💕Henry(35)💕

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Das viele Reden, hat meinen Mund ganz trocken gemacht, so das ich gerade auf dem Weg zum Automaten bin, um mir was zum Trinken zu holen. Vor dem Automaten hole ich mein Handy aus meiner Hosentasche. Ich hatte vorhin schon gehört das es vibriert hatte. Ich hatte eine Nachricht von Dad und eine von Chris. Erst einmal lese ich die von Dad.

Glückwunsch Henry, laut Wyatt ist Chris dieser Ring sehr wichtig und er hätte ihn dir nicht gegeben wenn er es nicht ernst meinen würde. Ich möchte aber trotzdem, dass du mir sagst wenn Chris dich schlecht behandelt, okay? Denn egal wie alt du bist, du wirst immer mein Kind sein, vergiss das nicht. Hab dich lieb.

Dad macht sich schon Sorgen um mich, aber ich bekomme das Gefühl nicht los das es ihm nicht so ganz passt. Oder ist er vielleicht eifersüchtig? Neidisch? Ich weiß es nicht. Ich schreibe ihm zurück:

Danke Dad. Ich werde es dir immer sagen, wenn er mich schlecht behandelt, aber ich glaube es nicht, dass er dies tun würde.

Nachdem ich das abgeschickt habe öffne ich Chris sein Chat und lese.

Ich weiß ja nicht ob du heute Nacht wieder zu mir kommst, oder im Wohnheim oder bei Otis schläfst. Ich muss morgen zurück nach Denver.

Um halb acht im Menton. Bis dahin mit dem Herzen bei dir.

Oh nein, er geht morgen schon wieder? Ich schaue auf die Uhr, noch 45 Minuten bis zum Treffen. Oh mein Gott ich muss mich beeilen. Schnell renne ich zurück in Otis' Zimmer.

"Vic, Otis, ich muss gehen. Chris hat mir geschrieben das wir uns um 7.30 im Menton treffen und ich muss mich noch umziehen. Er fliegt morgen wieder nach Denver. Vic soll ich dich mit dem Taxi mitnehmen oder bleibst du noch?" ganz aufgeregt packe ich meinen Rucksack, da wir ja direkt aus der Uni kamen und wollte schon hinausrennen, als Otis mich zurück pfeift.

"Warte mal Henry. RAAAAAVVVVEEEEEEN??" schreit er durchs Zimmer und die Türe öffnet sich, wo dann Ravens Gesicht erscheint.

"Ja bitte Otis?"

"Kannst du Henry schnell ins Wohnheim fahren und dort auf ihn warten bis er sich umgezogen hat und ihn dann ins Menton fahren? Bitte?" mit liebem Augenaufschlag blinzelt er Raven an. Dieser nickt und sagt: "Aber nur ausnahmsweise." grinst aber bei den Worten.

Ich nicke und verabschiede mich von beiden. "Danke euch." sage ich noch und verschwinde dann mit Raven.

Nachdem ich mich im Wohnheim noch schnell geduscht und schick angezogen habe, streife ich noch den Ring, den ich zum Duschen abgenommen habe, über meinen rechten Ringfinger und gehe runter zu Raven. Am Menton angekommen steige ich aus, bedanke mich bei Raven und verabschiede mich.

Ich laufe die Stufen hinauf, öffne die schwere Holztüre und halte mich rechts. Auf eines der Sofas sehe ich Chris sitzen und auf mich warten. Er lächelt, steht auf und läuft auf mich zu. Ich ziehe meinen Mantel aus, den er mir dann abnimmt und an die Garderobe hängt.

"Hey, danke das du gekommen bist." sagt Chris und gibt mir einen Kuss auf die Wange.

"Das ist doch selbstverständlich, vor allem wenn du morgen wieder fliegst." entgegne ich ihm. Wir laufen in den Gastraum wo eine Servicekraft auf uns zu kommt und nach der Reservierung fragt.

Chris nennt ihr seinen Namen und sie führt uns direkt zu unserem Tisch. Wir setzen uns und Chris nimmt meine rechte Hand in seine. Mit seinem Daumen streicht er über den Ring.

"Danke." ist das einzige was er sagt.

"Für was?" frage ich ihn.

"Das du ihn trägst." antwortet er.

"Liebling, ich weiß was es dir bedeutet und ich weiß was du mir bedeutest. Darum ist das selbstverständlich. Ich musste nicht darüber nachdenken."

Er führt meine Hand an seine Lippen und haucht einen Kuss auf jeden meiner Finger. Er ist so toll. Er erfüllt mein Leben.

Die Bedienung kommt und Chris bestellt einen 2010 Marquis de Terme. Mit Rotweinen kann ich nichts anfangen darum bestell ich mir einen "G&T" das ist ein alkoholfreier Cocktail mit Grapefruit, Zimt, Himbeere und Tonic. Die Bedienung geht wieder und ich schaue Chris an.

"Wieso musst du morgen wieder fliegen?" frage ich etwas traurig.

"Da wir noch keinen neuen Bauleiter gefunden haben, bleibt die Baustelle im Moment stehen, somit habe ich hier keine Arbeit. Und Felix braucht mich in Denver." antwortet er mir.

"Okay. Für was brauch er dich?" frage ich weiter, denn das ist mir etwas zu wenig Information. Nicht das ich ihm nicht vertraue, sondern einfach dass ich gerne weiß was er tut. Immerhin liegen 2000 Meilen dann zwischen uns.

"Für sich, ihm geht es nicht gut."

"Okay." sage ich und lächel ihn an.

"Okay? Einfach nur okay?" fragt er mich skeptisch.

"Ja, einfach nur okay. Wenn ich es mir leisten könnte und Rick Probleme hätte würde ich auch nach Hause fliegen. Klar Felix ist nicht dein Bruder, aber sowas wie und ihr steht euch Nahe. Wenn er seinen besten Freund braucht dann ist das so." Ich drücke seine Hand, die wir immer noch halten, um meine Aussage zu unterstreichen. Ich bin ein eifersüchtiger Mensch, sehr sogar, aber hätten Felix und Chris sich gewollt, hätten sie schon lange was miteinander anfangen können.

Er schüttelt den Kopf und grinst.

Die Bedienung kommt mit unseren Getränken und nimmt gleich die Bestellung fürs Essen auf. Chris nimmt einen Kabeljau mit Wermutcreme, pochierte Austern und Pommes Püree und ich nehme Kalbsravioli mit geräuchertem Speck, schwarzem Pfeffer und Parmigiano Reggiano. Die Dame geht wieder von unserem Tisch und ich schaue mich etwas in dem Restaurant um.

Am Tisch vor uns sitzen zwei Männer, der eine ist vielleicht nur ein oder zwei Jahre jünger als Chris und schaut die ganze Zeit zu uns rüber. Ich will gerade etwas zu Chris sagen, da sehe ich den einen von den Männern aufstehen und zu uns laufen. An unserem Tisch bleibt er stehen und schaut Chris an.

"Chan?" fragt er ungläubig.

Chris sieht nach oben und steht plötzlich auf.

"Toy!" entgegnet er dem Mann. "Was machst du denn hier?" Ich sehe dem Schauspiel zu und frage mich woher sie sich kennen, ich dachte Chris war vorher noch nie in Boston. Moment, Chan und Toy, das sind ja keine richtigen Namen, das heißt......oh man. Ich verstehe.

"Sam ist mein richtiger Name. Ich besuche meinen Bruder der wohnt hier und du? Wir haben uns ja schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen." sagt dieser Sam und man merkt wie nervös er ist. Er reibt sich die ganze Zeit seine Hände an seiner Hose ab, als würden sie schwitzen und seine Augen hüpfen dauernd von Chris Augen zu seinem Mund. Ich lehne mich zurück und verschränke meine Arme.

Chris will gerade sprechen da unterbricht ihn dieser Sam, da sein Bruder aufgestanden ist und ihn zum gehen auffordert.

"Sorry Chan, aber ich muss gehen. Hier meine Karte, wenn du wieder in Denver bist, vielleicht hast du ja Lust auf eine Session im Secrets, ich würde mich freuen." er gibt Chris einen Kuss auf die Wange und verschwindet ohne das Chris sich dazu hat äußern können.

Geschockt steht er immer noch an Ort und Stelle und schaut die Visitenkarte an.

"Chris?" frag ich vorsichtig.

"Ja?" antwortet er und schaut mich an.

"Alles okay?"

"Ja, entschuldige."

Er setzt sich wieder hin und wir schweigen. Was hat der Typ jetzt für eine Bedeutung für ihn, dass er so reagiert? Er fliegt morgen wieder nach Hause, ohne mich, aber mit einer Visitenkarte von einem Typen mit dem er sich offensichtlich mal im Secrets vergnügt hat.
Jetzt mache ich mir weniger Sorgen um die Sache mit Felix als mit dem Typ. Dieser Sam sah wirklich hammermäßig aus, dagegen stinke ich voll ab. Was ist wenn er mich betrügt solange er in Denver ist? Beziehungsweise, wenn er sich einfach zusätzlich einen anderen Sub holt, denn der Ring sagt ja nur, dass ich zu ihm gehöre, aber gehört er auch zu mir? Er trägt diesen Ring schon seit ich ihn kenne, demnach sagt der Ring für ihn nicht aus das er jemandem gehört, sondern nur das er offen zum BDSM steht. Jetzt bekomme ich wirklich Angst.

You don't own me - Between Heaven and HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt