💕Henry(20)💕

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Ich sitze noch mit Otis an der Bar, als mein Handy piept. Ich schaue darauf und sehe das Chris geschrieben hat. Seit wann schreibt er denn so spät? Ich öffne die Nachricht, lese sie und mein Herz bleibt kurz stehen.
"Hey Hen was ist los? Du bist ganz blass."
Ich lese ihm die Nachricht vor.

Samstagnacht ich bin allein, du solltest jetzt hier bei mir sein. Nein die restliche Nachricht wird sich jetzt nicht reimen. Ich wollte dir nur mitteilen dass ich zurück in Boston bin. Schlaf gut Kleiner und süße Träume.

"Er ist hier? Dann auf auf geh zu ihm." sagt Otis.

"Soll ich wirklich? Ich meine er wird mich fragen was ich um die Uhrzeit noch draußen gemacht habe. Anlügen kann ich ihn nicht, man riecht bestimmt wo ich war und vorher heim fahren? Dann bin ich ja um drei noch nicht bei ihm."

"Hä, wieso? Wenn ich dich fahre? Und er muss ja nicht wissen, dass ich dich alleine hier gelassen habe. Außerdem hat er dir nicht verboten hier zu sein. Und ich pass ja auf dich auf."

"Ja genau du passt so gut auf mich auf, dass du nicht wusstest wo ich die letzten zwei Stunden war." lache ich ihn aus.

"Ach komm das ist ja auch unfair, ich hab zu dir gesagt du sollst da sitzen bleiben." beschwert sich Otis.

"Denkst du ich bleib da sitzen wo du es mir sagst? Nene du. Außerdem war das ein einmaliges Angebot da konnten sie nicht widerstehen." lache ich.

"Aber angefasst haben sie dich nicht, oder?" fragt er besorgt.

"Nein Otis, ich saß ganz still in der Ecke und habe zu geschaut. Ab und zu hat mich Richard etwas gefragt, oder von selbst erklärt. Und er grinste sich einen ab weil ich einfach die ganze Session über hart war."

"Oh, was? Okay. Scheint dir ja gefallen zu haben."

"Ja, irgendwie schon. Nur weiß ich noch nicht genau was es war. Ich hatte ja weder den Schmerz noch dass ich den Schmerz zugefügt habe. Ich habe wirklich nur zu geschaut."

"Mh okay, sollen wir dann gehen, oder willst du doch nicht mehr zu Chris."

"Doch klar. Aber vorher erst ins Wohnheim." sage ich.

Wir stehen auf und gehen hinter ins Büro zu Ed.

"Bye Daddy, wir gehen. Aber ich fahre Henry nachher noch kurz zu Chris ins Hotel." sagt Otis zu Ed. Dieser nickt und wünscht uns eine gute Nacht. Ich winke ihm noch einmal bevor ich mich dann umdrehe, meine Jacke nehme und zur Türe hinaus gehe um den Club zu verlassen.

Wir sitzen im Auto und ich bewege mich zur Musik von Justin Bieber und Ed Sheeran. Eigentlich mag ich Justin Bieber gar nicht, aber I don't care mit Ed Sheeran find ich dann doch ganz toll. Otis bewegt sich zwar nicht, aber singt dafür lauthals mit. Sowas hätte ich mit Rick auch gerne getan, aber er hatte sich ja immer im Zimmer verkrochen und gezockt und ich war auch nur am lernen. Schade eigentlich.

Am Wohnheim angekommen, gehen wir nach oben ins Zimmer und ich suche mir Wechselklamotten raus. Damit springe ich dann ins Bad und unter die Dusche. Als ich fertig bin, packe ich noch einen Rucksack mit noch mehr Klamotten und Ladekabel und alles was ich bei Chris so brauche.

"Sagst du ihm Bescheid dass du kommst?" fragt mich Otis.

"Nee ich möchte ihn damit überraschen, denn ich glaube dass er nicht damit rechnet das ich überhaupt noch wach bin."

"Okay, wenn du meinst. Nicht das er nachher sauer ist weil du ihm nicht Bescheid gesagt hast."

"Ach das glaub ich nicht und wenn dann ist es eben so, dann muss ich mich wohl damit entschuldigen, dass ich ihn überraschen wollte."

"Okay, deine Verantwortung." lacht Otis.

"Man Otis, Chris ist kein Unmensch und man kann mit ihm reden, okay? Stell ihn doch nicht hin als sei er ein Monster."

"Das tu ich ja nicht, aber er ist schon speziell."

"Das bist du auch. Nicht jeder hat einen Daddy!Kink."

"Ja ok, aber so direkt 'nen Daddy!Kink hab ich ja nicht er ist halt mein Sugar Daddy."

"Aber auch das hat nicht jeder."

"Okay ich bin schon ruhig. Bist du fertig? Dann können wir gehen."

Ich nicke, packe mein Handy und mein Schlüssel und gehe zusammen mit Otis zu seinem Auto. Ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen, dass Chris im selben Hotel ist wie das letzte mal. Wenn nicht dann muss ich ihn wohl doch anrufen und fragen. Auf dem Weg dort hin wird das Wetter immer schlechter. Es fängt an zu regnen und wird ziemlich windig. Otis fährt mit angepasster Geschwindigkeit und vorsichtig. Im Radio liest der Moderator ein Buch vor. Sowas find ich wirklich toll, für Menschen die Einschlafprobleme haben. Ich kann mir vorstellen das sie bei so einer angenehmen Stimme einschlafen können. Ich im übrigen auch. Meine Augen werden ganz schwer. Und auf einmal sehe ich nur helles Licht und dann geht alles ganz schnell. Uns schleudert es nach vorne, die Airbags lösen aus und das Auto rutscht bis es gegen irgendetwas prallt und zum stehen kommt.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob ich ohnmächtig war oder nicht als ich mich bewege. Alles schmerzt, vor allem mein Kopf. Ich versuche vorsichtig zu Otis zu schauen. Sein Kopf liegt auf dem Lenkrad auf, wo der Airbag sich dazwischen geknüllt hat.

"Otis? Otis?" rufe ich. Ein leises "Mhm" kommt mir entgegen.
"Gott sei Dank du lebst noch." flüstere ich erleichtert. Ich versuche an mein Handy ran zu kommen ohne mich viel zu bewegen. Als ich es geschafft habe raus zu ziehen, rufe ich den Notruf an. Zum Glück steht direkt neben mir ein Straßenschild, somit kann ich ihnen sagen wo wir sind. Ich lege auf und meine Augen fallen zu.

Als ich aufwache liege ich im Krankenhaus. Ich taste mit meiner Hand meinen Kopf ab und bemerke einen Verband darum. Eine Schwester beugt sich gerade über mich drüber und schaut mich an.

"Oh, hallo, sie sind wach. Wissen sie was passiert ist?" fragt sie mich und ich nicke. "Ok, sie haben nur eine Platzwunde und eine leichte Gehirnerschütterung. Die Platzwunde wurde genäht und sie dürfen auch nach Hause wenn sie aufstehen können. Sollen wir jemanden für sie anrufen?"

"Nein danke ich mach das schon. Wo ist mein Freund Otis. Wie geht es ihm?" frage ich ängstlich besorgt.

"Ihren Freund hat es etwas schlimmer erwischt als sie, aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er musste operiert werden und befindet sich noch im OP. Wir haben auch seinen Vater informiert der auf dem Weg hier her ist. mehr darf ich ihnen leider nicht sagen."

"Okay danke."

Ich suche meine Handy und finde es auf dem kleinen Tischchen neben dem Bett. Ich öffne die Kontakte und wähle Dad's Nummer.

"Henry? Was ist los?" geht er verschlafen ran. Ich habe ihn geweckt und mir treten sofort die Tränen in die Augen. "Dad?" spreche ich leise und erschöpft. "Henry, was ist passiert. Hat Chris...."
"Nein, nein. Ich wollte dir nur sagen das Otis und ich einen Autounfall hatten. Ich bin noch im Krankenhaus. Aber ich darf nach Hause. Ich wollte es dir gleich sagen und nicht erst in ein paar Tagen."

"Oh mein Gott. Bist du schlimm verletzt? Wie kommst du ins Wohnheim? Was ist mit Otis?" besorgt bombadiert er mich mit Fragen, aber ich bin einfach zu erledigt um darauf zu antworten. "Dad. Ich ruf Chris an, der wird mich bestimmt holen. Den Rest erzähle ich dir morgen, okay?"

"Ja okay Schatz. Bitte pass auf dich auf, ja. Melde dich bitte sobald du morgen kannst."

"Ja mach ich Dad, bis dann."

Ich leg auf und such Chris Nummer raus, als die Polizei um die Ecke kommt. Ich wähle trotzdem die Nummer.

"Hey Chick, na hast du mich vermisst?" fragt er gut gelaunt. Es tut mir so leid seine gute Laune zu zerstören, aber ich kann nicht anders, ich fang diesmal richtig an zu weinen.

"Chris....k...k...kannst....d..du...mich....b..bitte....vom....Krankenhaus....ab...abholen? Wir....ha...hatten....einen....A...a...autounfall. Bitte....ja?"

"Ich bin sofort da." sagt er und legt auf. Ok. Ja.

Die Polizisten schauen mich an. Nennen mich bei meinem Namen und fragen ob ich weiß was passiert ist. Ich kann ihnen aber nur sagen was ich gesehen habe und das war nur weißes Licht.

You don't own me - Between Heaven and HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt