Kapitel 55

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Jasmin Pov

Ein unsicheres Lächeln erscheint auf meinem Gesicht. Ich muss soviel Zeit schinden wie möglich. Damian kann ja nicht ewig weg bleiben. Hoffentlich ist er nur auf Toilette oder noch was aus dem Auto holen. ,,Ich bin nicht alleine. Mein Mate ist auch hier.", sagte ich ängstlich. Suchend schaut sich der Junge einmal um. Doch als er wohl niemanden entdeckt, beugt er sich noch weiter zu mir runter. Sein stinkender Atem schlägt mir entgegen. Kurz verziehe ich mein Gesicht, habe mich, aber schnell wieder unter Kontrolle.

,,Denkst du wir bekommen nicht mit, dass du nach Wolf riechst? Hälst du uns ehrlich für so blöd? Dazu scheint dein Wölfchen sich verzogen zu haben, aber wem kann man das verübeln. Bei so einer Missgeburt." Die letzten Worte sorach er so angeekelt aus, dass ich zurückzucke. Ich beiße mir fest auf die Lippe, um mir nicht anmerken zu lassen, wie stark mich das verletzt. Eigentlich bin ich das ja schon gewohnt, aber das macht es kein bisschen besser. Ich kann solche Ablehnung einfach nicht ertragen. ,,Och muss die kleine Missgeburt etwa weinen? Warte nur bis wir mit dir fertig sind, dann hast du ein Grund zu heulen." Die anderen Jungs fangen bei den Worten an zu lachen und wechseln Blicke aus. Was er mit mir vor hat, ist mir schon klar. Deshalb muss ich auch irgenwie versuchen zu flüchten, wenn Damian mir schon nicht hilft. Fest packt er mein Kinn und zieht mich näher. Wimmernd will ich nach hinten ausweichen, aber sein Griff ist zu fest. Angstschweiß läuft an mir herunter.

,,Was guckst du so? Du brauchst gar nicht versuchen abzuhauen, denn wir sind eh schneller und glaub mir, dann wirst du in Zukunft nicht mehr abhauen können." Ein fieses Lächeln erscheint in deren Gesichtern. Ein Junge vielleicht 17 Jahre tritt vor. Stechend gelbe Augen fixieren mich. Herablassend blickt er mir entgegen. Unter seinem Blick schrumpfe ich noch weiter zusammen. Ich möchte mein Blick sinken, bis ich merke, dass der eine Typ immernoch mein Kinn festhält. ,,Wir sollten sie hier lassen Mike. Was willst du mit solch einer Missgeburt? 5min Spaß und sich dafür eine Menge Ärger bescheren. Lass uns jetzt einfach abhauen." Damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Es scheint wirklich so, als würde er kein Ärger wollen. Doch Mike und seine Kumpels sehen das wohl anders. Mike lässt mein Kinn los und baut sich bedrohlich vor dem Typ mit den gelben Augen auf. Fuck tut mein Kinn weh. Ich spüre tiefe Abdrücke an meinem Kinn. Vor Schmerzen kneife ich kurz meine Augen zusammen. Als sie etwas nachgelassen haben, blicke ich leicht hoch. Es sieht so aus, als wenn ein handfester Streit zwischen den beiden Jungs entsteht. Erleichterung durchflutet mich, weil ich nicht mehr der Mittelpunkt bin. Vorsichtig gleiten mein Blick durch den McDonald's und über dem Parkplatz. Nirgendswo entdecke ich Damian. Da wir etwas weiter abseits geparkt haben, kann ich nicht sagen, ob er beim Auto ist. Unauffällig schnupper ich in der Luft umher, aber die Werwölfe stinken zu doll.

Ein Streit ist jetzt zwischen den Jugendlichen entstanden. Nur einer noch von den 6 Jugendlichen ist wohl der gleichen Meinung wie der mit den gelben Augen. Wow 2 gegen 4. Schon etwas unfähr und auch ein Problem für mich. Falls die anderen den Streit gewinnen, werde ich mit genommen. Falls die Beiden sich durchsetzen können nicht, aber darauf verlassen, kann ich mich nicht. Die 6 streiten sich lautstark und beachten mich dadurch nicht. Langsam ohne sie aus den Augen zu lassen, rutsche ich von der Bank runter. Langsam gehe ich rückwärts. Noch scheinen sie nicht bemerkt zu haben, dass ich fehle. Als ich die Tür am Rücken spüre, drehe ich mich um. So jetzt ganz ruhig Jasmin. Vorsichtig möchte ich die Tür öffnen, doch eine Stimme lässt mich innehalten. ,,Wo ist dieses verdammte Miststück?" Kurz drehe ich mich um. Wütende schwarze Augen blicken mich an. Ok jetzt muss ich rennen. Ich stoße die Tür auf und renne vom Adrenalin geplagt raus. Meine einzige Hoffnung ist es, Damian am Auto zu vorzufinden. Falls das nicht der Fall sein sollte, bin ich geliefert. Werwölfe sind doch viel schneller als ich. Verzweifelt renne ich zwischen den Autos durch. Die Werwölfe sind mir dicht auf den Versen. Als ich endlich unser Auto entdecke, kann ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. ,,DAMIAN!", schreie ich, bevor ich zu Boden geschmissen werde. Das letzte was ich sehe, ist ein Werwolf. Kurz darauf holt mich eine erlösende Ohnmacht einholt.

Ein Neko als GefährtinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt