Jimin
Ich ging raus, um ihnen ihren Freiraum zu lassen. Sie haben sich viel zu erzählen und ich sah in den Augen seiner Mutter, wie sehr sie ihn vermisst hatte, wie froh sie ist, dass er endlich diesen Schritt auf sie zugekommen war. Spätestens da war mir klar, dass ich nur stören würde und deshalb zog ich mich auf den Flur zurück, wo ich nun still an der Mauer lehne. Ich hoffe sie können sich aussprechen und einander verzeihen, so wie ich es mir für Yoongi wünsche. Er soll Frieden schliessen mit seiner Vergangenheit und so ein neues Kapitel aufschlagen in welchem er hoffentlich glücklich wird.
Yoongi sagen zu hören wie glücklich er ist, das würde ich mir wünschen. Ein kleines Lächeln ziert meine Lippen, während mein Blick noch immer auf die gegenüberliegende Tür gerichtet ist. Da schon etwas Zeit verstrichen ist und es nicht den Anschein macht, dass er bald rauskommt, beschliesse ich einfach vorne im Eingangsbereich zu warten.Meine Gedanken schweifen ab zu meinen Eltern. Yoongi ist gerade dabei das Richtige zu tun und so vielleicht ein kleines Stückchen weiter zu kommen, während ich noch immer an Ort und Stelle stehe und vergebens darauf warte, dass meine Eltern mir entgegenkommen. Vielleicht sollte ich es langsam einfach akzeptieren, mir neben der Schule noch einen Nebenjob suchen um mir so ein eigenes, kleines Apartment leisten zu können. Dies wird stressig, doch bleibt mir nichts anderes übrig und ich glaube daran, dass ich dies unter einen Hut bringen kann. Ich könnte ja auch Tanzstunden geben, so wäre es überhaupt nicht schlimm noch zusätzlich zu arbeiten. Aber zuerst hat Yoongi Vorrang, zuerst will ich für ihn da sein und dann stelle ich mich meinen Dingen. Für mich ist es wichtiger, dass er glücklich ist, als das ich dieses Gefühl erlebe. Doch verspüre ich bereits so etwas wie Glück, es flackert immer ganz kurz auf wann immer er lacht oder seine Hand meine Wange berührt. Ist Liebe Glück? Ich liebe ihn aber tut er das auch? Verspürt man nicht erst Glück, wenn die eine Person welche man liebt, diese Liebe erwidert?
Schon wieder raucht mein Kopf, vor lauter Gedanken welche sich zu überschlagen scheinen. Meine Finger gleiten einige Male durch meine Haare und ich lehne mich zurück und lege meinen Kopf gegen die Wand. Ich hoffe ich finde den Mut um dem schwarzhaarigen gegenüber zu treten und ihm direkt in seine Augen zu blicken und ihm zu gestehen wie ich fühle. Fällt es ihm denn nicht auf, bin ich wirklich nicht so auffällig wie ich denke?
Ein lauter Knall lässt mich zusammenzucken und auch die nette Dame am Empfang, sieht erschrocken hoch. Das war definitiv eine Tür die laut ins Schloss fiel. Mein Blick ist auf den langen Flur gerichtet und mit jeder Sekunde die verstreicht, erkenne ich die anfangs vage Silhouette und sehe dann Yoongi. Er betritt die Eingangshalle, beachtet die alte Dame nicht welche seinen Namen sagt und steuert den Ausgang an. Sofort springe ich auf und gehe ihm hinterher. Was ist wohl passiert, warum ignoriert er auch meine Rufe? ''Yoongi, warte doch. '', doch auch das scheint ihn nicht zu interessieren, er kramt den Autoschlüssel hervor und öffnet die Fahrertür. Bevor er jedoch einsteigen kann, schaffe ich es ihn an der Hand zu packen und ihn so von seinem Tun abzuhalten. ''Yoongi was ist los, rede mit mir. '' Sein Blick ist mit solch vielen Emotionen verschleiert, ich kann einfach nicht deuten was in ihm vorgeht, doch seine Wut ist greifbar. Mit einem Ruck entzieht er mir seine Hand und starrt mich mit leerem Blick an. ''Fass mich nicht an. '', zischt er und bei der Kälte welche in diesen Worten mitschwingt, breitet sich eine Gänsehaut in mir aus. Sofort lege ich meine Arme um mich selbst. Was ist geschehen in dieser Zeit, in der er sich mit seiner Mutter unterhalten hatte. ''Was soll das Yoongi? '' Meine Stimme zittert und meine Augen suchen irgendein Zeichen warum seine Wut auf mich gerichtet ist. Mein Gegenüber schliesst kurz seine Augen und als er sie wieder öffnet stockt mir der Atem. Sie sind dunkel und leer, kein Funkeln mehr, kein Leben mehr in ihnen. ''Wir haben uns nichts mehr zu sagen, verschwinde und trete mir nie wieder unter die Augen. '' Nein, das meint er doch nicht ernst. Nervös lache ich auf und sehe ihn geschockt an. Sofort greife ich nach seiner Hand. ''Yoongi, sag das nicht. Das meinst du doch nicht er-. '' Mit einer einzigen Bewegung schubst er mich zurück so dass ich ins straucheln komme und drohe auf den Asphalt zu knallen. Tränen der Verzweiflung brennen in meinen Augen und ein extremer Schmerz zieht sich durch meine Brust. ''Das ist mein verdammter ernst! '', brüllt er. ''Du Park Jimin hast mir nie etwas bedeutet und wirst es auch nie. Lebe dein Leben und ich lebe meines. Ab Heute sind wir nichts weiter als Fremde. '' Noch ein letztes Mal wandert sein Blick über mein Gesicht, seine Augen blitzen auf ehe sie wieder völlig dunkel werden. ''Yoongs... '' Nun brechen meine Tränen aus und auch meine Schluchzer kann ich nicht unterdrücken. Wie durch Nebel sehe ich bloss noch wie das Auto um die nächste Ecke biegt und aus meinem Blickfeld verschwindet.
Was ist bloss geschehen?---------------
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Wenn ihr jemanden braucht zum reden, dann könnt ihr mir schreiben.
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Under my skin
FanfictionYoongi ist Tätowierer mit Leidenschaft und ein Adrenalin- Junkie. Er ist ganz bestimmt kein Vorbild, denn Drogen bestimmen sein Alltag. Jimin hingegen ist der Vorzeige- Student schlechthin. Er liebt ein geregeltes Leben. Was ist, wenn zwei Welten k...