Chapter 30

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P.o.v Madison

Als der Wagen anhält und wir aussteigen, brauche ich einen Moment, um zu realisieren, dass ich wirklich hier bin. Ich wusste schon, dass es ein Meeting von zwanzig großen Firmen Amerikas ist, trotzdem übertrifft die Größe der Veranstaltung jede meiner Vorstellungen. Ich sehe fast keinen Quadratmeter auf dem nicht mehrere Menschen stehen. Ich bin sehr nervös und habe jetzt schon Angst mich zu verlaufen. Wenigstens sind keine Journalisten anwesend, die dauerhaft Fotos machen, weil man nur mit einem Ausweis reinkommt, den wir am Anfang bekommen. Ein Angestellter des Geländes bringt uns zu einem Seiteneingang, damit wir uns nicht durch das Chaos am Haupteingang kämpfen müssen und schneller zu unserem Saal kommen.

Man sollte meinen, ich würde mittlerweile mit der Größe dieser Veranstaltung klarkommen, tue ich allerdings nicht. Der Saal in dem wir ankommen hat mindestens 200 Sitzplätze und viele davon sind schon besetzt. Zum Glück finde ich ziemlich schnell den Bereich von Kingsley Industries, während John sich in die Mitte des Saals begibt. Es sind drei weitere Firmenchefs mit einem Teil ihrer Mitarbeiter anwesend. Die großen Verhandlungen mit allen zwanzig Firmen findet erst am Ende der Woche statt.

Das Meeting besteht hauptsächlich aus Händeschütteln, Reden und Verhandlungen, wobei ich zum Glück nur zuhören muss. Ich bewundere, wie John und die anderen Firmenchefs sich vor diesen ganzen Zuschauern so souverän unterhalten können, als wären sie nur zu viert in diesem Raum. Das wäre auf jeden Fall nichts für mich.

In der Pause ist das Gedränge so groß, dass ich nicht einmal die Chance habe, zu John durchzukommen, würde aber auch so nicht gehen, da er mit den anderen Chefs essen wird. Also lasse ich mich von der Menge mittreiben und gelange so in die Essens-Gegend. Es gibt so viele Stände , dass ich gar nicht weiß, was es an jedem einzelnen genau gibt. Ich entscheide mich für einen Salat, der zu einem Reisgericht gehört. In der langen Schlange komme ich mit ein paar Mitarbeitern von anderen Firmen ins Gespräch, so dass ich die Pause nicht allein verbringen muss und es entstehen nette Gespräche. Da einige von ihnen schon mehrmals hier waren, finden wir gut zum Meeting-Saal zurück.

Am Abend bin ich froh, als ich John auf dem Parkplatz wiedertreffe und sein Chauffeur uns ins Hotel zurückbringt. Dort angekommen, essen wir im Restaurant des Hotels, trinken ein Glas Wein und unterhalten uns. John erzählt mir, dass er ziemlich gute Aussichten auf ein Geschäft mit einem der anderen Unternehmer hat. Dementsprechend ist er ziemlich gut gelaunt. Einige Zeit später gehen wir in die Suit zurück.

Während John im Bad ist, ziehe ich mich um und stelle mich mit einem Glas Wein an das Geländer der Dachterasse. Ich beobachte die Lichter der Stadt, die auch um diese späte Uhrzeit noch leuchten und versinke in Gedanken.
Ich zucke zusammen, als sich zwei Arme um mich legen. "Alles gut, Babygirl", flüstert John in mein Ohr und ich bekomme eine Gänsehaut bei seiner Stimme. Trotzdem schaue ich weiter auf die Dächer der Stadt.

"Was ist los, Babygirl? Was beschäftigt dich?", fragt John mich nach einer Weile. "Ich weiß nicht." "Was weißt du nicht?" "Alles. Warum ich jetzt hier bin. Wieso ich das verdient habe. Ich habe nicht wirklich etwas Großes erreicht. Nicht so, wie...du." "Du solltest nicht so denken, Babygirl. Ob es Zufall, Schicksal oder was auch immer ist, weiß ich nicht, aber solltest du nicht glücklich darüber sein? Ich glaube, du musst die Dinge manchmal ein bisschen lockerer sehen und nicht immer so angespannt sein. Das tut dir nicht gut." Er hat damit verdammt nochmal recht. Ich weiß es ja eingentlich selber, aber solche Sachen, will man sich meistens nicht eingestehen, auch wenn sie war sind.

"Es gibt noch mehr, womit ich mir nicht sicher bin, z.B. mit...uns",rede ich leise weiter. Wir schweigen wieder lange Zeit, aber es ist kein unangenehmes Schweigen. Wir stehen einfach nur in der Umarmung da und schauen auf die Skyline. "Hör auf dein Herz, Babygirl", kommt es irgendwann leise von John zurück.

Ich drehe mich um und schaue ihm in die Augen. Meine Hände liegen in seinen und doch will mein Kopf nicht aufhören zu zweifeln. Seine grün-grauen Augen halten die ganze Zeit Blickkontakt und für eine Sekunde, glaube ich, etwas darin zu sehen. Eine Mischung aus Hoffnung und Trauer. In diesem einen Augenblick, merke ich genau, was ich wirklich möchte. Das erste Mal tue ich etwas, dass John überrascht - ich höre auf nachzudenken und küsse ihn.

...

Be my Babygirl [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt