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Nach einem langen Nachmittag mit Alli und Jonas bin ich nun auf dem Weg nach Hause, in der Hoffnung dass Layla oder wie sie heißt schon weg ist.
Doch diese Hoffnungen sollten schnell niedergetrampelt werden als ich mich leise ins Haus schleiche und eine laute Frauenlache höre.

Ich will gerade in mein Zimmer huschen, da hat mein Vater mich schon bemerkt und ruft mich.
Er kommt auf mich zu und schiebt mich ein wenig weiter in der Gang.

"Mir ist zu Ohren gekommen, dass du sehr unhöflich zu unserem Gast warst" verblüfft Blicke ich ihn unäubig an.
"DEIN Gast, Vater. Wenn es nach mir gehen würde, wäre sie gar nicht erst in diese Stadt gekommen. So eine arrogante Ziege brauche ich nicht in meinem Leben. Erst spielt sie meine Mutter und dann denkt sie, ich würde ihr gehorchen wie ein Sklave? Also, wenn jemand unhöflich war dann diese Layla! "
" Ayla! Und ich verbiete dir so über sie zu reden "
" Lass mich mal raten, eben als sie so über mich geredet hat, hast du sie schön weiter plaudern lassen oder? Ich bin ja nur deine Tochter, aber das ist dir scheinbar nichts wert, also lass mich einfach"
" Nun red doch keinen Mist du musst dich einfach nur an sie gewöhnen"
" Merkst du das eigentlich? Wie du bewusst meine Fragen und Aussagen übergehst? Also ist sie dir mehr wert. Und das ist okey, aber dann Schlag doch nächstes mal sie, und nicht mich. Verstümmle ihren Körper, nicht meinen, und dann guck ob sie bleibt. Ich weiß dass es nicht so ist. "
" hörst du dir eigentlich selber mal zu?? Hab mehr Respekt vor deinem Vater! Ich gebe dir dein täglich Brot, dein Bett und sogar dein Auto, und alles was du machst, ist dich zu beschweren. "
" als ob dir ein Auto bei deinem Reichtum weh tun würde. Lass mich in ruhe jetzt. Du kannst dir gerne eine neue Frau suchen, das wird dir gut tun. Aber dann such auch eine Frau, und keine perfekte Barbie die sich in Wirklichkeit nur für dein Geld interessiert. "

Wutgeladen will ich mich umdrehen, als er nach meinem Handgelenk greift.

Innerhalb von Millisekunden wird aus der Wut die mich bis gerade noch erfüllt hatte pure Angst.

Vor Schmerz zucke ich zusammen, und vor Angst entreiße ich ihm meine Hand und trete ein paar Schritte zurück.

Auch sein Blick ändert sich, als er merkt dass ich wirklich Angst vor ihm habe. Aus dem Zorn von gerade wird augenblicklich Scham und Mitleid. Und noch etwas, ist das etwa Schmerz?

Ich schüttle nur den Kopf und verschwinde in mein Zimmer.

HerzsticheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt