Mein Leben hat aufgehört und macht überhaupt keinen Sinn mehr. Nicht seitdem ich erfahren habe das der Privatjet unserer Firma irgendwo bei der italienischen Küste abgestürzt ist.
Ich weiß nicht ob Felix noch lebt, wo er ist, wie es ihm geht.
Ich weiß nichts, denn auch niemand anderes kann mir weiterhelfen.
Sie suchen den Jet noch, heißt es immer.Meine ganze Existenz dreht sich gerade nur darum Felix zu finden. Er wollte gar nicht fliegen, denn ich bin es eigentlich der sich sowohl um unsere Zweigstelle in Korea, als auch um den Neubau in Boston kümmert. Das liegt daran, dass Felix unter Flugangst leidet. Diesmal ging es aber nicht anders und Felix musste nach Korea. In der Buchhaltung der Firma stimmt irgendwas nicht, und da Felix sich um diesen langweiligen Kram kümmert und der Postweg zu lange gedauert hätte, nahm er Beruhigungsmittel und machte sich dann auf den 13 stündigen Flug.
Ich brachte ihn zum Flughafen und wir verabschiedeten uns. Mir ging es nicht gut dabei, denn ich wusste ja, wie Felix sich fühlte.
Und dann das. Was ist bloß passiert und wo ist mein bester Freund.Gerade erst habe ich wieder mit jemandem telefoniert, der mir mal wieder die selbe Antwort gegeben hat, wie alle anderen zuvor auch. Sie wissen nicht wo die Maschine ist und was passiert sei.
Wenn man nichts anderes zu hören bekommt, kann man irgendwann nicht mehr anders, jedenfalls geht es mir so und ich habe den Typen, am anderen Ende der Leitung, angeschrien.Ich habe gerade aufgelegt, da klopft es an der Tür.
"Eleanor, ich habe gesagt sie sollen mich in Ruhe lassen. Gehen sie nach Hause.", lasse ich verlauten und sehe das sich die Türklinke trotzdem nach unten bewegt. Wieso kann sie nicht einfach gehen?
Ich bin am Ende, will einfach niemanden hören oder sehen. Selbst Henry, habe ich auf das Abstellgleis gestellt, aber das liegt nicht daran, dass er mich nicht mehr interessiert, sondern, weil ich nicht will, dass er mich so sieht.
Als ich sehe, wer dann mein Büro betritt, senke ich meinen Blick, auf meinen Schreibtisch und sage tonlos: "Was willst du hier Henry.""Ich habe gehört was passiert ist und bin sofort hergekommen. Es....." fängt er an, doch ich unterbreche ihn: "Spar die deine Mitleidsbekundungen. Was willst du hier?"
Ich will, dass er geht."Ich....ich...wollte dir beistehen. Bei dir sein. Dich unterstützen." stottert er.
Genau das brauche ich jetzt nicht. Ich schaffe das allein. Ich will nicht, dass er mir beisteht. Er nicht und auch sonst niemand."Ich brauch keine Unterstützung. Geh." schreie ich, vielleicht versteht er es ja so.
"Aber Chris....", beginnt er erneut und wieder unterbreche ich ihn. In meiner Stimme liegt so viel Wut, eine die ich mir nicht erklären kann, doch ich lasse sie raus, als ich äußere: "NEIN HENRY, geh habe ich gesagt, jetzt."
Dann endlich, dreht Henry sich um und verlässt mein Büro.Ich hingegen lasse mich auf dem Schreibtischstuhl nieder und stütze mein Gesicht in meine Hände.
Felix darf einfach nicht tot sein.
Was macht das dann alles für einen Sinn. Er ist erst das dritte Mal geflogen. Bei den vorherigen zwei Flügen war ich dabei.
Wenn ich mit in der Maschine gesessen hätte, wäre ich jetzt bei ihm, wo auch immer er sich befindet. Ich wäre einfach da oder mit ihm gestorben, auch okay.
Doch das hier, diese Ungewissheit, nicht zu wissen was passiert ist, wie es Felix geht, bringt mich an die Grenzen meiner Nerven.
Hätte FashionStyle nicht darauf bestanden ausgerechnet jetzt die Verträge unterschreiben zu wollen, wäre ich wohl auch in dem Privatjet gewesen.Meine Gedanken kreisen und kreisen.
Felix' Eltern habe ich auch noch nicht erreicht, denn die sind ausgewandert und leben irgendwo auf einer kleinen Insel in einer Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft versorgt sich selbst, mit allem was dazu gehört.
Aber es gehört auch zu den Gesetzen dieser Insel, dass es keine Elektrizität gibt und man nur über den Postweg Kontakt aufnehmen kann.
Allerdings kann das auch mal eine ganze Weile dauern, bis Post auf dieser besagten Insel ankommt.
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You don't own me - Between Heaven and Hell
RomanceBand 4 der 'You don't own me' - Reihe Henry steht auf Chris und Chris steht auf Henry. Doch Henry entspricht nicht dem was Chris sich eigentlich vorstellt. Schafft Chris es Henry zu seinesgleichen zu machen? Oder bewegt Henry Chris dazu ihn so zu...