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Schon von draussen hört man die Musik und je näher ich dem kleinen Haus komme, desto lauter wird sie. Jungkook wohnt also in einem Haus, was mich vermuten lässt, dass er höheren Standard mag und es auch gerne zeigt was er hat. Angefangen bei seinem Auto, welches er so abgöttisch liebt. Vor der Tür komme ich zum stehen und überlege mir zu klingeln, doch hört das überhaupt jemand? Glaube kaum, aber einfach so eintreten? Die Entscheidung wird mir recht schnell abgenommen, als jemand die Tür aufreisst und hinaustreten will. Erschrocken taumle ich einige Schritte zurück und hebe meinen Blick, welcher auf niemand anderen als auf Yoongi trifft. Meine Augen weiten sich kaum merklich und wie aus dem Nichts habe ich das Gefühl nicht mehr atmen zu können. Auch wenn ich Angst habe ihm direkt ins Gesicht zu blicken, so tue ich es dennoch, zu gross ist das Verlangen seine wunderschöne Gestallt zu betrachten.
Seine Frisur ist ein wenig unordentlich, so als ob er sich mehrmals durch die Haare gefahren ist und seine Wangen sind ein wenig gerötet, da es im inneren des Hauses bestimmt heiss ist. Es könnte jedoch auch vom Alkohol herrühren, den er wahrscheinlich bereits intus hat. Als er nach einigen Sekunden realisiert, dass jemand vor ihm steht, hebt er den Kopf und blickt mich direkt an. Doch als er mich sieht überziehen seine Augen wieder diese Eiseskälte. Ohne ein Wort zu sagen, steckt er sich eine Zigarette zwischen seine Lippen und geht an mir vorbei, so wie ein Fremder.

Ab Heute sind wir nichts weiter als Fremde.

Wieder einmal mehr hallen diese Worte in meinem Kopf wider, sie hängen schwer an meinem Herzen und meine Augen brennen. Schon das reicht mir um wieder umzudrehen und mich in meinem Bett zu verkriechen, doch da mache ich die Rechnung ohne Hobi. Denn dieser läuft gerade an der weit offenstehenden Türe vorbei und erblickt mich. ''Oh hey Jimin, was stehst du denn da so rum. Komm rein. '' Und schon werde ich im Arm ins innere gezogen, wo mich tatsächlich eine Hitze begrüsst, gepaart mit Rauch, Schweiss und einer Menge Leute welche sich unterhalten oder sich im Rhythmus der Musik bewegen. ''Hey Hoseok, dich hätte ich hier nicht erwartet. Bist du nicht bei Sunmi geblieben? '' Mein Gegenüber beugt sich etwas vor bevor er spricht. Die Musik ist einfach zu laut. ''Sie wollte, dass ich gehe. Sie meinte ich solle Zeit mit meinen Freunden verbringen und hier bin ich. '' Er grinst mir entgegen und man sieht ihm an, dass er bereits einiges getrunken hat.

Zusammen bahnen wir uns einen Weg ins Wohnzimmer, welches mit einer offenen Küche ausgestattet ist. Hobi lässt den Ärmel meines Pullovers wieder los an dem er mich die ganze Zeit festgehalten hatte, als wir bei der Couch ankommen. Auf dieser sitzt Jungkook und in dessen Armen mein bester Freund, welcher seinen Kopf gegen die Brust seines Freundes geschmiegt hat. Neben ihm sitzen Namjoon und Jin, sie haben ihre Hände ineinander verschränkt und reden miteinander. Meine beiden Freunde sehen so glücklich aus, was ich ihnen aus tiefstem Herzen gönne. Und doch stehe ich hier in mitten einer Menschenmasse und will einfach nur weinen. Hier drin ist es unglaublich warm und trotzdem ist mir kalt. Yoongis Blick hat mir deutlich gezeigt, dass er es nicht begrüsst das ich auch hier bin.
Als Taehyung mich sieht springt er auf und umarmt mich stürmend. Dabei entgeht mir Jungkooks Blick jedoch nicht, den ignoriere ich aber gekonnt und lege meine Arme ebenfalls um Tae. ''Du bist hier Chimchim. '', grinst der braunhaarige mich an. Ich nicke und erwidere das Lächeln bloss halbherzig. Die anderen winken mir zu und gleich darauf drückt mir Hoseok einen roten Becher in die Hand. ''Trink mit uns, du siehst aus als ob du es gebrauchen könntest. '' Ich hebe den Becher an und rieche an ihm, der Alkohol frisst sich in meine Nase, welche ich sofort rümpfe. Es ist definitiv nicht nur Bier, sondern irgendwas Hundertprozentiges. Wer weiss schon ob ich es wirklich gebrauchen kann, mir mein Gehirn weg zu saufen, doch wenn ich schon mal hier bin kann ich auch was trinken. Kurz darauf ist mein Becher auch schon leer.

Einige komisch gemixte Getränke später, ist mir der Alkohol bereits zu Kopf gestiegen und ich albere mit Tae etwas rum. Ich lache tatsächlich wieder einmal, was ich aber definitiv auf den Alkohol schiebe. Doch irgendetwas ist anders seit einigen Minuten, ich fühle mich beobachtet was mich unruhig macht. Also lasse ich meinen Blick durch die Menge gleiten und bleibe bei der Kücheninsel hängen auf der Yoongi sitzt, genau wie ich einen Becher in seiner Hand hält und mich unentwegt ansieht. Keiner von uns scheint den Blickkontakt unterbrechen zu wollen, erst als Namjoon mich von der Seite anstupst wende ich meinen Kopf in dessen Richtung und sehe ihn fragend an. ''Ich weiss nicht was zwischen euch vorgefallen ist, aber ihr solltet reden. Yoongi ist nicht mehr derselbe, es ist als ob ich ihn nicht wiedererkenne. Ich spüre, dass es etwas mit dir zutun hat und auch deinen Blicken nach zu urteilen liegt dir etwas auf der Seele. '' Mit gerunzelter Stirn starre ich Namjoon an. Er ist wohl doch aufmerksamer als gedacht und hat eine sehr gute Beobachtungsgabe. Hastig nicke ich aber zögere jedoch aufzustehen und zu Yoongi zu gehen. Wäre das nicht der richtige Zeitpunkt, gibt es den überhaupt?

Mich endlich dazu überwunden aufzustehen, exe ich den Becher in meiner Hand, stelle ihn ab und gehe auf den schwarzhaarigen zu. Als dieser jedoch sieht, welche Richtung ich einschlage, springt er von der Ablage und verlässt das Wohnzimmer. Von dem lasse ich mich aber nicht einschüchtern und folge ihm bis nach draussen wo er bereits schon die Strasse runter läuft. ''Yoongi! '', rufe ich ihm hinterher, er jedoch macht keine Anstalten stehen zu bleiben. Ich werde ihn nicht ein weiteres Mal einfach so gehen lassen, meine Schritte werden schneller bis ich schliesslich renne. Ihn endlich eingeholt packe ich ihn am Handgelenk und zwinge ihn so stehen zu bleiben. Yoongi reisst sich los und dreht sich zu mir um. ''War ich nicht deutlich genug. Lass mich in Ruhe! Wir haben nichts mehr miteinander zu schaffen. '' Seine Worte treffen mich erneut sehr, doch ich sollte es mir nicht anmerken lassen, also strecke ich mein Kinn etwas vor und sehe ihm mit verengten Augen an. ''Das ist mir scheiss egal Yoongi. '' Ich bin wütend und wieder schiebe ich meinen jetzigen Mut auf den Vodka. Genervt stösst er die Luft aus, sagt jedoch nichts. ''Warum? '' Dieses Wort hängt einige Minuten einfach zwischen uns und es scheint auch so, als ob er mir keine Antwort geben wird. ''Ich habe dir gesagt ich werde deine Hand niemals loslassen Yoongi. '', sage ich während ich seine Hand in meine nehme. ''Ich habe dir gesagt ich werde bei dir bleiben, habe dir auch meine Welt gezeigt und ich dachte wirklich wir können uns gegenseitig heilen. '' Kalt lacht er auf und entzieht mir seine Hand erneut. ''Was ist, wenn ich deine Hand loslassen will? Ich brauche dich nicht, du warst mein kleiner Zeitvertreib und nun gehst du mir auf den Sack. '' Kleine Stiche und doch gehen sie so tief. ''Du lügst, das kann nicht der Grund sein. '', sage ich nun etwas lauter. ''Alles war doch gut zwischen uns also bitte sag mir was ich falsch gemacht habe. '' Nun ist meine Stimme ganz leise und ich merke wie mir eine Träne droht aus dem Augenwinkel zu laufen. ''Du willst es wirklich wissen!? '' Seine Worte sind beinahe gespuckt und haben einen solch eisigen Unterton wie ich es noch nie gehört habe. Er kommt einen Schritt auf mich zu, seine Augen sind weit aufgerissen und in ihnen lodert Wut und Tränen. Sein Finger bohrt sich in meine Brust und die nächsten Worte, welcher er ausspricht verwirren mich mehr als die ganzen Fragen die ich mir zuvor gestellt habe.
''Er hat ihn umgebracht! Er ist schuld, ER IST SCHULD! ''

Under my skinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt