💕Henry(28)💕

1.3K 104 116
                                    

Chris' Wecker klingelt und ich falle fast aus dem Bett. Warum auch immer, aber ich lag viel zu nah am Rand. Ich steh auf und gehe ins Bad. Auf dem Weg dorthin lese ich was mir Otis gestern noch geschrieben hatte und bleibe abrupt stehen. Ich wusste der Typ ist komisch, aber gleich so komisch. Ich kopiere die Nachricht und schick sie mit ein paar Begleitsätzen meinem Dad, der müsste auch schon wach sein. Prompt bekomme ich Antwort.

Ok mach ich, ich sag dir Bescheid wenn ich was habe. Und pass gut auf Otis auf. Ach, Henry, ich weiß genau was Chris gemacht hat, während wir telefoniert haben. Sag ihm schöne Grüße von mir und dass du es gut gemacht hast. Haha

Gott wie peinlich ist das denn? Wieso hat er nichts gesagt während wir noch telefoniert haben?

"Er hat's gemerkt. Irgendwie wusste ich das, denn eigentlich ist er ja nicht dumm." sagt Chris hinter mir was mich zum zusammen zucken bringt.

"Erschreck mich doch nicht so." schimpfe ich und drehe mich zu ihm um. "Guten Morgen, gut geschlafen? Schmerzen?" fragt Chris mich und gibt mir einen Kuss auf die Wange.

"Ja danke und du? Nein ich habe keine Schmerzen, alles gut. Aber die Nachricht von Otis macht mir Sorgen. Ich werde heute nicht zur Uni gehen, sondern zu Otis." sage ich ihm.

"Wieso? Ist etwas passiert?" fragt Chris und schnappt sich seine Zahnbürste, um sich die Zähne zu putzen.

"Weiß ich nicht, aber Otis schrieb mir das er Angst vor Jacob hat, der kommt laufend zu ihm und sei komisch. Er fragt ob du oder Dad ihn irgendwie überprüfen könntet. Deswegen habe ich eben Dad geschrieben. Er schaut mal." erzähle ich.

"Hatte ich ihm nicht klar gemacht das er sich nicht mehr blicken lassen soll?"

"Ja schon, aber so wie es aussieht juckt ihn das nicht. Als ich gestern dort war, war er auch da. Als Otis meinte er solle lieber gehen meinte er, er hätte keine Angst vor dir. Der Typ ist echt komisch."

"Ja dann geh zu Otis. Aber morgen gehst du wieder zur Uni."

"Ja Daddy." antworte ich ihm frech und habe kurzerhand einen Klaps auf dem Po. "Mhm ja gib's mir." stöhne ich gespielt und lache.

"Henry, treib es nicht zu weit. Du kannst von Glück sagen, dass ich jetzt keine Zeit habe dich flach zulegen. Aber lass dir gesagt sein, ich werde es mir merken und das wirst du dann zu spüren bekommen." droht er mir und ich sehe in seinen Augen die Lust lodern, die er jetzt leider unterdrücken muss.

"Uhh ich freue mich schon drauf." grinse ich ihn lasziv an und will gerade in meine Jeans schlüpfen als mich Chris sein Gürtel auf meine linke Pobacke trifft. Ich ziehe scharf die Luft ein und schaue nach hinten über meine Schulter.

"Wenn du jetzt damit anfängst kommst du heute nicht mehr zu deinen Terminen Chris und die sind wichtig." In der Hoffnung er hört auf das was ich sage, steige ich in mein zweites Hosenbein und ziehe meine Hose hoch. Ich drehe mich um und sehe das Chris sich auch anzieht. Er schüttelt den Kopf und grinst.

"Du bist unmöglich." lacht er dann. Ich nähere mich ihm an, ziehe ihn am Kragen zu mir und küsse ihn leidenschaftlich. "Deswegen magst du mich doch auch so sehr. Gib es zu, du kamst jetzt nicht nach Boston nur wegen der Arbeit. Du hast mich vermisst. Und weißt du woher ich das weiß? Du hattest es gestern wirklich schwer mit deiner Selbstbeherrschung. Und sie wäre auch fast über Bord gegangen." Er legt mir einen Finger auf die Lippen um mir zu signalisieren das ich leise sein soll.

"Psst rede nicht mehr, ich muss wirklich los." meint er traurig. "Aber heute Abend bist du dran. Sorry aber da bist du gerade selber Schuld Kleiner."

Ich geb ihm nochmal einen kleinen Kuss, sage 'Ok' und schnappe mir meine Sachen.

"Bis später und viel Spaß bei deinen Terminen." rufe ich und laufe aus der Türe raus um zu Otis ins Krankenhaus zu gehen.

Ich klopfe an die Türe und bekomme prompt Antwort, aber nicht von Otis. Ich trete ein und sehe wie Ed sich aus dem Bett schält.

"Oh hey, du hier?" frage ich etwas ungläubig.

Er schaut mich leidend an und sagt: "Ja, ich hier. Was hat es mit diesem Jacob auf sich?"

"Wieso willst du das wissen? Hast du Angst Otis geht fremd? Was war mit dir denn gestern? Wieso lässt du ihn alleine?"

"Es tut mir leid Henry, es ist was passiert und ich schäme mich so, ich hab wirklich Angst, dass wenn ich es ihm sage, er mich verlässt. Und dann lese ich, dass dieser Jacob hier ein und aus geht als wäre er Otis Lover, das hat mich echt wütend gemacht und dann kam ich her. Aber dieser Typ war nicht mehr da." erzählt er.

"Und was ist passiert das du mich so scheiße behandelt hast? Mhm?" spricht Otis, der wohl davon aufgewacht ist , weil wir uns unterhalten haben. Ed fährt herum und schaut Otis erschrocken an.

"Baby, es tut mir wirklich leid. Als ich nach Hause gefahren bin, nachdem du wach warst, habe ich mich mit etwas Whisky beruhigt. Ok etwas zu viel Whisky. Ich saß dann ziemlich neben mir im Büro und Trina kam rein......"

"TRINA?" schreit Otis, "Und dann hast du sie gleich gefickt ja? Das hätte ich nicht gedacht Ed. Das du mich mit ihr betrügst." Jetzt weint Otis und ich gehe zu ihm um ihn in den Arm zu nehmen.

"Baby, ich weiß es nicht was war. Ich weiß nur das sie ein paar mal mein Handy in der Hand hatte und ich neben ihr nackt aufgewacht bin. Es tut mir ehrlich leid." Ed sieht so grauenhaft aus, ihm tut das ganze wirklich schrecklich leid, das merkt man auch.

"Bitte geh Ed. Danke das du heute Nacht hier warst, aber bitte geh jetzt. Ich brauch Zeit."

"Ok. Bitte melde dich, ja?" sagt Ed und gibt Otis noch einen Kuss auf die Stirn. "Ich liebe dich, ich liebe dich wirklich."

Otis drückt sich an mich und weint noch mehr. Ed blickt noch einmal zurück bevor er zur Türe hinaus geht, aber Otis hat das nicht mehr gesehen. Kaum ist die Türe zu schluchzt er laut los. Und ich, ich lasse ihn einfach weinen.

Nach dreißig Minuten hat er sich dann endlich mal beruhigt und fängt an zu erzählen. Er erzählt von Jacob, wie er sich gestern verhalten hatte und wie unheimlich Otis das findet. Ich aber ehrlich gesagt auch.

Den ganzen Tag bleibe ich bei ihm und rede mit ihm und wir spielen Karten.

"Was machst du jetzt mit Ed?" frage ich ihn. "Er kam mir wirklich bestürzt und ehrlich vor."

"Ich weiß es nicht. Wusstest du das er noch nie zu mir gesagt hat das er mich liebt? Das war heute das erste mal, darum musste ich auch so sehr weinen. Henry, ich liebe ihn, ohne Ende. Er ist mein Leben und er wird es auch bleiben. Auch wenn du mich vielleicht für naiv und dumm hältst, aber ich denke ich werde ihm diesen Ausrutscher verzeihen. Ich bin ja nicht blind, ich sehe wie er leidet. Wäre er nüchtern gewesen, hätte er nichts getan. Und ich bin mir nicht einmal sicher ob er jetzt überhaupt was getan hat, oder ob Trina das nicht fingiert hatte, denn sie will Ed ja schon lange um den Finger wickeln."

"Otis, ich bin der letzte der dich für naiv oder dumm halten würde. Du liebst ihn und er liebt dich, jeder hat eine zweite Chance verdient. Also schreib ihm, vielleicht kommt er ja heute nochmal." sage ich. Ich hoffe nur das dieser Jacob nicht nochmal auftaucht, bis jetzt war er ja noch nicht da. Wenn Ed kommt dann hätte dieser Jacob auch keine Chance zu Otis zu kommen.

"Ja mach ich, ich schreib ihm gleich." sagt er enthusiastisch.

"Ok, dann würde ich jetzt gehen. Morgen soll ich wieder zur Uni. Aber Otis wenn was ist dann ruf mich bitte an. Und mein Dad kümmert sich darum etwas über diesen Jacob raus zu finden. Bitte ja, merk es dir. Ruf an wenn was ist."

Otis nickt und ich streiche ihm noch einmal über den Kopf. Wir verabschieden uns und ich gehe aus dem Krankenhaus direkt zum Hotel.

You don't own me - Between Heaven and HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt