Chapter 57

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P.o.v. Madison

Ich sehe ihm eine Weile beim Schlafen zu, bevor ich das Licht ausmache und mich an ihn kuschele. Trotzdem kann ich nicht einschlafen, weil mir einfach noch zu viele Gedanken im Kopf herumschwirren. Das ich weiß, dass ich den Kuss nicht wollte, vermindert die Schuldgefühle kein bisschen. In letzter Zeit geht eindeutig zu viel schief.
Später erwische ich mich bei dem Gedanken, dass John Jackson hoffentlich nicht so übel hingerichtet hat. Er würde ihn doch nicht wirklich umbringen, oder?
Die ganzen unbeantworteten Fragen und Gedanken machen mich dann doch irgendwann müde und ich falle in einen nicht sehr tiefen, unruhigen Schlaf.

Das führt dazu, dass ich mich am nächsten Morgen fühle, als hätte ich gar nicht geschlafen und erst nach der ersten Tasse Kaffee überhaupt geistig anwesend bin. Während ich auch noch eine Tasse für John mache, kommt er in die Küche. "Guten Morgen Babygirl", er zieht mich an sich und küsst mich,"wie geht es dir?"
"Es geht schon." Es muss gehen. Er sieht mich mitleidig an:" Hör zu, du kannst gerne zu Hause bleiben, wenn du möchtest." "Nein auf keinen Fall. Ich muss mich irgendwie ablenken", widerspreche ich. "Es gibt da aber ein Problem: ich habe ein Meeting außerhalb und werde den ganzen Tag nicht da sein. Ich glaube, ich werde es besser absagen." "Nein geh schon hin. Wir wissen beide, das es zu wichtig ist, um es abzusagen."
"Das gefällt mir nicht. Lass mich dich wenigstens hinfahren."

Dieses Angebot nehme ich natürlich an und schon kurze Zeit später sind wir im Auto auf dem Weg zum Büro. Die Stille im Auto wird nur vom Radio unterbrochen, das irgendwelche Lieder laufen lässt, die ich nicht kenne. Trotz des Berufsverkehrs kommen wir relativ schnell zum Zielort.
"Pass auf dich auf Babygirl und wenn irgendwas ist, rufst du sofort an", John sieht mich eindringlich und besorgt an. "Werde ich, Daddy", antworte ich, gebe ihm einen Kuss auf die Wange und steige aus.
Im Büro kann man sich wirklich gut ablenken, denn an Bergen von Arbeit mangelt es hier ja nie. Zum Nachdenken über etwas anderes bleibt mir auf jeden Fall keine Zeit mehr.

Gegen 20:00 Uhr mache ich schließlich Schluss, fahre den Computer runter und räume die letzten Sachen weg. Dann nehme ich meine Tasche und meine Jacke und gehe durch die Tür.
Ich bin kaum richtig aus dem Raum raus, als mir eine Hand auf den Mund gepresst wird und ich nach hinten gezogen werde. Ich versuche mich zu befreien, aber der Griff ist zu fest und es bringt mir nichts, mich zu wehren.
Plötzlich wird mir ein Gegenstand in den Rücken gedrückt. Fuck. Ist das...eine Pistole?
Ich höre auf der Stelle auf, mich zu bewegen. Mein Herz bleibt stehen, als mir eine Stimme ins Ohr flüstert.

"Du wirst jetzt gleich ganz brav und unauffällig mit mir nach Draußen gehen. Kein Geschrei, keine Fluchtversuche. Ansonsten wirst du es bitter bereuen. Habe ich mich da klar ausgedrückt?" Das ist eindeutig Jacksons Stimme. Ich nicke.
Die Hand wird von meinem Mund genommen. Die Pistole bleibt dort, wo sie ist.
Er schiebt mich vorwärts. Ich drehe mich nicht um und sage nichts. Wir gehen zu den Fahrstühlen. Jackson steckt die Pistole in seine Jacke, sodass man sie nicht sieht, er sie aber jederzeit ziehen kann. Ich zweifle nicht daran, dass er sie benutzen würde.
Wir durchqueren das Foyer. Es ist voller Menschen, die an uns vorbeilaufen. Und doch sehen sie nicht, was hier wirklich passiert. Ich muss fast schon über diese absurde Situation schmunzeln. Das hier ist so surreal. Eine seltsame Ruhe breitet sich in mir aus.

Wir verlassen das Gebäude und überqueren die Straße,laufen auf dem Gehweg entlang. Auch hier begegnen wir dutzenden, unwissenden Menschen.
Wir kommen bei einem Auto an. Jackson öffnet die Hintertür. "Rein da",sagt er knapp und ich gehorche. Er schließt die Tür hinter mir, geht zur Fahrertür und steigt ebenfalls ein. Er macht sich an irgendetwas zu schaffen.
Ich sehe von hinten nicht, was er macht und ich bemühe mich auch nicht, es zu sehen.
Muss ich auch nicht. Er dreht sich zu mir nach hinten und drückt mir ein Tuch aufs Gesicht. "Chloroform?", schon bevor ich den Gedanken überhaupt richtig zu Ende gedacht habe, bin ich weg und versinke in Schwärze.

Da hat er sie jetzt wohl. 😬

Be my Babygirl [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt