dafür ernte ich einen fassungslosen Blick, und ein darauffolgendes Schmunzeln von ihm. "Es ist mein Ernst, bring mich heim!"

Also startet Jonas den Motor wieder und fährt mich nach hause, und bleibt vor der Haustür stehen und steigt aus.

Warte was?! Warum steigt er aus? Er will doch nicht mitkommen?
Also mir würde es gefallen, hehe.
Dich hat aber niemand gefragt!
"Warum steigst du aus?" Frage ich fassungslos. "Du sagtest du isst mit mir Pizza und wenn wir nicht zur Pizza können kommt sie halt zu uns. Und bevor du versuchst zu wiedersprechen, ich hab dein Handy, also würde ich mir überlegen ob du mich wegschickst..." erklärt er mit einem breiten Grinsen.  Ich taste mich sofort nach meinem Handy ab, und schaue zu meinem Erpresser der es siegessicher hoch hält und in seine vordere Hosentasche gleiten lässt.
Na toll. Jetzt kann ich es mir nicht mal wieder nehmen! Warum denn nicht, hehe..
Weil ich weiß das Wiederstand zwecklos  ist, verdrehe ich nur die Augen und krame den Schlüssel aus meiner Tasche und schließe die große Tür auf.

Zum Glück ist dein Vater nicht da! Ja, zum Glück ist mein Vater nicht da.