💕Henry(37)💕

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Zwei Nachrichten hatte ich als ich in die Uni kam, eine von Chris. Das ich in 9 Tagen nach Denver flog und er das Ticket am Flughafen hinterlegte. Die andere Nachricht war von Otis, dass er endlich wieder raus aus dem Krankenhaus war und jetzt bei Ed sei.

Also ging ich nach der Uni zu Ed nach Hause um Otis zu besuchen. Ich erzählte ihm gleich, dass ich in 9 Tagen über das Wochenende nach Denver flog, aber Vic nach ihm schauen würde und er keinen Blödsinn machen sollte.

Er versprach mir, dass er nichts unüberlegtes tun würde, vor allem weil Jacob immer noch nicht gefasst war.

Die restlichen Tage gingen mehr schlecht als recht rum. Im Wohnheim war ich alleine. Ich vermisste Chris so sehr und freute mich aber gleichzeitig auch ihn und meine Familie wieder zu sehen. Rick wollte mich vom Flughafen abholen, da Chris kurzfristig doch noch einen Termin reingeschoben bekommen hatte.

Nun stehe ich in Denver am Flughafen und halte nach Rick Ausschau, der sich wirklich mal mächtig Zeit ließ. Mit meinem Rollkoffer, den ich hinter mir her ziehe, laufe ich Richtung Ausgang um draußen auf ihn zu warten, dann muss er sich nicht durch die Menge an Fluggästen quälen.

Gerade als ich zur Tür hinauslaufe höre ich jemanden meinen Namen rufen. Ich drehe mich zur Seite und sehe Rick und Knox. Ich glaube die gibt es echt nur im Doppelpack. Ich grinse und laufe auf sie zu.

"Hey Bro, tut das gut dich zu sehen." sagt Rick und wir fallen uns in die Arme.

"Ich habe dich auch vermisst." entgegne ich ihm und löse mich, um Knox auch in den Arm zu nehmen. "Hey Knox, schön dich auch wieder zu sehen."
"Gleichfalls." sagt er und grinst. Er nimmt meinen Koffer und zusammen laufen wir zum Auto.

"Möchtest du irgendwo bestimmtes hin?" fragt mich Rick. Ich schüttel nur mit dem Kopf. "Später sollte ich halt zu Dad und Wyatt weil Chris mich dort abholt, aber bis dahin ist es egal was wir tun." sage ich.
"Also gut, dann fahren wir zu Mum." Einverstanden nicke ich und wir fahren los, in mein Zuhause.

Meinen Koffer lasse ich im Auto, da die zwei mich nachher eh zu Dad fahren. An der Tür rieche ich schon das es Rouladen gibt, mein Lieblingsessen. Mum hat wohl damit gerechnet das ich zuerst zu ihr komme. Wir gehen in die Küche, in der sie auch schon am Herd steht.

"Hi Mum." begrüße ich sie. Sie dreht sich um, nimmt mich in den Arm und fängt an zu weinen.

"Oh Mum wein doch nicht, solange war ich auch nicht weg und Semesterferien sind auch bald." tröste ich sie.

"Ich weiß, aber, du warst noch nie für länger weg und dann gleich für 3 Jahre. Das ist schon schwer für mich." Ich drücke sie fester.
"Aber wir schreiben und telefonieren ja und wie gesagt in den Semesterferien bin ich dann hier in Denver. Zwar nicht daheim aber zumindest hier." beruhige ich sie.

Wir sitzen alle am Tisch, essen und reden miteinander. Es tut gut mit der Familie zusammen zu sitzen, fehlt nur noch Dad, aber den sehe ich nachher ja auch noch.

Irgendwann steht Knox auf und verabschiedet sich.

"Tut mir leid aber ich muss los, ich habe Casimir versprochen dass ich vorbei komme." er gibt Mum einen Kuss auf die Wange und Rick wird umarmt und geküsst. Mir winkt er nur kurz zu und meint wir würden uns sicher noch einmal sehen bevor ich wieder los fliege.

"Knox und Casimir sind wohl ziemlich dicke jetzt, oder?" frage ich Rick, als wir dann auf dem Weg zu Wyatt's Café sind.

"Ja schon, aber das stört mich nicht. Ich weiß das ich für Knox der einzige bin. Casimir steckt gerad halt in 'ner Lebenskrise irgendwie." erzählt er.

"Sind er und sein FBI Mann immer noch nicht wieder zusammen?"

"Nein, aber Rouven säuft und spielt."

"Wieso kommen die nicht mehr zusammen, wenn sie sich beide noch lieben?"

"Weil Rouven kein Wort sagt und Casimir es leid ist immer zu spekulieren ob Rouven ihn noch liebt oder nicht. Er wohnt zwar wieder daheim, schon länger, aber laufen tut nichts mehr. Ich versteh Casimir auch nicht, er sollte sich von Rouven einfach scheiden lassen, aber naja."

"Wer weiß was in denen ihren Köpfen vorgeht." sage ich.

"Ja da hast du recht. Ich hätte von dir auch nie gedacht das du mal wie Dad wirst." grinst er.

"Rick, nur weil du das nicht verstehst, brauchst du uns nicht damit aufziehen, außerdem bin ich nicht wie Dad, denn ich steh dazu. Öffentlich. Er steht nur dazu dass er schwul ist. Was ich auch verstehen kann bei seiner Arbeit. Und es ist auch nicht einfach zum Rest zu stehen. Ich bin froh, dass ich bis jetzt noch keine dummen Fragen gestellt bekommen habe. Aber von meinem Bruder erwarte ich, dass er das akzeptiert und sich nicht über mich lustig macht."

"Ohoh, was ist passiert? Du hast ja Recht mit dem was du sagst, aber seit wann bist du so erwachsen geworden?" fragt Rick mich erstaunt.

"Wahrscheinlich seit ich mit Chris zusammen bin. Er verändert mein ganzes Leben, meine ganze Einstellung. Er ist einfach der den ich brauche, egal wie." erkläre ich ihm.

"Ist doch okay. Wenn du glücklich bist, dann bin ich es auch. Liebst du ihn?"

"Ja, aber ich habe es ihm noch nicht gesagt und das werde ich auch nicht."

"Wieso denn?" fragt er geschockt.

"Weil ich möchte dass er es zuerst zu mir sagt. Ich möchte nicht 'Ich liebe dich' sagen und er erwidert es dann nicht. Das wäre zu schmerzhaft für mich. Wenn er bereit dazu ist, wird er es sagen, egal wie lange es dauert und ich werde warten."

Da wir schon ausgestiegen und vor der Tür von Wyatt's Café stehen, nimmt Rick mich in die Arme und drückt mich fest.

"Egal was du tust, ich werde hinter dir stehen und für dich da sein."

"Danke, Bro."

"Nichts zu danken. Und jetzt lass uns Dad und Wyatt hallo sagen."

Er drückt mich zur Tür rein. Im Café ist wirklich viel los.
Wir haben gute Arbeit geleistet. Es sieht besser aus als vor meinem Wutausbruch. So hatte der wohl wenigstens etwas gutes. Wyatt hat uns vor Dad schon gesehen und kommt auf uns zu.

"Hey Jungs, Henry, schön das du da bist. Das war eine tolle Idee von Chris dich einfliegen zu lassen. Landon war schon ganz aufgeregt dich wieder zu sehen. Schau dich an, du bist noch nicht so lange weg, aber strahlst mit einer Aura die einen fast erblinden lässt. Man sieht das es dir gut geht." wie ein Gummiball hüpft er rum und freut sich das ich da bin. Ich muss lachen, weil es einfach unglaublich niedlich aussieht bei ihm. Man kann kaum glauben dass er mit Peitschen und Flogger in der Hand arbeitet.

Dad ist am telefonieren, darum hat er sich noch nicht bewegt. Ich laufe zu ihm an die Theke, streiche ihm über die Schulter und bleibe neben ihm stehen. Meine rechte Hand vor ihm auf der Theke und die linke verweilt auf seiner Schulter. Während er mit seinem Gegenüber weiter spricht streicht er mir über meine Finger und meinen Ring. Ich schmunzel und rufe: "Wyatt, ich glaube Dad will auch so einen Ring von dir haben."
Wyatt kommt aus der Küche und sagt: "Nee nee, dieser Ring ist nichts für mich, aber vielleicht bekommt er ja bald einen Anderen." lachend rennt er wieder zurück in die Küche. Ich schaue Dad an der ganz geschockt das Handy von seinem Ohr rutschen lässt und Tränen in den Augen hat. Wie süß ist das denn? Dad ist ganz gerührt, nimmt das Handy wieder ans Ohr und verabschiedet sich mit den Worten dass 'einer der Wichtigsten Menschen in seinem Leben' da sei und er sich um ihn kümmern möchte und legt auf.

Daraufhin steht er auf und presst mich an sich.

"Siehst gut aus." sagt er und streicht mir über den Kopf.

"Du auch, mit deinem Pipi in den Augen." kicher ich.

Er boxt mir leicht gegen die Schulter und setzt sich wieder hin.

"Meint er das Ernst?" frage ich Dad.

"Alles was Wyatt sagt hat Hand und Fuß, das weißt du, sonst wären mir grad nicht die Tränen gekommen. Ich warte nur noch bis er es wirklich tut."

Ich nicke und setze mich neben ihn. Wyatt bringt mir was zu trinken während Rick sich auch zu uns gesellt. Als Wyatt dann auch bei uns steht, unterhalten wir uns über Dinge die man am Handy nicht bespricht, oder vergisst. Alles in allem ist es wirklich total nett. Und ich habe sie alle sehr vermisst.

You don't own me - Between Heaven and HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt