Vorfreude

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Aus irgendeinem Grund passiert es momentan ständig, dass manche Kapitel ganz einfach nicht lesbar sind. Nicht nur bei dieser Geschichte, auch bei meiner anderen. Ich habe wirklich keine Ahnung woran das liegt... wenn jemand von euch mehr darüber weiß oder eine Idee hat wie ich das verhindern könnte, wäre das super :/ Trotzdem erstmal viel Spaß beim lesen, sofern ihr es lesen könnt :D

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Lukes Rückkehr bekam ich nicht mehr mit, doch als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag er neben mir und schlief tief und fest. Lächelnd strich ich ihm die blonden Haare aus der Stirn. Dann stand ich auf und betrat das Badezimmer. Nichts war besser als eine schöne warme Dusche am frühen Morgen.

„Richtig gut! Abgesehen davon, dass ich dich echt vermisst habe.“, antwortete Luke auf meine Frage nach dem gestrigen Abend. „Nächstes Mal komme ich mit!“, versprach ich und griff nach seiner Hand. Wir waren auf dem Weg zum Frühstück. Die Gedanken an das Gespräch mit Liam, sofern man es überhaupt so nennen konnte, hatte ich bereits so gut es ging verdrängt. „Hast du noch irgendwas Spannendes gemacht?“, fragte Luke in diesem Moment. Schnell schüttelte ich den Kopf. „Nein. Ich war echt todmüde. Jetlag und so…“ Ich wusste selbst nicht, wieso ich ihm nichts von der Begegnung mit Liam erzählte. Aber bevor ich es mir anders überlegen konnte und ihm doch die ganze Wahrheit erzählte, waren wir schon im Frühstücksraum angekommen. Ich hatte mit müden, teilweise verkaterten Gesichtern gerechnet, aber das Gegenteil erwartete uns: alle waren bestens gelaunt und es herrschte eine ausgesprochen fröhliche Stimmung. Ziemlich schnell realisierte ich, dass das mit dem offiziellen Tourbeginn zusammenhängen musste. An der Wand hing eine große Weltkarte mit verschieden farbig aufgemalten Punkten. Ich erinnerte mich an eine ähnliche Karte, die letzten Herbst in Australien ebenfalls an der Wand gehangen hatte. Fast das ganze Team war bereits hier unten, doch netterweise hatte Caro uns zwei Plätze an ihrem Tisch frei gehalten. Allerdings war dies auch der Tisch, an dem Harry, Liam und Zayn saßen. Ohne Liam auch nur eines Blickes zu würdigen, ließ ich mich zwischen Zayn und Luke nieder. „Und, seid ihr schon aufgeregt?“, fragte ich, woraufhin Harry und Zayn nickten. Liam hingegen reagierte überhaupt nicht. „Unser erstes Stadion! Und dann gleich ausverkauft… das wird einfach nur krass.“, murmelte Zayn kopfschüttelnd. Ermutigend klopfte ich ihm auf die Schulter. „Ihr werdet eine super Show hinlegen, da bin ich mir sicher!“ – „Ihr kommt hoffentlich?“, fragte Harry. Caro nickte begeistert. „Klar kommen wir! Es ist schon viel zu lange her, dass ich euch live singen gehört habe…“ – „Und du Luke? Wagst du es zwischen all die kreischenden Mädchen?“ Luke erwiderte Harrys Grinsen und zuckte mit den Schultern. „Solange Mia da ist werde ich es wohl überleben.“ – „Ihr werdet sowieso nicht zwischen den Fans sein, sondern wahrscheinlich eher backstage… wenn das okay ist?“, fragte Zayn unsicher. „Wie gesagt, jeder Platz ist seit über einem halben Jahr ausverkauft.“ – „Ich wollte immer schon mal backstage bei so einem großen Konzert sein!“, entgegnete Caro mit geweiteten Augen. „Das wird so cool!“

Noch immer war Liam der einzige am Tisch, der noch kein Wort gesagt hatte. Mit gerunzelter Stirn stocherte er in seinem Frühstück herum und schien überhaupt nicht zuzuhören. Offenbar war ich nicht die einzige, der sein Verhalten aufgefallen war. „Was ist mir, Liam? Freust du dich auch schon?“, fragte Luke, betont freundlich. Ich wusste, dass er nicht sonderlich viel von Liam hielt. Dieser nickte einmal kurz ohne aufzusehen. Dann erhob er sich ohne ein weiteres Wort und ging davon. Für eine Weile herrschte Stille. Schließlich schüttelte Harry seufzend den Kopf. „Nehmt sein Verhalten nicht persönlich, er ist nur sauer auf mich.“, erklärte er zu meiner Überraschung. „Wieso das?“, fragte Caro, die ebenfalls ziemlich verwundert aussah. Für den Bruchteil einer Sekunde sah Harry mich an. Dann schüttelte er erneut den Kopf. „Nicht so wichtig. Der beruhigt sich bestimmt bald wieder.“ Niemand sonst schien Harrys Blick in meiner Richtung bemerkt zu haben. War es nur Zufall gewesen? Oder hatte der Streit der beiden tatsächlich etwas mit mir zu tun? War Liam etwa sauer auf Harry, weil er mich hierher eingeladen hatte? Gut möglich war das, denn soweit ich wusste, hatte Harry es bis zu unsere Ankunft vor ihm geheim gehalten. Wenn es tatsächlich stimmte, dann wollte Liam mich definitiv nicht in seiner Nähe haben. Unergründlicher weise versetzte mir dieser Gedanke einen Stich ins Herz. Es hatte mich nicht zu interessieren, was Liam über meine Anwesenheit dachte.

LIAMS SICHT:

„Und du Luke? Wagst du es zwischen all die kreischenden Mädchen?“, fragte Harry unverständlicherweise. Wen interessierte es schon, was Luke dachte? „Solange Mia da ist werde ich es wohl überleben.“ Es kostete mich all meine Überwindung, nicht den Kopf zu heben. Zu gerne hätte ich Mias Reaktion auf diesen Satz gesehen. Es war ziemlich offensichtlich, dass er sie liebte. Aber liebte sie ihn auch? Ich konnte nur hoffen, dass das nicht der Fall war. Die anderen setzten ihre Unterhaltung fort, während ich missmutig in meinem Müsli herumstocherte. Wieso war Luke überhaupt hier? Hatte er sich etwa geweigert ohne Mia in Deutschland zu bleiben? Oder wollte Mia selbst ihn hier bei sich haben? Bei dem Gedanken zogen sich meine Eingeweide schmerzhaft zusammen.

„Was ist mir, Liam? Freust du dich auch schon?“ Wieso redete er auf einmal mit mir? Da ich absolut keine Lust hatte mich mit ihm zu unterhalten, nickte ich nur kurz, stand auf und brachte so viel Entfernung wie möglich zwischen den Tisch und mich. Warum musste er sich mir gegenüber so freundlich verhalten? Damit nahm er mir jegliche Möglichkeit, ihn aus einem vernünftigen Grund zu hassen. Abgesehen von der Tatsache, dass er mit dem Mädchen zusammen war, das ich über alles liebte, gab es nichts an ihm auszusetzen. Und nicht einmal dafür konnte ich ihm Vorwürfe machen. Denn hätte ich Mia nicht verlassen, wäre es mit Sicherheit niemals dazu gekommen. Vermutlich sollte ich ihm sogar dankbar sein. Er war offensichtlich für Mia da gewesen, nachdem ich gegangen war. Er schien sie glücklich zu machen. War das nicht genau das, was ich für sie wollte? Dass die glücklich war? Das Armband vor meiner Tür sollte Zeichen genug dafür sein, dass sie nichts mehr von mir wissen wollte. Und trotzdem war es unmöglich loszulassen. 

Don't let me go..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt