Was soll ich bloß sagen, das Essen war eigentlich ganz schön und auch der Abend bei Chris Zuhause, gemeinsam mit Felix war angenehm. Ich finde ihn voll ok, also ich mag ihn.
Ich habe mich noch mit Rick getroffen und von allen verabschiedet.
Wieder in Boston, langweilte ich mich zu tode, denn Otis hatte kaum Zeit da er mit Ed unterwegs war, in seiner Ferienhütte. Am Samstag wurde er nämlich endlich entlassen und Ed hielt es für eine gute Idee ein bisschen zu entspannen.
So habe ich die Woche über mich entweder mit Vic getroffen, oder saß im Wohnheim und habe vergeblich versucht Chris zu erreichen. Seit Montag hatten wir keinen Kontakt mehr und ich weiß nicht wieso. Zwischen uns war alles ok und wenn nicht, dann hätte Chris das gesagt.
Ich vermisse ihn so sehr, aber er geht weder an sein Handy noch ruft er mich zurück, oder schreibt mir. Ich sehe nicht einmal ob er meine Nachrichten gelesen hat oder nicht. Im Moment sitze ich im Park und versuche Rick anzurufen.
"Hey Bro, alles ok?" fragt er mich gleich nachdem er rangeht.
"Nein, nicht wirklich." sage ich bedrückt.
"Was ist denn los? Ach Gott stimmt ja, du kanntest Felix ja auch, ne?" sagt Rick.
Perplex starre ich geradeaus.
"Hä, Wieso kannte und woher kennst du Felix?" frage ich verwirrt.
"Oh, sag bloß Chris hat dir nichts erzählt?"
"Was denn Rick? Was ist denn passiert?" rufe ich lauter in das Mikrofon.
"Naja, Felix' Maschine ist am Montag Nacht abgestürzt und verschollen, Chris ist extrem fertig, aber ich verstehe nicht wieso er dir das nicht gesagt hat. Habt ihr nicht mehr geredet seit Sonntag?"
"Fuck...doch am Montag aber seitdem nicht mehr. Also was ist mit Felix? Ist er.....ist er....tot?"
Oh mein Gott wenn das wahr ist, ich muss nach Denver, ich muss Chris beistehen.
"Das wissen sie nicht. Wir saßen Dienstag früh im Café, Chris war auch da und die Nachrichten liefen. Da hieß es nur das der Privatjet einer Firma über dem Mittelmeer nahe an der italienischen Küste abgestürzt und verschollen ist. Man weiß nicht ob es überhaupt Überlebende gab." berichtet er mir.
"Ach du Kacke. Ich muss auflegen Rick, ich muss mir 'nen Flug nach Hause buchen. Ich will Chris beistehen." sage ich schnell und will schon auflegen, da sagt Rick noch: "Henry wenn du hier her kommst, dann pass bitte auf dich auf, ja? Laut Dad geht es Chris wirklich beschissen, so habe er ihn noch nie erlebt."
"Ich pass immer auf mich auf Rick. Ich melde mich wenn ich angekommen bin. Bye Rick."
Auf dem Weg zurück ins Wohnheim, buche ich mir gleich den nächsten erreichbaren Flug. Meine Sachen packe ich im Schnelldurchlauf, da ich eh nur das Wichtigste mitnehme.
Sieben Stunden später komme ich in Denver an, steige ins Taxi und fahre zu Chris' Haus.
Vor der Tür atme ich noch einmal tief ein und aus und drücke dann auf die Klingel. Nach einer halben Ewigkeit geht endlich die Tür auf und eine etwas kleinere, molligere Frau steht vor mir und mustert mich."Hallo, wer bis du denn?" fragt sie dann freundlich.
"Hallo ich bin Henry und möchte zu Chris." antworte ich ihr mindestens genauso freundlich.
"Du bist also Henry." entgegnet sie mir erfreut, "dass ist ja schön dass ich dich auch mal kennenlernen darf. Ich bin Eleanor, Mister Bangs Haushälterin. Komm rein, aber ich muss dir gleich sagen, Mister Bang ist ganz schlecht gelaunt, schon seit Tagen und er lässt auch niemanden an sich ran. Vielleicht schaffst du es ja. Er ist in seinem Arbeitszimmer."
Ich bedanke mich und gehe die Treppe nach oben auf das Arbeitszimmer zu. Die Türe ist geschlossen und man hört ihn von drin schreien. Ich verstehe aber nur nicht was er schreit. Wahrscheinlich ist er am telefonieren. Ich warte vor der Tür bis es ruhiger ist und klopfe dann.
"Eleanor, ich habe gesagt sie sollen mich in Ruhe lassen. Gehen sie nach Hause." höre ich ihn zur Tür rufen und drücke die Klinke hinunter. Als er mich sieht fällt sein Blick sofort wieder auf den Schreibtisch.
"Was willst du hier Henry."
Henry, er nennt mich Henry, ok, das nenne ich Rückschritt.
"Ich habe gehört was passiert ist und bin sofort hergekommen. Es....." fange ich an, doch werde ich von Chris unterbrochen.
"Spar die deine Mitleidsbekundungen. Was willst du hier?"
"Ich....ich...wollte dir beistehen. Bei dir sein. Dich unterstützen." stottere ich. Irgendwie macht er mir ein bisschen Angst. Ich weiß einfach nicht wie ich ihm gegenüber treten soll, wenn er so ist.
"Ich brauch keine Unterstützung. Geh." schreit er mich an.
"Aber Chris...."
"NEIN HENRY, geh habe ich gesagt, jetzt." Sein Ton duldet keine Widerworte. Also drehe ich mich um und verlasse das Zimmer. Ich ziehe meinen Koffer ins Gästezimmer neben Felix Zimmer, packe ihn aus und gehe gedankenverloren duschen. Chris sagte ja nicht das ich das Haus verlassen soll.
Unter der Dusche kommt mir eine Idee. Ich weiß zwar nicht ob die so gut sein wird, aber was andere fällt mir nicht ein, damit ich ihn etwas ablenken kann. Nur mit einem Handtuch bekleidet gehe ich wieder zurück ins Gäste zimmer und trockne mich ab. Als ich fertig bin lege ich das Handtuch auf das Bett und begebe mich ins Studio. Dort setze ich mich auf die Knie, neben das Bett und warte, mit den Händen in meinem Schoß und gesenktem Kopf.
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You don't own me - Between Heaven and Hell
RomansaBand 4 der 'You don't own me' - Reihe Henry steht auf Chris und Chris steht auf Henry. Doch Henry entspricht nicht dem was Chris sich eigentlich vorstellt. Schafft Chris es Henry zu seinesgleichen zu machen? Oder bewegt Henry Chris dazu ihn so zu...