P.o.v. Madison
Am nächsten Morgen habe ich zuerst Angst, dass mein Gedächtnis noch schlechter geworden ist, weil mir der Raum nicht wirklich bekannt vorkommt, aber dann fällt mir ein, dass ich ja bei John bin. Dann kommen die Erinnerungen an den gestrigen Abend und unseren Kuss zurück und ich spüre, wie mein Herz schneller zu schlagen beginnt. Ich muss ihn sehr geliebt haben, bevor...ja bevor was eigentlich? Bisher habe ich dieses Thema noch nicht angesprochen, weil andere Dinge wichtiger waren, aber jetzt interessiert es mich schon. Ich habe ja irgendein Gift bekommen und es waren keine Drogen, also hätte ich mir das ja wohl nicht selbst verabreicht, oder? Und welchen Grund hätte dann jemand, so etwas zu tun? Fragen, die ich mir nicht selbst beantworten kann. Aber vielleicht weiß ja John etwas darüber.
Nachdem ich mich angezogen habe, gehe ich zu ihm in die Küche, wo er gerade Frühstück macht. Er strahlt mich vor Freunde an und küsst mich. Es ist schön ihn so glücklich zu sehen und ich fühle mich bei ihm sehr wohl.
Wir unterhalten uns ein bisschen beim Essen und irgendwann frage ich:" John kann ich dich was fragen?" "Ja klar. Was willst du wissen?", lächelt er mich an. "Also ich habe ja mein Gedächtnis verloren, wegen diesem Gift. Wie ist es dazugekommen? Was ist damals passiert?" Das Lächeln auf seinem Gesicht friert ein:" Ich glaube nicht, dass es gut für deine Psyche wäre, dir das jetzt zu sagen."
"Was? Wieso denn? Was soll denn so schlimmes passiert sein, dass du es mir nicht sagen kannst?" "Glaub mir. Es ist besser für dich."
"Wie willst du wissen, was am Besten für mich ist? Diese Unwissenheit über mein eigenes Leben ist schlimmer als alle Andere", langsam werde ich wütend. "Ich kann verstehen, dass es sich schlimm anfühlt, aber bitte vertrau mir in dieser Sache."
"Wie so sollte es besser werden, wenn du es aufschiebst?" "Es passt einfach gerade nicht. Versteh das doch endlich!"
"Aber natürlich. Wann passt es denn besser in deinen Terminkalender? Nächsten Dienstag, 16 Uhr?"
"So war das doch überhaupt nicht gemeint. Es geht um dich, nicht um mich."
"Gut, du sagst es mir nicht. Hab ich schon verstanden." John sieht aus, als ob er noch etwas sagen will, tut es aber nicht.
Ich bin enttäuscht, weil ich gehofft habe endlich etwas Klarheit zu bekommen. Stattdessen sind nur neue Fragen entstanden.Später fahre ich mit John wieder ins Krankenhaus. Ich habe beschlossen, dass Gegengift zu bezahlen. Was ich allerdings nicht annehmen werde, ist Johns Angebot, es zu bezahlen. Ich werde das mit dem Geld schon selber hinkriegen und ich könnte sowas nicht vom ihm verlangen. Ich weiß, dass er damit nicht einverstanden sein wird, aber in diesen Fall muss er sich nach mir richten.
Im Krankenhaus angekommen muss ich seitenweise Verträge lesen und ausfüllen. Der Hinweis, dass es keine Garantie gibt, dass es funktioniert, den ich immer wieder lese und zu hören bekomme, macht mich schier wahnsinnig. Es wirkt fast so, als wollte man mir auch noch das letzte bisschen Hoffnung nehmen, was ich noch habe.Als ich fertig bin wird mir Blut abgenommen, dann werde ich nach draußen zu John geschickt um zu warten, bis die Ergebnisse für die Dosierung des Gegengifts bestimmt ist. Ich versuche mich etwas zu beruhigen, was aber mit John neben mir nicht wirklich leicht ist. Er ist so angespannt und gestresst, dass er nicht still sitzen kann, die ganze Zeit für ein paar Sekunden auf sein Handy guckt, es wieder einsteckt und es dann wieder herausholt.
Damit macht er mich so verrückt, dass ich es irgendwann nicht mehr aushalte und auf Toilette gehe, um ein bisschen Abstand von ihm zu bekommen. Ich lasse mir kaltes Wasser über die Handgelenke laufen bevor ich wieder langsam zum Wartebereich zurüchgehe.Dort angekommen sehe ich, dass John nicht mehr da ist. Verwundert gehe ich in den Gang zurück. Er ist doch wohl nicht einfach gegangen?
In diesem Moment höre ich laute Stimmen, die aus der Nähe zu kommen scheinen. Ich folge ihnen, bis ich John und einen jungen Arzt sehe. "Was glauben sie eigentlich wie lange das hier noch dauern soll?", schreit John gerade. "Es tut uns wirklich leid, aber die Untersuchung des Blutes braucht seine Zeit. Daran können wir nichts ändern", der Arzt sieht so ängstlich aus, als würde er am Liebsten gleich wegrennen. "Ach ja? Wieviele muss ich ihnen hiervon geben, damit sie sich beeilen? 5? 10?", John zieht ein Bündel Geldscheine aus der Tasche.
"Eine Verkürzung der Untersuchung könnte schwere Folgen verursachen."
"Und falls eine dieser 'schweren Folgen' eintreten sollte, sorge ich persönlich dafür, dass der ganze Laden hier geschlossen wird", seine Stimme scheidet kalt durch die Luft.Ich traue meinen Ohren nicht:" John Kingsley was soll das hier verdammt nochmal werden?" Er dreht sich zu mir um. Der Arzt nutzt die Chance und flüchtet in das Labor zurück. "Madison, ich..."
"Glaubst du, dass sie vorankommen, wenn du sie von der Arbeit abhälst?"
"Nein, ich...hab einfach so Angst um dich. Es ist schrecklich zu wissen, dass es jede Sekunde unwahrscheinlicher wird, dass es wirkt. Was ist wenn es nichts bringt? Was soll ich dann machen?"
Er zittert vor Angst. In diesem Moment wird mir klar, wie sehr er eigentlich mit mir leidet, erinnere ich mich daran, wie schmerzerfüllt mich am letzten Abend angesehen hat. Ich tue das Einzige, was ich für richtig halte. "Ich liebe dich John. Wir schaffen das, zusammen", sage ich, ziehe ihn zu mir und küsse ihn.
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Be my Babygirl [Abgeschlossen]
RomanceIch nehme ihre Arme und drücke sie an die Wand sodass mir ihr Rücken zugedreht ist. Ich raune ihr ins Ohr. ,,Dein Verhalten gefällt mir zur Zeit ganz und gar nicht, Babygirl. Du bist frech zu mir. Ich glaube ich muss dir noch beibringen wie du dic...