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''Nimm das zurück! '' In den letzten dreissig Minuten hat mich Yoongi mehrfach als Streber betitelt und mir vorgeworfen ein zu geregeltes Leben zu führen. Ich brauche Regeln im Leben, nach denen ich leben kann. Diese geben mir eine gewisse Sicherheit. ''Niemals. Fehlen nur noch die Brille und Hosen, welche du dir bis zum Hals ziehst. '' Auch wenn ich gerne zur Schule gehe und fleissig lerne, würde ich mich noch lange nicht als Streber ansehen. ''Einen guten Abschluss haben zu wollen, macht dich noch lange nicht zu einem Streber, Yoongi. Es war schon immer mein Wunsch das Tanzen zu meinem Beruf zu machen. Kunst und Tanz, hauptsächlich Tanz, das ist schon seit Jahren meine Leidenschaft und meine grosse Liebe. Also werde ich alles daran setzen einen guten Abschluss zu machen. '' Stolz auf mich selbst sehe ich ihm mit einem festen Blick an und klopfe mir innerlich auf meine Schultern. Ich bin ein vorbildlicher Schüler, wenn wir das mit dem Schwänzen morgen weglassen, ich stehe bei fast jedem Fach ganz oben. ''Da haben wir ja fast etwas gemeinsam Kleiner. '' Ich lege meinen Kopf etwas schief. ''Meinst du das Zeichnen? '' Yoongi nickt und holt einen Ordner heraus. ''Ich habe auch sehr früh mit dem Zeichnen angefangen, von Tag zu Tag wurde es mehr zu einem Teil von mir. Hier drin sind meine ersten Zeichnungen bis zur Eröffnung meines Studios. '' Ich erhebe mich und gehe zu ihm um den Schreibtisch. Seine Augen glänzen als er durch den Ordner blättert und mir die verschiedensten Bilder zeigt. Von schwarz- weiss Zeichnungen bis über die buntesten Kunstwerke, ist alles dabei. Dieser Junge hat so viel Talent und ich bin so froh, dass er es geschafft hat seinen Traum zum Beruf zu machen. ''Selbst deine allererste Zeichnung ist atemberaubend, Yoongi. ''
Als er den Ordner schliesst, wende ich mich der Wand zu an der diese Zeichnung hängt mit dem Grabstein und der wunderschönen Blume. ''Wirst du mir verraten, was für eine Bedeutung diese Zeichnung für dich hat? '' Einige Sekunden ist es still, ehe ich den Stuhl höre, welcher sich bewegt und auf einmal den Atem des Schwarzhaarigen an meinem Nacken spüre. ''Nein. '' Ein einziges Wort und doch sagte es so viel mehr aus als bloss ein Nein. Seine Stimme ist fest aber dennoch könnte man meinen eine gewisse Traurigkeit schwingt darum mit. Ich akzeptiere seine Antwort, würde ihm ja auch nicht einfach so etwas von mir verraten, was mich in meinem Inneren so sehr beschäftigt. ''Das ist schon in Ordnung, du musst nichts erzählen was du nicht willst. '' Ich drehe mich etwas zu schnell um, merke nicht, dass er noch immer direkt hinter mir steht. Nun sind wir uns so nahe, dass sich unsere Nasen fast berühren. Doch keiner bewegt sich, mein Rücken berührt die kalte Wand und ich schaudere leicht. Mein Blick jedoch ist gefangen von seinem, fühle mich so als ob mein Körper vergessen hat wie man sich bewegt. Seine Hände pinnen sich an die Wand, stützen sich ab direkt neben meinem Kopf. Ich getraue mich kaum zu atmen, er bewegt sich immer näher zu mir bis er vor meinem Ohr halt macht. ''Wie gerne ich doch von deinen so vollen Lippen kosten würde. '' Wenn ich vorhin schon dachte ich könnte nicht mehr atmen, so habe ich jetzt definitiv ein Sauerstoffproblem. Er blickt mir wieder in die Augen und wieder bin ich gefangen in diesen. Er ist nicht der einzige der kosten will. Mein Blick wandert zu seinen Lippen und automatisch befeuchte ich die meine. Ich verzehre mich schon fast danach ihn küssen zu dürfen.

''Dann tu es. '', hauche ich und ehe ich mich versehe liegen Yoongis Lippen auf meinen. In mir explodiert ein Feuerwerk an Emotionen. Verliere ich hier wirklich gerade meinen ersten Kuss an einen tätowierten Bad Boy, für welchen ich doch früher niemals geschwärmt hätte. Doch es fühlt sich so gut an, so richtig. Meine Hände verschränke ich hinter seinem Nacken und ich lasse mich einfach von seinen Lippen führen. Ein wohliges Seufzen verlässt meine Kehle und Yoongi nutzt dies als Chance, mit seiner Zunge in meinen Mund einzudringen.
Ist das hier richtig? Sollte ich ihn wirklich so küssen, wie ich es gerade tue? Wahrscheinlich nicht, am Ende werde ich es wohl noch bereuen. Also stemme ich meine kleinen Hände etwas gegen seine harte Brust, um so etwas Abstand zwischen uns zu bringen. Ausser Atem und mit bestimmt geschwollenen Lippen sehe ich ihm ins Gesicht. Verdammt, er sieht verboten gut aus. Und will man nicht immer das Verbotene, das Gefährliche? Es ist ein Reiz, man will es ausprobieren bloss um am Schluss in irgendeiner Art verletzt zurückzubleiben. Dennoch würde man es immer wieder genau so machen. Mein Gegenüber nimmt meine Hand in seine und führt mich zur Couch, wo er mich hinlegt und mich zudeckt. Ich glaube ich werde kein Wort über diesen Kuss verlieren und doch bereue ich ihn nicht im Geringsten.      

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and i oop-

Under my skinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt