Jimin
Meine Wange brennt auch noch, als wir nachhause fahren. Im Auto herrscht eisige Kälte, was ich sowieso schon kenne. Aber geschlagen hatte er mich noch nie, hätte es auch niemals von ihm gedacht. Stumm schaue ich aus dem Fenster. Was wohl mit Yoongi ist? Ich fand es süss wie er mich beschützt hatte, auch wenn er eigentlich derjenige war, der mich in diese Situation gebracht hat. Tatsächlich bereue ich es in seine Welt gewollt zuhaben, aber nun bin ich mitten drin und komme da nicht mehr raus. Ein Teil von mir will auch gar nicht aus seiner Welt entfliehen, ein Teil von mir will seine Welt, auch zu meiner machen, selbst wenn dieser Teil von mir weiss, dass seine Welt alles ist, was ich jemals verabscheut habe.
Im Haus wartet meine Mutter schon auf uns und ihr strenger Blick durchbohrt mich regelrecht. ''Haben wir dich so erzogen Jimin? '' Ich hebe meinen Kopf und schaue sie kalt an. ''Ich weiss nicht Mutter, habt ihr mich denn überhaupt erzogen? '' Mein Vater erhebt seine Hand erneut und sein Gesicht ist Wutentbrannt. ''Wie redest du mit deinen Eltern? '' Etwas in mir hat sich geändert, es ist als ob ein Schalter umgelegt wurde. In mir herrscht Leere und in meinen Augen spiegelt sich keine einzige Emotion. Über all die Jahre haben sie sich nie für mich interessiert und jetzt auf einmal, weil ich verhaftet wurde? Ich könnte ihren Ruf zerstören, ihre Karriere ist ihnen ja wichtiger. ''Könnt ihr euch mit gutem Gewissen, meine Eltern nennen? '' Meine Stimme tönt monoton und ich erschrecke ab mir selbst wie gleichgültig ich töne. Meine Mutter blickt mich entsetzt an und mein Vater hat seine Augenbrauen in die Höhe gezogen. ''Wart ihr seit Taemins Tod je einen Tag für mich da gewesen, habt ihr euch überhaupt jemals Gedanken gemacht wie es mir damit gehen könnte? Ihr habt einen Sohn verloren, ja, aber auch ich habe ihn verloren, meinen Bruder. Seht ihr denn nicht das ihr noch einen Sohn habt? Seid ihr stolz auf mich? Ihr lebt euer Leben, verschanzt euch in eure Arbeit und blendet völlig aus das ich noch existiere! ''
Ohne auf eine Antwort zu warten, die sowieso nicht kommen würde, stürme ich hoch und packe ein paar Klamotten zusammen. Da sie noch länger hierbleiben werden, werde ich zu Tae gehen. Hier halte ich es nicht länger aus. Alles zusammen gepackt gehe ich wieder runter, um fest zu stellen, dass meine Eltern nirgends mehr aufzufinden sind. Nicht einmal die Mühe haben sie sich gemacht, mir hinterher zu kommen oder auf mich zu warten um mit mir zu reden. Die Erkenntnis, ihnen wirklich so egal zu sein, trifft mich doch härter als gedacht. Ich wusste es schon lange, aber es noch einmal so deutlich zu spüren tut weh.Es ist mitten in der Nacht und ich wette Tae ist nicht mehr wach. Ich kann also nicht einfach bei ihm klingeln und fragen ob ich bei ihm pennen darf. Also gehe ich zum Friedhof, ich weiss für andere gruselig zu dieser Uhrzeit, für mich aber das Normalste der Welt. Der Friedhof war mehr mein Rückzugsort als mein Haus es jemals war. Ich stelle meine Tasche ab und knie mich vor das Grab meines Bruders. Tränen laufen nun unaufhaltsam über meine Wangen und ich stelle fest, dass ich in letzter Zeit doch tatsächlich fast gar nie geweint habe. Aber nun kann ich es nicht zurückhalten, zu viel ist Heute passiert. Ich habe zwei verbotene Dinge getan und mich dabei mehr als gut gefühlt. Eigentlich sollte ich mich von Yoongi fernhalten, er ist kein Umgang für mich und doch kann ich das nicht. In diesen Wochen habe ich mehr erlebt und mich besser gefühlt, als in meinem ganzen Leben. Also warum sollte ich dies aufgeben.
Nach einer Zeit stehe ich auf und laufe durch die Strassen. Ich mag die Dunkelheit aber ich hasse es alleine in dieser zu sein. Sie beruhigt und verängstig mich zugleich. Meine Füsse tragen mich durch Seoul, bis ich schliesslich halte. Vor mir erstreckt sich das Studio. Ohne es überhaupt zu merken oder es zu wollen, bin ich hier gelandet, weil ich mich hier am wohlsten fühle. Im inneren des Studios brennt Licht, also ist Yoongi hier, wie ich es insgeheim doch gehofft habe. Zögerlich klopfe ich an die Scheibe und warte bis Yoongi kommt und mir öffnet.
Einige Sekunden verstreichen, ehe er mir öffnet, in bloss seinen Boxershorts und seinem Tanktop. Er sieht mehr als gut aus und in mir bildet sich das Verlangen. Ablenkung könnte ich gut gebrauchen, muss irgendwie meine Gedanken abschalten und mich fallen lassen können.
''Jimin. '' Seine Stimme verpasst mir eine Gänsehaut und als meine Augen auf seine Treffen, ist es um mich geschehen. Ich stosse ihn, ohne ein Wort zurück in den Laden, schliesse die Tür hinter mir und presse meinen Körper an seinen, ehe ich die Distanz zwischen unseren Gesichtern verringere und ihm meine Lippen auf seine lege.
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Under my skin
FanfictionYoongi ist Tätowierer mit Leidenschaft und ein Adrenalin- Junkie. Er ist ganz bestimmt kein Vorbild, denn Drogen bestimmen sein Alltag. Jimin hingegen ist der Vorzeige- Student schlechthin. Er liebt ein geregeltes Leben. Was ist, wenn zwei Welten k...