Kein 'Auf Nimmerwiedersehen'

2K 105 3
                                    

Ohne ein Wort zu sagen, starrte Caro mich an. Und das jetzt bereits seit über einer Minute. „Bist du dir ganz sicher?“, fragte sie schließlich und setzte sich auf das Bett. Entschlossen nickte ich. „Ich kann nicht hier bleiben.“ Seufzend schüttelte Caro den Kopf. „Was hat er dieses Mal gemacht?“ – „Es ist nicht seine Schuld.“, murmelte ich, wich ihrem Blick jedoch aus. Stattdessen klappte ich meinen Koffer zu, den ich letzte Nacht aus Liams Zimmer geholt hatte. „Natürlich ist es seine Schuld. Was ist passiert? Wieso bist du gestern so plötzlich gegangen? Und wieso hast du hier geschlafen?“ Ich ließ mich auf dem Boden nieder und lehnte mich an den Schrank. „Liam… er hat mir neulich nicht ganz die Wahrheit gesagt. Über die Zeit, in der wir nicht zusammen waren. Er wusste, dass mir die Wahrheit nicht gefallen würde. Aber ich weiß einfach nicht, ob ich ihm wirklich vertrauen kann. Immer wieder passiert etwas, womit ich nicht gerechnet hätte und macht alles kaputt. Ich brauchte einfach Abstand von alldem, um mir darüber klar zu werden, was ich wirklich will.“ – „Bitte bleib hier, Mia.“, sagte Caro leise. „Ich werde dafür sorgen, dass Liam Abstand von dir hält. Aber ich möchte nicht, dass du zurück nach Deutschland gehst.“ Schuldbewusst stand ich auf und setzte mich neben sie. Ich wusste, dass es alles andere als fair war, Caro alleine zu lassen. „Ich möchte dir die Reise nicht auch noch versauen. Das mit Luke war schon schlimm genug. Also genieß die letzte Zeit bitte! Bald kommt Eleanor, dann hast auch genug Gesellschaft wenn die Jungs beschäftigt sind.“ – „Ich habe wirklich keine Chance deine Meinung zu ändern, oder?“ Mit einem halbherzigen Lächeln schüttelte ich den Kopf. „Ich lag die ganze Nacht wach und habe überlegt, was das Richtige ist. Hierzubleiben hat einfach keinen Sinn mehr.“ Caro nickte, wirkte jedoch alles andere als glücklich über meine Entscheidung. „Hast du schon mit Harry geredet?“ – „Ja. Er kümmert sich um meinen Rückflug.“ Für eine Weile schwiegen wir beide. Dann stellte Caro die Frage, von der ich wusste, dass sie ihre schon eine Zeit lang auf der Zunge lag. „Und Liam? Weiß er, dass du gehst?“ Langsam schüttelte ich den Kopf. „Nein. Obwohl ich mir sicher bin, dass Harry es ihm mittlerweile gesagt hat.“

LIAMS SICHT:

„WAS? Sie fliegt nach Hause?“ Entgeistert starrte ich Harry an, der noch immer unschlüssig mitten im Raum stand und nun nickte. „Sie hat mich gebeten einen Flug zu buchen.“ Sofort richtete ich mich auf. „Was du selbstverständlich nicht tun wirst!“ Harry seufzte und zuckte mit den Schultern. „Doch, werde ich. Habe ich schon, um genau zu sein.“ Augenblicklich gefror mir das Blut in den Adern. „Du hast…?“ Ich beendete den Satz nicht. Stattdessen funkelte ich Harry wütend an. „So viel zum Thema beste Freunde.“, schnaubte ich kopfschüttelnd. „Liam, es geht hier nicht um unsere Freundschaft! Wenn Mia nach Hause will, dann werde ich sie nicht aufhalten. Und du solltest sie auch gehen lassen.“ Energisch schüttelte ich den Kopf. „Das kann ich nicht. Bitte hilf mir, Harry. Sorg dafür, dass sie hier bleibt.“ – „Nein. Ihr Flug geht in drei Stunden. Rede mit ihr.“ Stöhnend vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. „Sie wird nicht mit mir reden wollen. Sie hasst mich.“ Als ich wieder aufsah, warf Harry mir nur einen genervten Blick zu. „Ich glaube eher, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Aber du scheinst mal wieder richtig Mist gebaut zu haben. Ich meine… ich bin glücklich wenn du es bist. Aber so langsam bin ich mir nicht mehr sicher, ob du Mia überhaupt verdienst.“

Minutenlang herrschte Stille. Ich versuchte Harrys Worte zu verarbeiten, während er betreten zu Boden sah. „Liam, es tut mir leid. Das war übertrieben, ich meinte nicht… Es tut mir leid.“, entschuldigte er sich schließlich, doch ich schüttelte den Kopf. „Nein, schon in Ordnung. Ich weiß, dass ich sie nicht verdient habe. Aber das ändert nichts an meinen Gefühlen.“

MIAS SICHT:

Mein Koffer war fertig gepackt, von Niall, Louis und Zayn hatte ich mich bereits verabschiedet, ebenso vom Rest der Crew. Harry und Caro würden mich zum Flughafen begleiten.

Don't let me go..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt