💕Henry(56)💕

1.7K 102 36
                                    

Drei Tage sind vergangen als ich bei Felix im Krankenhaus war. Chris schrieb mir seitdem jeden Tag, doch ich habe ihm nicht mal auf eine Nachricht geantwortet. Ich habe diese Zeit für mich gebraucht, um mir klar zu werden was ich möchte. Ich weiß ich habe gesagt ich kann nicht ohne Chris leben. Aber jetzt wo ich weiß das er mich wirklich liebt fällt es mir leichter. Die Tatsache das er mich liebt bringt mich dazu weiter leben zu wollen, besser zu werden und vorallem erwachsener, damit ich ihm irgendwann mal gleichwertig gegenüberstehen kann.

Ich werde wirklich noch lange Zeit brauchen um wieder Vertrauen zu Chris zu fassen. Mein Psychologe sagte auch, es braucht viel Zeit und vorallem viel Geduld und viel Verständnis. Und ich weiß das Chris nichts davon hat. Nein Moment, er hat Verständnis und zwar viel, aber keine Geduld.

Ich nehme mein Handy in die Hand und schreibe Chris.

Lieber Chris, es tut mir wirklich schrecklich Leid, dass ich auf keine deiner Nachrichten geantwortet habe, aber ich habe diese Zeit gebraucht um mir über einiges klar zu werden. Hättest du heute Zeit? Ich möchte mich gegen 15 Uhr in Wyatt's Café mit dir treffen um dir meine Gedanken zu sagen. Ich hoffe das ist in Ordnung. Henry

Ich schicke die Nachricht ab und hoffe das schnell eine Antwort kommt. Ich lege mein Handy zur Seite und gehe Duschen. Als ich zurück komme habe ich eine Nachricht von Chris.

Ja geht klar, aber können wir eine halbe Stunde später machen, da ich noch arbeite?

Ich antworte mit einem 'Ja klar, bis später' , stecke meine Handy in die Hosentasche und gehe in die Stadt, ich muss noch einige Dinge besorgen, bevor ich gehe.

🖤Christopher🖤

Ich bin gerade völlig in meiner Arbeit vertieft, als mein Handy piept.
Nebenbei nehme ich es in die Hand und schiele auf das Display. Als ich sehe das es eine Nachricht von Henry ist, lasse ich alles andere stehen und liegen.

Drei Tage hat er sich nicht mehr gemeldet und ich hab ihm jeden Tag geschrieben. Mehr jedoch wollte ich nicht, weil ich ihm nicht das Gefühl geben wollte, dass ich ihn bedränge. Landon schrieb mir einen Tag später, auf die Nachricht die ich ihm hinterlassen hatte, das Henry nun auch wieder mit ihm und auch Wyatt spricht. Das zu lesen, erleichterte mich.

Nun lese ich Henry's Nachricht und als ich geantwortet habe, sind meine Gedanken überall, nur nicht bei der Arbeit.
Henry will mir also seine Gedanken mitteilen. Wieso sagt mir mein Gefühl, dass dieses Gespräch nicht so enden wird wie ich es gerne hätte?
Nachher werde ich es wissen und ich freue mich auch ein wenig Henry wiederzusehen.

Ich schaue auf die Uhr.
Viertel nach drei zeigt sie an und ich beende meine Arbeit.
Es wird Zeit, dass ich mich auf den Weg, zu Wyatts Cafeˋ mache.

Dort angekommen, sehe ich Henry schon an einem Tisch sitzen. Ich gehe zu diesem hinüber und setze mich dann zu Henry.
"Hallo.", sage ich und er antwortet: "Hallo Chris."
Seine Stimme zu hören, nach so langer Zeit, ist wie Musik in meinen Ohren.
Eine Bedienung kommt zu uns und Henry bestellt sich einen Cupcake und eine Cola, während ich mir lediglich ein Glas Wasser bestelle.

"Wie geht es dir?", frage ich, nachdem die Bedienung wieder weg ist und wir einen Moment geschwiegen haben.
Henry zögert kurz und will gerade etwas sagen, da bringt die Bedienung unsere Bestellung.

Als wir dann wieder allein sind beginnt Henry zu reden: "Chris, ich hatte die letzten Tage damit verbracht über unsere Zukunft nach zu denken. Ich weiß, dass ich jetzt schwierig bin und das werde ich auch noch eine Weile sein. Mein Psychologe meint auch das du viel Geduld und Verständnis haben musst bis ich wieder Vertrauen zu dir haben werde. Aber Chris, ich möchte nicht, dass du dich für mich verbiegst. Ich gebe zu, vor der ersten Session mit dir dachte ich, ich könnte es schaffen dich so zu drehen damit du keine Sessions brauchst, aber nach meiner ersten Session war ich anderer Meinung. Und du brauchst das, du brauchst die Kontrolle und die will ich dir nicht nehmen. Ich liebe dich zu sehr um dich leiden zu lassen. Ich weiß nicht wie lange ich brauchen werde oder ob ich überhaupt wieder Vertrauen zu dir erlangen könnte. Ich würde in der Zeit keine Session machen. Es tut mir wirklich, wirklich leid, dass das Ganze passiert ist und das ich dich jetzt so stehen lasse, aber ich denke es ist besser so. Wir würden uns nur gegenseitig enttäuschen und irgendwann mal wirst du dir holen was du brauchst. Wenn es dann nicht von mir ist, dann von jemandem anderen und das könnte ich nicht ertragen. Es tut mir leid. Meine Koffer sind schon gepackt, ich werde morgen zurück ans MIT gehen und weiter studieren. Es tut mir wirklich leid."

Ich schiebe das Wasserglas zur Seite und antworte dann: "Dass du mich an deinen Gedanken teil haben lässt, finde ich wirklich gut. Henry, ich weiß nicht ob ich dich irgendwann betrügen würde, denn warum hätte ich daran einen Gedanken verschwenden sollen. Ich kann dir aber sagen, dass ich mir von dir nichts geholt hätte, was du nicht selbst gewollt hättest. Es freut mich zu hören, dass du dich dazu entschlossen hast zurück an die Uni zu gehen und dein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Dafür wünsche ich dir alles Gute. Henry geh deinen Weg, finde dein Glück, es sei dir wirklich gegönnt."

Mehr kann und schaffe ich nicht zu sagen. Ich steh auf, fummel aus meiner Hosentasche ein wenig Geld lege es auf den Tisch, dann beuge ich mich zu ihm hinunter, lege meine Lippen kurz auf seine Stirn und nutzte die Zeit um mich wieder etwas zu sammeln.
Als ich wieder aufrecht vor Henry stehe, äußere ich: "Mach es gut Henry."
Ich wende mich von ihm ab und ohne das ich mich nochmal umdrehe, verlasse ich das Café
In meinem Kopf rauscht es.

Als ich im Auto sitze atme ich tief durch und lasse mir das Gespräch durch den Kopf gehen.
Ich habe ganz bewusst nichts dazu gesagt dass er mir nebenbei seine Liebe gestanden hat. Ja nebenbei, genau so wirkte das auf mich.
Sicherlich ist es schön, von Henry zu hören, dass er mich liebt, aber der Zeitpunkt war nicht der Beste. Er hätte mich auch so in die Wüste schicken können, es hätte genau so weh getan, wie mit dem Liebesgeständnis. Ich habe einen Fehler gemacht, einen für den ich mich wohl immer hassen werde.

Ich fahre durch die Straßen und weiß genau, dass Henry mir mehr genommen hat, als er sich vorstellen kann.
Ich bin wieder allein, ungebunden und ich weiß, dass ich niemanden mehr so nah an mich ran lassen werde wie diesen Kleinen.
Ich hab es versucht, habe mich, von meinen Gefühlen, auf den Kopf stellen lassen, doch das wird mir nicht wieder passieren.
Niemals mehr!

~~~~~~~~~~~~~~~

Huhu liebe fleißigen Lesebienchen,

hiermit endet auch schon Band 4 der 'You don't own me'-Reihe. Wir hoffen es hat euch Spaß gemacht, ihn zu lesen und freuen uns wenn ihr uns auch weiterhin begleitet. Ich weiß, dieses Buch hatte nicht das Happy End, was sich die meisten gewünscht haben, doch vielleicht gibt es im nächsten Buch ja eine Überraschung.

Vielen lieben Dank für alle Votes und Kommentare.

Auch wie hier dürft ihr im nächsten Band fleißig weiter kommentieren und voten.

Gleich im Anschluss werden auch die ersten sechs Kapitel von Buch 5, You don't own me - Reunion, hochgeladen. Falls ihr das Buch nicht auf unserem Account findet, schaut bitte in Phedokas Leseliste nach.

Wir freuen uns auf euch

Liebe Grüße Ghost und Phe 💕

You don't own me - Between Heaven and HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt