🖤Chris(2)🖤

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Also ich muss dringend etwas ändern.
Ich brauche eindeutig ein wenig mehr Freizeit.
Momentan habe ich das Gefühl, dass mein Job mich auffrisst.
Sicherlich weiß ich, dass ich viel zu tun habe, als Mitbegründer einer Textilfirma und momentan ist es einfach auch ein wenig mehr, da wir weiter expandieren.

Mein Freund Felix und ich haben den zweiten Standort vor einiger Zeit in Korea zum laufen gebracht. Deswegen bin ich zwischenzeitlich dort hingezogen, da es einfacher war, als ständig zu pendeln.
Nun sind wir dabei, den dritten Standort zu eröffnen. Dieser soll in Massachusetts liegen.
Günstiges Land, hohe Arbeitslosigkeit.
Wir schaffen also Arbeitsplätze, dort wo sie gebraucht werden.
Mehrfach in der Woche fliege ich also, zwischen Denver und Boston hin und her, damit auch alles glatt läuft, währenddessen Felix das Tagesgeschäft am Laufen hält.

Vielleicht brauche ich auch einfach mal wieder einen Sub, der schön brav ist und das tut was ich gern hätte, der sich mir unterwirft und keine dummen Fragen stellt.
Aber selbst dazu, fehlt mir momentan die Zeit und außerdem geht mir der kleine Vaughn Junge nicht aus dem Kopf.
Es ist jetzt nicht so, dass ich unentwegt an ihn denke, nein das nicht, aber er hat etwas, dass mich reizt.
Er ist noch ein Küken, ist wahrlich noch grün hinter den Ohren und mit Sicherheit auch noch Jungfrau.

Aber das ist nicht das was mich an ihn denken lässt, viel mehr ist es die Art wie er sich mir gegenüber verhält.
Ich kann das nicht ganz in Worte fassen, aber es ist anziehend zu beobachten, wie er sich dagegen sträubt, was sein Körper ihm zeigt.
Ich habe es gespürt als ich ihn in Wyatts Büro, auf der Geburtstagsfeier von Knox, geküsst habe.
Er bebte förmlich und seine Wangen glühten.

Ist auch egal.
Wie gesagt habe ich momentan einfach keine Zeit.
Doch trotzdem, wenn ich das nächste Mal in Denver bin, sollte ich dringend Druck abbauen und ins Secrets gehen.

Gerade laufe ich über die Baustelle, des neuen Standorts in der nähe von Boston.
Wir liegen genau im Zeitplan und ich hoffe das dem auch so bleibt.
Heute Nachmittag, treffe ich mich noch mit zwei Managern einer Zulieferfirma von Baustoffen und heute Abend dann noch ein Meeting mit dem Bauamt.
Gott dieser ganze Stress, aber wer erfolgreich sein will, muss halt auch was dafür tun.

Der Tag rannte förmlich davon.
Immer wieder telefonierte ich mit Felix, unterrichtete ihn darüber, dass die Zulieferfirma für uns nicht in Frage kommt, da sie viel zu teuer sind und ich mich weiter umsehen werde. Ich sagte ihm auch, das die Bauaufsicht mit der Baustelle zufrieden ist und wir getrost weiter machen können.

Mittlerweile ist es Abend und ich sitze in einem Restaurant, esse gerade eine Kleinigkeit und surfe im Internet.
Vielleicht ist es besser doch nicht zu warten, bis ich zurück in Denver bin um ins Secrets zu gehen. Boston hat vielleicht ein ähnliches Etablissement.
Tatsächlich werde ich fündig und stelle fest, dass der Club nicht weit von dem Restaurant entfernt ist, in welchem ich gerade zu Abend esse.

Nachdem ich gegessen habe, mache ich mich auf den Weg zum Passion, so heißt es, das Etablissement.
Ich beschließe, genau so zu bleiben, wie ich bin und mir die Einrichtung erst einmal anzusehen.
Meine Erwartungen sind hoch, denn ich gebe mich nicht mit billigen Kaschemmen ab.

Vor dem Gebäude angekommen, schaue ich es mir an.
Nobel sieht es schon aus und ich gehe zur Tür.
"Hey. Was kann ich für dich tun?", fragt mich der Türsteher und ich blicke ihn an, befeuchte meine Lippen und antworte: "Es heißt richtig, was kann ich für sie tun. Ich kann mich nicht daran erinnern ihnen das Du angeboten zu haben."
Erschrocken  schaut der Türsteher mich an. Er ist es wohl nicht gewohnt das jemand nicht darauf steht, von Anfang an geduzt zu werden.
"Ähm sorry. Was kann ich für sie tunˋ?", fragt er und ich antworte: "Geht doch. Hat auch was mit Höflichkeit zu tun, jemanden zu Siezen der einem fremd ist. Sie könnten mir Einlass gewähren, damit wäre mir geholfen."

Stumm tritt der Türsteher zur Seite und öffnet die Tür.
"Bitte sehr der Herr.", sagt er und ich trete ein.

Leise Musik dringt in meine Ohren und ich schiebe den schweren, dunkelroten Samtvorhang zur Seite, trete hindurch und stehe in einem Raum, welcher ein wenig unterteilt ist.
Hinter jeder flachen Wand, befindet sich eine andere Möglichkeit um zu spielen und ich beobachte die einen oder anderen dabei, als ich auf dem Weg zur Bar bin.

Dort angekommen bestelle ich mir einen Screwdriver.
"Du bist neu hier.", sagt der Barkeeper, als er mir den Drink serviert.
Schon wieder so jemand der einfach drauf los duzt.
"Haben wir beide uns schon mal gesehen?", frage ich.
"Nein.", antwortet der Kellner.
"Haben wir schon mal miteinander gesprochen?" frage ich weiter und erneut antwortet er: "Nein."
"Haben wir irgendwelche anderen Interaktionen miteinander gehabt?, mache ich weiter und blicke den Typen an, welcher seine Stirn runzelt und dann meint: "Nein, warum fragst du das alles?"
"Wenn wir noch nie etwas miteinander zu tun hatte, was fällt ihnen dann ein mich einfach so zu duzen, hm?"

Der Typ senkt kurz seinen Blick, kaut kurz auf seiner Unterlippe und schaut mich dann wieder an, als er antwortet: "Entschuldigen sie Sir, das wollte ich nicht. Ich bin es gewohnt alle zu duzen, aber wenn sie wünschen dann... ."
"Ja ich wünsche es. Siezen hat etwas mit Höflichkeit zu tun.", falle ich ihm ins Wort und ziehe meine rechte Augenbraue hoch.
Ich umschließe das Glas mit meiner linken Hand, hebe es an und trinke ein Schluck.

"Sie tragen den Ring der O.", beginnt der Kellner und schaut mich fasziniert an. Schon komisch wenn man bedenkt wo er arbeitet.
"Ja, das haben sie gut erkannt.", antworte ich und er entgegnet mir: "Und dazu noch links, das heißt sie sind ein Dom."
"Ist das jetzt wirklich so verwunderlich?", frage ich und runzle die Stirn.
Ich glaube der Typ hier kennt BDSM nur aus Büchern.

"Ähm, Entschuldigung.", meint er und senkt wieder seinen Blick.
Oh man.
"Wie lange arbeitest du schon hier?", frage ich und wähle bewusst die Du-Form.
"Vier Tage.", sagt er zögerlich und ich grinse ihn an.
"Vier Tage, ist nicht lang. Wie heißt du?", frage ich weiter.
"Lucian und sie?", meint er und ich strecke ihm meine Hand entgegen und antworte: "Chan. Schön dich kennenzulernen Lucian."
Ein Lächeln umspielt seine Lippen und wenig später, umschlossen diese Lippen meinen Schwanz, dort auf dem Klo des Clubs.

Es ging schnell, da Lucian nicht zum Spaß, sondern zum Arbeiten da ist, aber ich habe erstmal Druck abgebaut.
Ich denke das Passion könnte ein guter Ersatz zum Secrets sein, wenn ich hier in Boston bin.

You don't own me - Between Heaven and HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt