Kapitel 56

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Jasmin Pov

Langsam versuche ich meine Augen zu öffnen, was sich als schwierig rausstellt. Die Sonne knallt unerbittlich auf mich. Noch gar nicht lange habe ich mein Bewusstsein wieder erlangt und trotzdem fühle ich mich so, als ob ich austrockne. Mein Kopf brummt, was wohl am Sturz liegt. Die Kratzer die mir der Werwolf eingebracht hat,sind nicht ganz so schmerzhaft wie gedacht. Doch die Angst um Damian übertrumpft alles. Kurz bevor mich der Werwolf zu Boden geschmissen hat, habe ich Damian gesehen. Vorm Auto liegend, bewusstlos und schwer blutend. Wie konnte das bloß passieren? Wir waren keine 10min hier und trotzdem passiert wieder was.

Endlich hat es geklappt, dass ich meine Augen öffnen kann und was ich sehe schockiert mich. Tote oder unmächtige Werwölfe sind um mich verteilt. Wer war das? Wenn man genauer hinguckt, scheinen sie wirklich alle tot zu sein. Eigentlich würde ich sagen, dass die Werwölfe die Jugendlichen sind, aber es liegen hier um genau zu sein 10 tote Werwölfe. Alle in ihrer Wolfsform. Doch eine Person ist gerade wichtiger. Wer die Werwölfe umgebracht hat, darüber mach ich mir später gedanken. Schwer schluckend, drehe ich mich auf die Seite. Etwas hektisch suche ich nach Damian. Erleichtert schließe ich kurz meine Augen. Er ist zwar nicht bei Bewusstsein, aber er atmet. Ich rolle mich auf den Bauch und schiebe mich auf meine Kniee. Kurz kneife ich meine Augen zusammen, denn die Kratzer beginnen zu schmerzen. Auf den Knien krieche ich zu meinem Mate und lasse mich neben ihm sinken.

,,Damian. Hey wach auf.", sagte ich zittrig. Mit zitternden Händen streiche ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. An seiner Stirn klebt Blut sowie an seinem Kinn. Verzweifelt fange ich an, ihn zu schütteln. Doch er rührt sich immer noch nicht. Vorsichtig streiche ich über die Wunden an seinem Bauch. Tiefe Krallenspuren ziehen sich vom  Bauchnabel zu seinem Hals. Unsicher was ich machen soll, ziehe ich meine Jacke aus und drücke sie auf seine Wunden um die Blutung zu stoppen. Ich habe einfach keine Ahnung, wie man ein Werwolf verarztet. Muss man da auch die Blutung stoppen oder stoppt das zudrücken der Wunde die Wundheilung. Ich habe keine Ahnung, aber ich mache es jetzt so wie ich es gelernt habe. Immernoch rührt er sich kein bisschen, dass einzige was mich beruhigt, ist seine gleichmäßige Atmung.  An seinem Körper klebt viel Blut, aber Augenscheinlich ist das Meiste nicht seins.

Am liebstens würde ich heulend zusammenbrechen. Kann ich nicht einmal Glück haben? Ein Stöhnen hinter mir reißt mich aus meinen Gedanken. Fuck, anscheinend sind sie doch nicht alle tot. Zügig erblicke ich den Werwolf. Er verwandelt sich gerade zurück und blickt sich dann desorientiert um. Starr vor Schreck halte ich die Luft an. Gelbe Auge starren mich an und dann zu Damian. Endlich kann ich mein Blick losreißen. Suchend blicke ich mich nach einer Waffe um. Doch nichts erreichbares liegt in der Nähe.  ,,Du machst eine Menge Ärger, Neko." Eine tiefe Stimme zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Der Junge hat sich aufgerichtet und taumelt auf mich zu. Fest drücke ich mich an Damian. ,,Lass mich inruhe und mein Mate auch. Ich habe euch nichts getan" Schnaufend kommt er weiter auf mich zu. Er lässt sich ca. 1 Meter vor nieder und guckt mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

,,Du hast nichts getan? Guck dir diese Leichen an. Dein Mate hatte genug spaß. Der einzige Grund wieso ich dich nicht umbringe ist, dass ich weiß wer dein Mate ist. Wie gesagt, ich brauche kein Ärger, davon habe ich schon genug. Würde ich ich dich umbringen und dein Mate dazu, werde ich von mehreren Rudel verfolgt und glaub mir darauf habe ich keine Lust." Gelangweilt betrachtet er seine Wunden, die erstaunlich schnell verheilen. Wieso funktioniert das bei Damian nicht so schnell? ,,Du musst wissen, wir sind Rogues, Ausgestoßene. So ein wirkliches Rudel sind wir nicht und deshalb geht mir der Tod von den anderen am Arsch vorbei. Man kann sich nur auf sich selber verlassen, sonst wird man nur enttäuscht. Sag mal, du weißt das deine Jacke nichts bringt oder?" Verwirrt über den plötzlich Themawechsel, starre ich ihn an wie ein Alien. Langsam nehme ich die Jacke weg m und muss feststellen, dass die Kratzer zu sind. Doch wieso wacht er nicht auf.

,,Wieso wacht er nicht auf? Er ist ein Alpha!" Gerade macht der Typ vor mir keinen gefährlichen Eindruck, weshalb ich mir traue die Frage zu stellen. Schulterzuckend will er näher kriechen, aber als ich zusammenzucke bleibt er zurück. ,,Überanstrengung. Er musste erstmal gegen 4 Werwölfe kämpfen und dann gegen 5. Wieso neun? Als Mike sich auf dich gestürzt hat bin ich dazwischen. Wie gesagt, ich brauche kein Stress mit einem Alpha. Naja jedenfalls habe ich mit Mike gekämpft und plötzlich stand dein geliebter Mate auf. Wohl durch deinen Schrei geweckt. Dadurch bin ich kurz Unaufmerksam gewesen und Mike hat mich weggeschleudert. Ich bin selber unmächtig geworden, aber ich kann mir denken, dass dein Schatzi die anderen ausgeschaltet hat. Er sah echt wütend aus und verletzt. Wahrscheinlich von dem Kampf mit den anderen 4 Wölfen. Er war vorhin im McDonald's nicht da, weil er mit den 4ren gekämpft hat, um dich zu beschützen. Rogues lassen sich kein Kampf gegen einem Alpha entgehen und wir waren 10 von denen. Ich denke sein Plan war erst die 4 zu töten und dann meine Gruppe, weil zusammen hätten wir ihn leicht töten können oder dich." Überfordert von den vielen Informationen, nicke ich einfach nur. Das erklärt einiges. Wieso er nicht da war. Natürlich 10 Rogues hätten eine Chance gegen Damian gehabt. Er wollte die Gruppe einfach teilen. Damian hat mich nicht im Stich gelassen sondern hat mich beschützt. Er wollte sein Versprechen halten, hat es jedoch nicht zu 100% geschafft, aber trotzdem hat er es versucht. Ich meine alleine gegen 10 Rogues?

Doch eine Frage stellt sich mir trotzdem. ,,Ich dachte Rogues sind wildgewordene Werwölfe und sind nicht mehr klar bei Verstand?" Sein Blick verdüstert sich. ,,Das ist richtig. Ein Wolf braucht das Rudelleben. Doch wir sind noch nicht lange alleine gewesen. Mein Rudel hat micht vor 4 Wochen verbannt. Also ich bin noch ganz klar bei Verstand."
Eine Bewegung hinter mir, lässt mich herumwirbeln.

Ein Neko als GefährtinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt