You don't own me - Between Heaven and Hell

🖤Chris(47)🖤

In der Nacht von Montag auf Dienstag ist der Privatjet abgestürzt.
Henry kam am Freitag, da stand er in meinem Büro und später dann völlig fertig vor meinem Tor und wollte nichts weiter als weg von mir.

Ich bin im Anschluss noch einmal hoch in mein Studio.
Ich hängte die Peitsche weg, nachdem ich sie gesäubert und das Leder gepfleget habe, wischte den Boden vor der Wand auf, weil ich Eleanor nicht erklären wollte, warum da jetzt Blut auf dem Fußboden ist.

Dann drehte ich mich um und sah den Ring, welchen ich Henry geschenkt hatte.
Er glänzte da unten auf dem Boden und ich ging auf das Schmuckstück zu.
Ich kniete mich auf den Boden, griff nach dem Ring und legte ihn mir auf die Hand. Was hatte ich bloß getan? Ich konnte einfach nicht mehr, also kniete ich, mit dem Ring in meiner Faust dort unten auf dem Boden des Studios und schrie, wiegte mich hin und her und schrie einfach alles aus mir hinaus. Das war in diesem Raum möglich, denn er hat einen besonderen Schallschutz.

Tränen liefen über meine Wangen, doch diese nahm ich erst später wahr, dann als ich mich wieder etwas beruhigt hatte.
Ich strich über den Ring, wischte mir die Tränen ab und stand dann wieder vom Boden auf.
Ich ging zurück ins Schlafzimmer und legte den Ring in die Schublade meines Nachtschrankes, dort wo auch der Zettel lag, den er geschrieben hatte, auf dem er mir mitteilte was er gern mag und was er noch gern ausprobieren möchte.
Ich konnte ihn nicht einfach so wegschmeißen. Dafür bedeutet mir Henry einfach zu viel.

Ich weiß, dass ich sein Vertrauen mehr als missbraucht habe. Er hat mir mehr als deutlich gemacht, dass er mich hasst, dass er mich nicht mehr sehen will, dass ich ihn in Ruhe lassen soll, doch jede verdammte Nacht seitdem, liege ich abends in meinem Bett und habe den Chat zwischen ihm und mir geöffnet.
Ich blicke auf den blinkenden Cursor und überlege ob ich ihm nicht doch einfach eine Nachricht schreibe. Doch ich tue es nicht. Immer wieder schließe ich den Chat wieder und lege dann mein Handy zur Seite.

Ich hab auch darauf gewartet das Landon oder Wyatt sich bei mir melden, doch Landon hielt sich zurück.
Wyatt jedoch, hatte mich zwei Tage nachdem die Sache mit Henry passiert war angerufen.
Heute noch klingt das Gespräch in meinen Ohren.

"Wyatt, wie geht es Henry.", hatte ich damals begonnen und er antwortete: "Wie soll es ihm schon gehen. Scheiße, wie sonst!? Mensch Chris was hast du dir nur dabei gedacht. Du weißt wie wichtig es ist Kontrolle zu behalten. Du weißt es und bist eigentlich besser darin, als jeder andere den ich bisher getroffen haben."

"Wyatt, ich weiß. Ich hasse mich selbst dafür. Ist er bei euch?", fragte ich weiter und hörte Wyatt zu: "Ja ist er. Seine Wunden sind versorgt. Chris erzähl mir was genau passiert ist."
Ich erzählte Wyatt darauf hin alles, von dem Aufeinandertreffen im Büro bis dorthin wo Rick ihn ins Auto gesetzt hat.
"Wyatt ich war wie weg. Ich hörte nichts mehr ich sah nicht mehr klar. Ich hab Scheiße gebaut, und zwar richtig. Wyatt bitte pass auf ihn auf und sag Landon, dass er sich keine Sorgen mehr machen brauch. Ich werde Henry in Ruhe lassen. Sag Landon außerdem, dass es mir unendlich leid tut.", meinte ich noch und Wyatt antwortete dann: "Henry geht es wirklich nicht gut. Ich passe auf ihn auf und werde auch mit Landon sprechen, kein Sorge. Chris pass du aber auch auf dich auf und krieg dich wieder unter Kontrolle."

Kurz danach legte er auf und ich spürte das mir schlecht war.

Die Sache mit Henry ist jetzt dreizehn Tage her.
Wie es Henry jetzt wohl geht? Ob er immer noch bei Wyatt und Landon ist.

Heute ist ein Donnerstag und ich sitze gerade im Büro von Fe(e)lBan Tex als mein Handy klingelt.
"Bang.", nehme ich ab und höre nur Rauschen.
"Hallo?", sage ich nun, doch wieder höre ich nichts weiter als rauschen.

Ich lege wieder auf, will das Handy gerade wegstecken, als erneut das Handy klingelt.
"Bang.", gehe ich ran und ich höre: "Mister Bang, wir haben endlich Neuigkeiten wegen dem Absturz."
Ich stehe von meinem Stuhl auf, mein Herz schlägt schneller und ich frage: "Was für Neuigkeiten?"
"Also so wie es aussieht wurden Teile des Wracks, eine Leiche und ein Schwerverletzter, auf einer einsamen Insel gefunden. Der schwer Verletzte liegt in Noto, das liegt auf der Insel Sizilien, im Krankenhaus."

"Wer ist der schwer Verletzte?", frage ich und der Polizist auf der anderen Seite der Leitung antwortet: "Sie konnten die Identität nicht klären, da der schwer Verletzte nicht ansprechbar war und auch immer noch nicht ist. Mister Bang, das Krankenhaus in Noto wäre ihnen sehr verbunden wenn sie kommen könnten um den Überlebenden zu identifizieren."
"Wie sieht er denn aus?", frage ich, doch die Antwort ist enttäuschend: "Braune Haare und helle Augen. Er hat einen größeres Muttermal, in Form einer Niere an der Wade... ."
"Das ist Felix.", unterbreche ich den Polizisten, denn dieses Muttermal ist Felix' Kennzeichen.
"Ich mache mich sofort auf den Weg. Noto / Sizilien, sagten sie?", fahre ich fort und der Polizist bestätigt dies nochmal.

Als ich das Telefonat beendet habe, schaue ich nach Flügen.
Morgen geht der nächste nach Catania.
Schnell buche ich und schaue dann auch noch, wie weit der Flughafen von dem Krankenhaus entfernt ist.
Ich buche noch einen Mietwagen dazu und kann es kaum erwarten endlich in diesem Krankenhaus zu sein.

Der Flug dauert etwas mehr als fünfzehn Stunden und, leider war auch kein Direktflug möglich, dazu kommt noch die verschiedenen Zeitzonen, aber das ist mir alles egal, als ich endlich an dem Krankenhaus ankomme, in dem Felix liegen soll.

Ich gehe zur Anmeldung und erkundige mich.
Mit schlechtem englisch schickt die Dame dort mich auf eine andere Station und ich will mir gerade noch weitere Hilfe suchen, als mein Blick in ein Zimmer fällt.

Schläuche und Piepen ist das einzige was ich wahr nehme.
Da liegt er, mein bester Freund.
Ohne meine Umgebung wahr zu nehmen, betrete ich das Zimmer, setze mich auf die Bettkante und greife nach seiner Hand.
"Mein Gott Felix. Ich bin so froh, dass du noch am Leben bist.

Ich blicke ihn an. Seine Haut ist ganz fahl.
"Scusa, chi sono?", höre ich und drehe mich um.
"Ich verstehe sie leider nicht.", entgegne ich dem Pfleger und er antworte auf englisch: "Entschuldigung, wer sind sie denn?"
"Christopher Bang. Ich bin hier um Felix Keaton zu identifizieren.", entgegne ich ihm und er äußert: "Ich weiß bescheid, ich schicke ihnen einen Arzt."
Damit verlässt der Pfleger den Raum und ich streiche weiterhin über den Handrücken von Felix.
Ich habe einen Kloß im Hals, doch bin so erleichtert dass er noch lebt.

Etwas später, war endlich ein Arzt bei uns und klärte mich auf, das sie Felix in ein künstliches Koma gelegt haben. weil er viele schwerere innere Verletzungen hat.
Ich habe auch geklärt, sobald Felix stabil genug ist, er dann nach Denver zurück transportiert wird. Das ist mir wichtig und ich denke, dass das auch in Felix' Interesse ist.

Als ich das Krankenhaus spät abends verlasse, suche ich mir ein Hotel.
Unterwegs esse ich noch eine Kleinigkeit und checke dann in dem kleinen Hotel ein.
Als ich später im Bett liege, nehme ich mal wieder mein Handy in die Hand, öffne den Chat zwischen mir und Henry und blicke mir wieder den blinkenden Cursor an.

Ich tippe einmal darauf und die Tastatur öffnet sich.
Meine Finger zittern ein wenig, als ich folgende Nachricht in das Textfeld eingebe:

Hallo Henry.

Ich weiß, dass ich dich in Ruhe lassen soll und dass du nichts mehr mit mir zu tun haben willst. Ich kann das alles verstehen. Das was ich dir angetan habe, kann ich nicht wieder gut machen. doch trotzdem möchte ich, dass du weißt dass du mir fehlst. Sehr sogar und ich wünschte mir ich könnte die Zeit zurück drehen und wäre nicht in das Studio gekommen, hätte es nicht ausgenutzt was du mir angeboten hast. Ich wollte es wirklich nicht, doch ich habe jegliche Kontrolle und Selbstbeherrschung verloren. Ich hoffe du kannst mir das glauben, auch wenn ich dich längst verloren habe. Niemals wollte ich dich verlieren, niemals und dann mache ich so einen Fehler, zerstöre dich, dich der mir so wertvoll ist. Henry, dass alles würde ich dir auch gern persönlich sagen, doch ich kann es verstehen, dass du nichts mehr mit mir zu tun haben willst.

Ich will außerdem, dass du weißt, das Felix auf Sizilien in Noto im Krankenhaus liegt und lebt. Ich werde dich jetzt in Ruhe lassen, doch du sollst wissen, dass meine Tür immer für dich offen steht. Mit dem Herzen bei dir Chris

Ich sehe das Henry online ist und schicke die Nachricht ab, doch im selben Moment bereue ich es schon, will sie eigentlich wieder löschen, doch die Haken sind schon blau.
Er muss auch in unserem Chat sein, denn die Haken sind wirklich unmittelbar blau geworden.