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''Du musst mitkommen. '' Mein bester Freund bearbeitet mich schon seit heute Morgen um mir ein Ja zu entlocken. Doch bleibe ich hartnäckig, habe wirklich keine Lust auf diese dumme Party zu gehen welche sein ach so toller Freund veranstaltet. Erstens mag ich solche Dinge nicht, selbst wenn ich es mehr als genossen habe, als ich mit Yoongi im Club war und da wären wir auch schon beim zweiten Grund; Yoongi.
Ich will ihm nicht begegnen auch wenn ich es immer wieder betont habe, dass ich mir das zurückholen muss was ich wirklich will. Verdammt, ich bin nichts anderes als ein Feigling und habe Angst erneut abgewiesen zu werden von ihm. Ich meide Wege und Orte wo ich ihn antreffen könnte und ich gehe natürlich auch nicht mit, wenn Tae und Jin ins Studio gehen. Alles was ich tue sind tanzen und lernen, so wie ich es früher immer getan habe. Doch egal wie oft ich tanze und mich versuche abzulenken, indem ich meine Nase in meine Schulbücher stecke, so fehlt mir was und diese Leere in meiner Brust ist mir schmerzlich bewusst.
''Jimin, du musst mitkommen. Bitte! '' Taehyung hüpft vor mir auf und ab und hat seine Lippe vorgeschoben und sieht mich schmollend an. ''Du weisst ganz genau warum ich nicht auf diese Party gehen werde. '', sage ich bestimmt und betonne das Nicht noch etwas mehr als den Rest. ''Aber Chim, du kanns ihm nicht ewig aus dem Weg gehen. Warst es nicht du welcher mir immer wieder gesagt hat wie sehr du ihn vermisst und du ihn fragen willst, warum er sich so verhält wie er es tut? '' Ja das habe ich, immer wieder unter Tränen der Verzweiflung aber auch der Wut habe ich meinem besten Freund die Ohren voll gejammert. ''Dann tu es nicht für dich, sondern für mich. Es wäre mir wichtig, wenn mein bester Freund auch dabei wäre. '' Mein Blick huscht zu Tae rüber, welcher mich mit einem süssen Lächeln ansieht. Ergeben stosse ich die Luft aus und lasse meine Schultern hängen. ''Na gut, aber ich werde nicht lange bleiben, verstanden?! '' Etwas genervt gehe ich weiter, aber als der braunhaarige wieder wie ein Verrückter anfängt rum zu hüpfen, ziehen sich meine Mundwinkel dennoch etwas in die Höhe. Wie könnte ich ihm auch einen Wunsch abschlagen.

An der Kreuzung verabschieden wir uns, da ich mich tatsächlich um einen Job beworben und diesen auch recht einfach bekommen habe. Dem Leiter des Studios haben meine Künste wohl oder übel gefallen und so kam es, dass ich vier Mal die Woche Tanzunterricht gebe. Heute ist es bereits meine zweite Woche in der ich den Kurs leite und ich muss sagen ich liebe es. Tanzen ist meine Leidenschaft, ob ich es nun für mich alleine mache oder ich anderen etwas beibringe. Schnellen Schrittes gehe ich also zum Tanzstudio, dort angekommen stosse ich die Tür auf und sechs Teenager drehen ihre Köpfe in meine Richtung. ''Hallo Jimin! '', rufen alle im Chor und ich grüsse sie zurück. Sie sind alle im alter zwischen vierzehn und sechzehn und sehr motiviert neues zu lernen. Zu Beginn wollte ich wissen, was sie dazu bewegt um tanzen zu wollen und ich muss sagen ihre Antworten haben mich mehr überrascht als gedacht. Alle haben das gleiche Ziel; Ihre Leidenschaft auszuleben und irgendwann auf einer Bühne zu stehen. Ein kleines Lächeln erscheint auf meinen Lippen, als ich mich daran zurückdenke, wie ihre Augen gefunkelt haben als sie über das Tanzen gesprochen haben.
Schnell ziehe ich meine Schuhe aus und hole mein Handy aus dem Rucksack um es mit der Stereoanlage zu verbinden. Als dies geschafft ist drehe ich mich zu meinen Schülern um. ''Hallo zusammen, heute stehen neue Übungen auf dem Plan. Wie ihr bereits wisst ist eine gute Haltung das A und O. '' Als ich rede hören sie mir Aufmerksam zu und wiederholen alle Übungen die ich ihnen zeige. Hier fühle ich mich einfach wohl, an diesem Ort an welchem ich tanzen kann bin ich genau richtig.

Neunzig Minuten später verlasse ich das Tanzstudio und mache mich auf den Weg zu Tae. Dieser ist aber nicht zuhause, sondern bereits schon bei Jungkook um ihm bei einigen Dingen zu helfen, dass ist zumindest das was er mir geschrieben hat.
Angekommen gehe ich erstmal duschen um mir den Schweiss vom Körper zu waschen. Eigentlich macht mir dieser Schweiss nichts aus, viele fühlen sich oftmals unwohl nach dem Training und wollen sofort duschen gehen, doch ich finde es gibt mir die Bestätigung für meine harte Arbeit. Deshalb gehe ich meistens erst zuhause. Mit diesen Gedanken steige ich wieder aus der Dusche und stelle mich mit nur einem Handtuch um meine Hüften vor Taehyungs Kleiderschrank. Was soll ich anziehen, dieser Junge hat wirklich einen Haufen von Kleidern. Ich habe wirklich keine Lust dahin zugehen also muss ich mich auch nicht aufbrezeln, deswegen entscheide ich mich bloss für eine schwarze Jeans und einen schwarzen oversized Pullover. Dieses Outfit runde ich mit Silberschmuck ab, in meine Haare kommt etwas Gel und fertig bin ich. Der Wecker auf dem Nachtisch sagt mir, dass es bereits neun Uhr ist und ich mich wohl oder übel auf den Weg machen muss.

Ich habe mich entschlossen zu laufen, auch wenn der Weg eine halbe Stunde beträgt und mit der Bahn nicht mal zehn Minuten. Ja, ich will es hinausschieben, weil ich weiss das ich auf dieser Party Yoongi treffen werde. Was soll ich sagen, wenn wir uns gegenüberstehen? Wird er mich wie Luft behandeln, oder in seinen Worten wie ein Fremder? Tränen brennen in meinen Augen und ich blinzle einige Male um sie gleich wieder zu vertreiben. Meine Gedanken sind so verwirrend und machen überhaupt keinen Sinn. Ich will ihn sehen, gehe ihm aber konstant aus dem Weg. Ich will ihn zur rede stellen aber finde keine Worte welche ich ihm sagen könnte. Ich habe Angst diese Kälte, welche mir alleine gilt, erneut in seinen Augen zusehen. Doch es bleibt mir nichts anderes übrig, ich habe zugestimmt zukommen, also muss ich da durch. Wie Tae es gesagt hat, auf ewig kann ich ihm nicht aus dem Weg gehen.

Under my skinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt